Bleiben Frauen beim Frauenflohmarkt zwangsläufig unter sich? Dürfen Männer weder kaufen noch verkaufen? Diese Frage fand jetzt im Stubbener Dorfzentrum Alte Schule eine praktische Antwort. Der Bürgerverein lud zu seinem sechsten Flohmarkt speziell für Frauen ein. Männer waren als Gäste zwar ebenso willkommen; erstaunlicherweise aber fand keiner den Weg in die Räumlichkeiten.
Die angebotenen Waren waren durch die Bank so gepflegt, dass sie aussahen wie neu. Wer sich günstig einkleiden wollte, bekam die Gelegenheit, sich ein neues Outfit zu verschaffen. So bot Gabi Grünke aus Kuhstedt neben Jacken, Mänteln, Jeans, und Kleidern auch selbst gestrickte Stulpen, Stirnbänder und Mützen an. „Ich habe heute über zwei Stunden gebügelt“, beschrieb sie die Mühen der Vorbereitung. „Die Ware soll ja auch schön präsentiert werden.“ Die Anbieterinnen kamen unter anderem aus Oldenburg, Bremerhaven und Gnarrenburg. „Weil die Stimmung hier immer so nett und freundlich ist, wie Grünke sagte. Es gab aber auch Bücher, die nicht unbedingt geschlechtsspezifisch zugeordnet werden konnten, also mehr „unisex“ waren; unterschiedlichste Spiele waren ebenfalls im Angebot. Die Stimmung unter den Anbieterinnen und ihren Kundinnen war heiter und wohlwollend.
Auf die Frage, wie sie auf die Idee kamen, einen Frauenflohmarkt zu veranstalten, erklärte Manuela Otten vom Organisationsteam des Bürgervereins: „Früher hatten wir ja immer einen Kinderflohmarkt, aber jetzt sind die Kinder alle groß und so beschlossen wir, aus dem Flohmarkt für Kinder eben einen für Frauen zu machen.“
Der Erlös aus der eher symbolischen Standgebühr und dem Verkauf von hausgemachtem Essen und Trinken fließt voll in die Arbeit des Bürgervereins, der als Treffpunkt aller Generationen unter anderem Nachhilfeunterricht, Ausstellungen, Vorträge, Seniorentreffen und andere Veranstaltungen anbietet. Das nächste Ereignis ist der Weihnachtsmarkt am Sonnabend, 5. Dezember, ab 14 Uhr.