Ritterhude. Das Fazit von Sascha Steinbusch, Trainer der TuSG Ritterhude fiel nach der 3:8 (1:5)-Niederlage seiner Mannschaft gegen den SV Vorwärts Hülsen in der Fußball-Bezirksliga knapp und deutlich aus: "So dürfen wir uns in den kommenden Spielen auf keinen Fall präsentieren", resümierte Steinbusch und schob hinterher: "Das grenzte ja schon fast an Arbeitsverweigerung." Auch die Zuschauer im Jahnstadion befanden die Leistung der Hamme-Kicker an diesem Tag für wenig Bezirksliga-tauglich. "Die sind heute einfach nicht gut", befand eine Gruppe älterer Zuschauer.
Das Ergebnis zur Pause lässt erahnen, wie die Hülsener ihrem Vereinsnamen alle Ehre machten und ihre Offensive unaufhörlich vorwärts rollen ließen. Bereits in der 3. Spielminute brachte Marcel Meyer seine Hülsener in Führung. Zuvor hatte sich die SVV-Offensive über die linke Seite kombiniert und den Ball dann in den Rückraum gespielt, von wo aus Meyer den Ball im Tor unterbrachte.
Ausgleich nur ein Strohfeuer
Der zwischenzeitliche Ausgleich in der 5. Minute von Eugen Zilke per Kopf nach einem Eckball war nur ein kleines Strohfeuer, denn bereits nach 15 Minuten hatten die Hülsener mit einem Doppelschlag durch Micha Langreder (12.) und Marcel Meyer (15.) auf 3:1 erhöht. Auch das zweite und dritte Gegentor fielen nach einem ähnlichen Strickmuster wie das erste. "Das war ja dreimal das gleiche Tor", merkte man auch am Spielfeldrand an. Das zwischenzeitliche 4:1 nahm Schiedsrichter Niklas Opitz (SV Jeersdorf) nach Rücksprache mit seinem Assistenten wegen einer Abseitsstellung wieder zurück.
Noch vor der Pause erhöhten Lasse Schmidt mit seinem ersten von vier Treffern in dieser Partie und Justin Quiring auf 5:1. Für den zweiten Durchgang kamen die Gastgeber bereits früh aus der Kabine und hatten sich auch mit einem Blick auf die Körpersprache einiges vorgenommen. Diese kurzfristige Euphorie bei den Gastgebern bremsten die Hülsener allerdings früh wieder aus. Gleich drei hochkarätige Chancen hatten die Gäste in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel, jedes Mal ging der Ball jedoch knapp am Tor vorbei oder Phillip Levitin im Kasten der Ritterhuder entschärfte.
Sehenswerter Hybsz-Treffer
Bei der vierten Gelegenheit war Levitin dann allerdings machtlos, als die Hülsener erneut einen Angriff über die linke Seite vortrugen und vor dem Tor querlegten. Damit war zwar auch der letzte Funken Resthoffnung, eventuell noch einen Punkt aus dieser Partie mitzunehmen, verschwunden, das Torspektakel war allerdings immer noch nicht vorüber. In der 66. Minute erzielte Chris Hybsz nämlich den wohl schönsten Treffer der Partie: Eugen Zilke nahm im Zentrum der gegnerischen Hälfte einen langen Ball mit der Brust mit und steckte direkt zum auf dem rechten Flügel startenden Hybsz durch. Dieser ließ den Ball einmal auftrumpfen und überlupfte dann aus knapp 15 Metern den herauseilenden Jonas Menck im Kasten der Gäste.
Der Startschuss zu einer furiosen Aufholjagd war das allerdings nicht. Es dauerte nämlich nur zwei Minuten, bis die Hülsener den alten Abstand wiederherstellten und auf 7:2 erhöhten. In der 82. Minute fingen sich die Ritterhuder das achte Gegentor, ehe TuSG-Kapitän Calvin-Luca Vrampe praktisch mit dem Schlusspfiff den 3:8-Endstand erzielte. Schiedsrichter Opitz ließ den Hülsener Anstoß noch ausführen und pfiff dann endgültig ab.
"Am kommenden Freitag müssen wir nach Heeslingen, dann kommt der Tabellenführer aus Ottersberg. Das werden unangenehme Spiele", erklärt Steinbusch nach der Partie. "Wir haben heute praktisch alles von dem vermissen lassen, was wir uns vorgenommen haben."