Landkreis Osterholz. Omikron ist auf dem Vormarsch, vor allem auch in den Schulen und Kindergärten des Kreisgebiets. Die Unter-20-Jährigen stellen im Kreis Osterholz inzwischen 23,4 Prozent aller Corona-Fälle, die seit Pandemiebeginn gezählt wurden. Der Vorstand des Landeselternrats forderte am Mittwoch das Kultusministerium dazu auf, "die Schulen sicher zu machen und bei Bedarf echtes Homeschooling zu ermöglichen". Der Landkreis Osterholz hat inzwischen seinen Service eingestellt, Kitas und Schulen noch einzeln im Internet zu nennen, die aktuell von Infektionen betroffen sind. Begründung: "Aufgrund der dynamischen Lage sind nahezu alle Einrichtungen von einem Infektionsgeschehen umfasst."
Wie Verwaltungssprecher Jörn Stelljes auf Nachfrage mitteilt, handelt es sich bei den infizierten Kindern und Jugendlichen "ganz überwiegend" um milde Verläufe. Viele Fälle würden erst im Zuge der regelmäßigen Testungen an den Schulen festgestellt. "Hierbei ist besonders positiv festzustellen, dass die Mehrheit der älteren Jugendlichen schon geimpft ist", so Stelljes. Tests und Impfquote trügen dazu bei, den Schulbetrieb, wie von der Landesregierung beabsichtigt, trotz Corona bestmöglich aufrecht zu erhalten.
"Testdichte hoch halten"
Das Land Niedersachsen hat für die Zeit vom 10. bis 28. Januar eine tägliche Testpflicht an den Schulen vorgeschrieben; auch Geboosterten wird empfohlen, sich freiwillig zu testen. Weil Quarantänen von symptomfreien Kontaktpersonen im Schulbereich nicht mehr automatisch vorgesehen sind, so Stelljes, kann der Unterricht weiter in Präsenz stattfinden, "was der Landkreis im Sinne der Kinder und Jugendlichen ausdrücklich begrüßt". Über das Distanzlernen müsste die Schule in Eigenregie entscheiden. Um Infektionen früh zu erkennen und infektiöse Personen abzusondern, sei eine verantwortungsbewusste tägliche Testung aller am Schulbetrieb beteiligten Personen weiter zwingend notwendig.
Kniffliger ist die Lage im Kita-Bereich, wo es ebenfalls vielerorts Betriebseinschränkungen gibt. Dort sieht das Land bisher keine Testpflicht vor, wie sie nun in Bremen geplant ist. Mitte Februar könnte Hannover nachziehen, hieß es am Mittwoch aus dem Kultusministerium. Unklar sei die Testhäufigkeit, was mit der Verfügbarkeit geeigneter Testkits zu tun habe. Ungeimpfte Kita-Kinder - und das dürften die allermeisten sein - müssen als Kontaktpersonen einstweilen weiterhin in Quarantäne; eine vorzeitige Freitestung ist nach fünf Tagen möglich.
Kinder-Impfstoff stark gefragt
Corona-Impfungen für Mädchen und Jungen ab fünf Jahren gibt es noch nicht sehr lange: Der spezielle Kinder-Impfstoff von Biontech wurde Ende November zugelassen und wird bisher nur bei Vorerkrankungen oder einer anderen Indikation empfohlen. Doch die Nachfrage ist groß. Dazu erläutert Stelljes: "Der Landkreis Osterholz ist bemüht, das Impfangebot für Kinder zwischen fünf und elf Jahren auszuweiten." Dies hänge von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab. Sobald verlässliche Lieferankündigungen möglich sind, werde der Kreis über weitere Angebote informieren.