Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Ehrung im Kreis Oldenburg „Zeichen setzen für Menschlichkeit“

Zum fünften Mal hat der Landkreis Oldenburg nun seinen Inklusionspreis vergeben. In diesem Jahr gab es elf Bewerbungen, drei Projekte wurden ausgezeichnet.
20.11.2023, 12:25 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Jana Budde

„Ein Zeichen zu setzen für Toleranz, Menschlichkeit, Zuversicht und Vielfalt ist in der heutigen Zeit umso wichtiger“, betonte Landrat Christian Pundt bei der Verleihung des Inklusionspreises im Landkreis Oldenburg. Drei Projekte erhielten die Auszeichnung, die in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben wurde. Elf „tolle Bewerbungen“ seien eingegangen, sagte Christiana Dölemeyer. Die Leiterin des Amtes für Teilhabe und Soziale Sicherung führte durch den Abend. Auch wenn nicht alle Bewerber mit dem Preis ausgezeichnet werden konnten, leisten sie alle einen wichtigen Beitrag, hob Pundt hervor. „Gleichberechtigte Teilhabe aller, dafür steht der Preis.“

Die erste „Inklusionssonne“ ging an die Wardenburger Speisekammer und Silvia Schütte: Seit 2013 engagiert sich Schütte trotz Behinderung bei dem Verein, sagte Laudatorin Marion Daniel. Als Kassenwartin habe sie die Finanzen im Griff, bei der Ausgabe helfe sie und auch darüber hinaus sei sie mehrmals pro Woche vor Ort, um beispielsweise Lebensmittel einzusortieren. Teamgeist sei dem „Allroundtalent“ Schütte sehr wichtig. Daniel dankte ihr für ihren Einsatz und ihre Menschlichkeit.

Eine Disco für alle

Nach einem Musikstück, das Elias Nachtigal auf dem Keyboard spielte, ging es emotional weiter: Sowohl Laudatorin Saskia Kamp als auch der mit dem Inklusionspreis ausgezeichnete Carsten Westdörp kämpften in ihren Redebeiträgen mit den Tränen. Die von Westdörp mit organisierte „Hai-Disco“ sei eine „einfache und doch großartige Idee: Disco für alle“, sagte Kamp. Er sei seit mehr als 20 Jahren Hobby-DJ, sagte Westdörp, und veranstalte regelmäßig Bewohner-Discos auf Gut Sannum. So passte es gut, als „Hatten inklusiv“ – daher der Name „Hai“ – eine Disco veranstalten wollte. "Hatten inklusiv" ist ein Projekt der Gemeinde Hatten und der TSG Hatten-Sandkrug. Im kommenden Jahr sind auch Hai-Discos außerhalb der Gemeinde Hatten geplant, kündigte Westdörp an: Zusagen gebe es von der Diakonie Himmelsthür in Wildeshausen, von Gut Sannum und aus der Stadt Oldenburg.

Der dritte Preis ging an Annette Grummt und Helmut Müller mit ihrem „Ankerplatz XXL“: Inmitten des Seniorenwohnparks an der Von-Hünefeld-Straße in Wildeshausen haben sie einen Freizeittreff für alle ins Leben gerufen. „Sie sprudelt nur so über vor Ideen und die haben alle Hand und Fuß“, sagte Laudator Hilko Finke über Grummt.

Worum es bei Inklusion geht

Nach einem Bericht über die Special Olympics, an denen die Gemeinde Hatten in diesem Jahr als Host Town beteiligt war, und nachdem Frank Bienek aus einem Liederbuch der evangelischen Kirche in Braille-Schrift vorgelesen hatte, ging es in den geselligen Teil über. Deutlich war während des Abends zu spüren, was Michael Grashorn, Sprecher des Kreisbehindertenrates, in seinem Grußwort betonte: Bei Inklusion gehe es um ein „Wir-Gefühl“. „Es ist wichtig, dass da zwei Seiten aufeinander zugehen“, sagte Grashorn. So wird es im kommenden Jahr wohl die sechste Preisverleihung geben, denn wie Pundt betonte: „Inklusion ist nie zu Ende und nie fertig.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)