Dannenberg. Die Nervosität des TSV Ottersberg war deutlich spürbar, daraus machte der Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga Lüneburg nach der Partie bei Aufsteiger TSV Dannenberg erst gar kein Geheimnis. Denn noch immer hatte es bis 20 Minuten vor Ultimo 0:0 gestanden. So langsam lief dem Primus also die Zeit davon, wollte er die fest eingeplanten drei Punkte noch auf die Heimfahrt mitnehmen. Der Vorletzte der Tabelle wiederum stand dicht vor einem unverhofften Punktgewinn – und musste sich am Ende doch mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Überdies auf bittere Art und Weise.
Dannenbergs Coach Klaus Otten sprach hinterher von zwei "50:50-Entscheidungen", die das Spiel zuungunsten des Aufsteigers entschieden hätten. Da war zunächst das 0:1: Die Dannenberger befanden sich im Angriff, als Piet Behrens gefoult wurde, der Pfiff von Schiedsrichter Ibrahim Elias Hofyani aber ausblieb. Den daraus resultierenden Konter münzte Daniel Throl in die Ottersberger Führung um. Es war das erste Mal, dass sich die bis dato so aufmerksame TSV-Defensive unsortiert zeigte. "Wir waren alle in der Vorwärtsbewegung, sind dann aber stehen geblieben, weil wir auf den Pfiff gewartet haben", schilderte Klaus Otten.
Das 0:2 war gleichfalls in die Kategorie "unglücklich" zu verorten. Denn einen Abwehrball von Miklas Albrecht, den TSV-Keeper Phil Hahnenfeld mit der Hand aufnahm, wertete der Unparteiische zu allem Dannenberger Unverständnis als kontrollierte Rückgabe. Den Freistoß aus dem Strafraum heraus wuchtete Jannes Christian Siemer per Kopf ins Tor.
Damit war ein Spiel entschieden, in dem der so favorisierte Gast gar nicht mehr so viel mehr Chancen hatte als diejenigen, die zu den Toren führten. "Ein-, zweimal", so Otten, seien die Ottersberger im ersten Abschnitt gefährlich vor das Dannenberger Gehäuse gekommen, aber sonst biss sich der Primus weitgehend die Zähne aus. Das zog sich auch über die zweite Hälfte so fort, bis das unglückliche Gegentor fiel. Dannenbergs gute Defensive ging allerdings zulasten der Offensive. Eigene Möglichkeiten gab es – bis auf einen knapp verpassten Ball von Tim Rohlfs direkt zu Beginn und einem Schuss von ihm, der über das gegnerische Tor ging – nicht.
"Es war fast Verteidigen pur", bestätigte Coach Otten. Er attestierte seiner Mannschaft allerdings eine bravouröse Leistung. "Wir haben als Team überzeugt", lobte er das Kollektiv, dem nicht viel fehlte, um für eine faustdicke Überraschung zu sorgen.