Verbundenheit: Dieser Begriff zeichnete die Erntefeste in Wallhöfen, in Pennigbüttel und in Ohlenstedt aus. Das zeigte sich auch am Beispiel der Lübbster Trecker- und Oldtimer-Freunde. Sie ratterten mit fünf Oldtimer-Traktoren mit, der älteste war ein Lanz, Baujahr 1951. „Bei uns sind auch Mitglieder aus Wallhöfen dabei“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Lübberstedter Traktorfreunde, Stefan Lütjen. Darüber hinaus diene die Teilnahme der Brauchtumspflege und dem Werben neuer Mitglieder, sagte Lütjen.
Überraschungseffekt in Wallhöfen
Für den Vorsitzenden des Wallhöfener Erntefestkomitees, Marco Schulz, war die Fahrt der Lübbster nach Wallhöfen ein „positiver Überraschungseffekt“. Denn die Lübberstedter seien eher unverhofft aufgetaucht. Insgesamt nahmen in diesem Jahr mehr als 50 Gefährte am Umzug teil. Besonders freute Schulz die Treue der Gruppe "Wallhöfener Spezies" hinsichtlich der Teilnahme am Festumzug. „Die sind jetzt schon 35 Jahre seit 1990 dabei“, lobte er.
Kronenwagen fährt in Pennigbüttel vorweg
In Pennigbüttel fuhr der Kronenwagen vorweg. Dahinter schmetterte die Phantom Brigade Wagenfeld Songs wie „Sweet Caroline“ und „Take me home, country roads“. Hinter der Brigade folgte das den Menschen zuwinkenden Erntefestkomitee Pennigbüttel. Mit dieser Spitze setzte sich der Erntefestumzug in Pennigbüttel in Bewegung. Gut 35 Gespanne einschließlich Fußgruppen machten diesen Umzug aus. Mit dabei waren befreundete Komitees unter anderem aus Osterholz, aus Lesumstotel-Werschenrege und aus Sandhausen.

Beim Festumzug in Pennigbüttel machten die Turnerinnen des SV Komet als Fußgruppe eine gute Figur.
Mehrfach Flagge bewies der SV Komet Pennigbüttel. Der Verein beteiligte sich unter anderem mit zwei Fußgruppen: den Turnerinnen und den Kinder- und Jugendfußballern. Die Kometen-Seniorenfußballer wollten sich ebenfalls den Umzug nicht entgehen lassen wie auch die Fußballer der Ersten Herren.

Beim Festumnzug in Wallhöfen zeigten die Hambarger Lüüd stilvoll Flagge.
Eine gute Handvoll an Partywagen sorgte für entsprechende Lautstärke. Hervor stach der Club Flamingo aus Lesumstotel. Diese Gruppe zog die Blicke auch wegen ihrer pinkfarbenen Perücken auf sich. Ebenso in Pennigbüttel zu Gast waren die Landjugend-Abteilungen aus St. Jürgen und aus Schwanewede. Warum die Landjugend Schwanewede ausgerechnet in Pennigbüttel mitfahre? Auf diese Frage antwortete Emma Wendelken von der Landjugend: „Das ist hier einfach sehr schön und macht Spaß.“ Außerdem beteiligten sich viele Kinder am Fest, sei ihr aufgefallen.
Ohlenstedt bleibt Ruf treu
Ohlenstedt blieb seinem Ruf treu, mit viel Liebe und Kreativität gestaltete Festumzugswagen auf die Straße zu bringen. Da waren zum einen die Feuerteufel aus Ohlenstedt. Sie hatten sich als Piraten verkleidet. Ihr Wagen schmückte zudem eine Krake. Ins Zeug gelegt hatte sich ebenfalls die Old School aus Ohlenstedt. Diese Umzugsteilnehmer hatten sich das Thema „Ein Korn im Feldbett“ gegeben. Insofern zogen sie mit ein kreisendes Bett durchs Dorf. Daran stand die Zahl 95 als Hinweis, dass Ohlenstedt sein 95. Erntefest feiert.

