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Dorfscheune Rautendorf Ehrenamtliche stemmen den Umbau

Die Sanierung der Rautendorfer Dorfscheune schreitet voran: Ende des Jahres sollen die Arbeiten beendet sein. Warum die Scheune derzeit noch nicht "gebrauchsfertig" ist.
05.10.2022, 09:00 Uhr
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Ehrenamtliche stemmen den Umbau
Von Sandra Bischoff

Grasberg. Die Dorfscheune Rautendorf soll künftig als Mittelpunkt des Ortsteils fungieren und Vereinen und Gruppen die Möglichkeit bieten, sie ganzjährig zu nutzen. Und dazu packen die Bewohner des Dorfs kräftig mit an. "Wir haben dadurch einen eingesparten Arbeitslohn von 149.000 Euro", sagt Fabian Warnken, der dem Lenkungsausschuss aus Vertretern aller Rautendorfer Vereine und Organisationen angehört. Regelmäßig an zwei Tagen in der Woche treiben Handwerker im Ruhestand den Umbau an der Rautendorfer Straße voran. "Das ist eine Gruppe von ungefähr fünf bis sieben Leuten." Samstags sind zudem freiwillige Fachhandwerker vor Ort. "Sie alle planen und bereiten die Arbeiten gemeinsam vor, sodass die Baustelle und die Arbeiten stets gut strukturiert laufen", berichtet der Rautendorfer. Die Finanzierung befindet sich ihm zufolge im Zeitplan, und er hofft, dass die Scheune voraussichtlich Ende des Jahres komplett fertiggestellt ist. "Dann sind die Jüngeren an der Reihe, um sich um die Außenanlagen zu kümmern." Derzeit sei das Wichtigste, die Baustelle winterfest zu bekommen.

Energetisch saniert und barrierefrei

Die Scheune wird vergrößert, energetisch saniert und barrierefrei umgestaltet. Eine zeitgemäße Dämmung, damit im Winter keiner der Nutzer mehr frieren müsse, stehe ebenso im Bauplan wie die Installation von Toiletten.

Im Juli 2021 wurde der Bauantrag gestellt und noch im selben Jahr bewilligt. Allein die Vorbereitung für die Großbaustelle habe einige Zeit in Anspruch genommen. "Die Bauarbeiten wurden besprochen und terminiert, Vorbereitungen im Gebäude getroffen, die Scheune ausgeräumt, der Rückbau vorgenommen und das Außengelände für die Baumaßnahme freigeräumt", berichtet Warnken. Im Februar dieses Jahres schließlich rückten die ersten Handwerker an, im März wurde mit den Zimmererarbeiten für den Anbau und dem  Innenausbau begonnen. Die veranschlagten 4.100 Stunden ehrenamtlicher Eigenleistung waren Warnken zufolge bereits im März mit 4.300 geleisteten Stunden überstiegen.

Inzwischen sind die überwiegenden Arbeiten ausgeführt, auch die Bohrung für die Erdwärme, über die das Gebäude künftig beheizt werden soll, ist bereits fertig und die Heizung angeschlossen. "Die Dachdämmung sowie die Restinstallation im WC-Bereich werden noch bis Dezember andauern", so Warnken. Erst dann sei die Scheune "gebrauchsfertig".

Umbau kostet 350.000 Euro

Insgesamt schlagen die Umbau- und Sanierungsarbeiten mit mehr als 350.000 Euro zu Buche. Die Mittel dafür kommen aus verschiedenen Töpfen. Ende 2020 erstellten die Organisatoren in Rautendorf ein Konzept für die Finanzierung und Umsetzung des Vorhabens. Die Gemeinde Grasberg gewährte einen Zuschuss von 89.500 Euro, eine Spendensammlung brachte 12.000 Euro hervor, und die Eigenleistung wurde mit 75.000 Euro eingepreist. Nicht zuletzt stammt der größte Batzen aus dem Regionalentwicklungsprogramm Leader der EU. "Den Förderbescheid mit einer Summe von rund 99.5000 Euro haben wir am 30. März 2021 erhalten", sagt Warnken.

Förderung macht Druck

Für die Vorfinanzierung musste der Heimatverein einen Bankkredit aufnehmen, denn das Geld aus dem Förderprogramm fließt erst, wenn die Rechnungen eingereicht werden. "Das Schöne an solch einer Förderung ist, man hat ungeheuren Druck", erklärt der CDU-Fraktionschef im Grasberger Gemeinderat, der den Stand der Bauarbeiten auch in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugend, Senioren, Sport, Kultur und Tourismus vorstellte. Schließlich gebe die Förderung eine Frist vor, die es einzuhalten gelte. Der Heimatverein Rautendorf und die Dorfgemeinschaft stemmen das Projekt gemeinsam mit Joachim Bauer und Stefan Blanken als Doppelspitzem, wie der Rautendorfer es nennt. Denn nicht nur der Umbau der Scheune an sich, sondern der buchhalterische Aufwand seien enorm. Auch von Lieferschwierigkeiten für Baumaterial war das Projekt Warnken zufolge besonders zu Beginn der Maßnahme im Frühjahr betroffen. Aus diesem Grund und auch wegen ungeplanter Mehrarbeiten wurde die Frist für die Fertigstellung samt Abrechnung verlängert. Mittlerweile können Fabian Warnken und seine Mitstreiter ein bisschen aufatmen: Die erste Auszahlung der Leader-Fördermittel in Höhe von 62.000 Euro ist eingetroffen.  

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