Die ”Lübberstedter Sonntagsfahrer” waren beim Umzug in Wallhöfen am Start.
Als Hingucker erwiesen sich auch die Gastwagen. Als Beispiel dienen der Wagen der Weizendesigner und die rollende Plattform von Dans up de Deel aus Lübberstedt. Aus dem Nachbardorf Hülseberg waren die Hulsbarger Lekkerschnuten angereist. Sie boten den „gegarten Landgockel“ an. „Wir bitten zu Tisch“ war das Motto der Lekkerschnuten. Entsprechend war der Wagen mit einem angedeuteten gedeckten Tisch dekoriert. Ebenso waren die Hülseberger mit Liebe zum Detail zu Werke gegangen: Servietten, Weingläser, Messer und Gabel zierten das Gefährt.
Ohlenstedter schmücken Festzelt
Schon am Donnerstagabend waren die Ohlenstedter fleißig dabei, das Festzelt mit Grün zu dekorieren. Insofern war man gut vorbereitet auf den vom Bürgerverein gestalteten bunten Nachmittag am Freitag. „Kaffee und Kuchen waren nach einer Stunde weg“, hatte der Vorsitzende des Pennigbütteler Erntefestkomitees, Nico Hickmann, anlässlich der Veranstaltung ausgemacht.
Manches Erntefest hat seine eigene Spezialität. In Pennigbüttel ist es das von der Dartsparte des SV Komet organisierte Dartturnier am Freitagabend. Und in Ohlenstedt ist das Bratenessen, das am Sonnabendabend stattfand. „Beim von der Dartsparte des SV Komet organisierte Dartturnier waren 80 Teilnehmer“, erläuterte der Komiteevorsitzende, Nico Hickmann. Das sei damit komplett ausgebucht gewesen. 90 Anmeldungen hat es laut Helma Rönner für das Ohlenstedter Bratenessen gegeben. "Das war ausgebucht, und das Zelt war voll“, freute sich Helma Rönner vom Bürgerverein. Alle Komiteemitglieder aus Wallhöfen, Pennigbüttel und Ohlenstedt waren angetan von Party und Ernteball am Sonnabendabend. „Unser DJ hat zuerst das Essen begleitet. Dann ging der Ball los. Wir hatten eine ausgelassene Stimmung“, der Ohlenstedter Fricke. Unser Motto für den Sonnabendabend war „Party ist für alle da!“, sagte Nico Hickmann. „Und die war gut besucht mit 450 Besuchern.“
Resümee am Sonntag
„Das war top“, zog Jochen Fricke vom Komitee aus Ohlenstedt sein Resümee des Festes am späten Sonntagnachmittag. „Da waren beim Umzug nur schöne Wagen und kein Quatsch dabei.“ Er habe sich auch sehr über die vielen Kinder gefreut. „Zum Beispiel haben auch die Dorfkinder einen sehenswerten Wagen gehabt.“ Generell positiv hatte der Pennigbütteler Hickmann sein Fest erlebt. „Wir hatten in diesem Jahr einige Herausforderungen zu bestehen“, so der Komitee-Vorsitzende. Unter anderem habe das Zelt neu platziert werden müssen. „Aber das haben wir alle mit Bravour geschafft und konnten alles entsprechend umstrukturieren.“ Insofern galt der Dank Hickmanns besonders seinem Komitee. „Wir haben uns gut zugearbeitet.
Wobei Wallhöfens Komitee-Vorsitzender Schulz positiv vermerkte: „Es gab keine Zwischenfälle.“ Noch am frühen Sonntagabend sei der Platz gefüllt gewesen. Der Autoscooter hätte über mangelndes Interesse nicht klagen können. „Und wir hatten ein Superfeuerwerk mit einer glühenden 75 zu unserem 75. Erntefest“, ist dem stellvertretenden Vorsitzenden, Julian Flathmann, in Erinnerung geblieben.