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Teilnahme an Bundeswettbewerb Jugendfeuerwehr Seehausen: Vorbereitung auf Meisterschaften in Dresden

Die Jugendfeuerwehr Seehausen trainiert für die Deutschen Meisterschaften. Mit Ehrgeiz und Spaß bereitet sie sich auf den Wettbewerb in Dresden vor. Wird der Einsatz belohnt?
26.08.2024, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Am Weserdeich, neben dem Feuerwehr-Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Seehausen sieht es fast ein wenig so aus, als fände hier „Spiel ohne Grenzen“ statt. Auf einer knapp 50 Meter langen Bahn sind diverse Hindernisse wie eine Leiterwand, ein Kriechtunnel und eine Hürde aufgebaut, weiter hinten steht ein Gestell, von dem Seile herabhängen.

„Wir üben für den Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr, der vom 6. bis 8. September in Dresden stattfindet“, sagt Jugendfeuerwehrwart Torsten Klusmann. Dabei soll eine neunköpfige Gruppe – eine zehnte Person ist als Ersatzmann dabei – im ersten Teil einen aufgebauten Parcours in Simulation eines Löschangriffs so schnell und mit so wenig Fehlern wie möglich absolvieren. Als zweiter Teil der Aufgabe ist ein 400-Meter-Hindernislauf mit feuerwehrtechnischen Aufgaben zu bewältigen.

„Wir sind jetzt zum zweiten Mal bei den Deutschen Meisterschaften dabei“, erzählt Lisa Radanke. Sie war 2022 auch zum ersten Mal als Betreuerin mit zu den Deutschen Meisterschaften nach Homburg/Saar gefahren. „Damals landeten wir auf Platz 15 – aber vor dem Team aus Bremen-Neustadt, die beim Bremer Landesentscheid vor uns auf Platz eins gelegen hatte!“, lacht die junge Frau.

Überrascht vom Ehrgeiz der anderen Gruppen

Auf dem Übungsgelände hat die Wettkampfgruppe inzwischen Aufstellung genommen. Der Angriffstrupp wird von Felix Klusmann (Führer) und Taavi-Joel Küster gebildet. Den Wassertrupp bilden Jannis Feldmann (Führer) und sein Bruder Nils. Dem Schlauchtrupp sind Leon Schneider (Führer) und Lian Lerch zugeteilt. Als Maschinist fungiert Ben Luca Wostrak, Niclas Horstmann steht auf der Position des Melders und Annelina Winter führt die ganze Gruppe als Gruppenführerin.

„Wir fahren auch nach Dresden, um dort Spaß zu haben und andere Jugendfeuerwehren kennenzulernen“, sagt Lisa Radanke. Mit dieser Einstellung war die Gruppe auch vor zwei Jahren dabei, konnte aber feststellen, dass Jugendwehren aus anderen Bundesländern mit großem Ehrgeiz an die Aufgaben herangingen. „Manche Wettkampfgruppen kamen mit mehreren Bussen, in denen die Eltern und Fans mitreisten“, erinnert sich Radanke.

„Der Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr soll den feuerwehrtechnischen Anteil in der Jugendfeuerwehr im Rahmen eines Wettbewerbes fördern. Er soll weder die Vorbereitung auf die Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren noch einsatztaktische Vorbereitung auf den Einsatzdienst sein. Er ist als reiner Wettbewerb im Rahmen der feuerwehrtechnischen Ausbildung innerhalb der Jugendfeuerwehr zu sehen“, heißt es in der Wettbewerbsordnung des Bundeswettbewerbs. Um sich für die Bundesebene zu qualifizieren, haben naturgemäß Jugendwehren aus Flächenstaaten wie Niedersachsen oder Hessen erheblich mehr Konkurrenten zu überwinden als Jugendwehren aus Stadtstaaten wie Bremen. „In einem Bundesland qualifizieren sich die Gruppen bei Kreis-, Bezirks- und Landeswettbewerben immer für die höhere Ebene, bis schließlich die beste Jugendfeuerwehr Deutschlands beim Bundeswettbewerb ermittelt wird“, erläutert Tosten Klusmann den Weg zum Bundeswettbewerb. „Da haben wir es in den Stadtstaaten leicht – wir treten sozusagen gleich auf Landesebene gegeneinander an.“

Konkurrenz kommt aus der eigenen Stadt

Der stärkste Konkurrent der Seehauser ist dabei die Jugendwehr aus der Neustadt. In den vergangenen beiden Jahren lag die Neustadt auf Landesebene immer vor Seehausen. Nur der Erst- und Zweitplatzierte des Landeswettbewerbs qualifizieren sich dann für den Bundeswettbewerb.

„Wir waren fasziniert zu sehen, dass damals etliche Wehren noch eine Übungsrunde eingeschoben haben, während wir uns auf unseren Matratzen noch einmal umgedreht haben“, meinte Lisa Radanke verschmitzt. Von den insgesamt zehn Teammitgliedern, die für Seehausen in Dresden an den Start gehen, waren sechs schon 2022 mit dabei. Unter anderem Felix Klusmann, der in diesem Jahr auf der Position des Angrifftruppführers steht. „Wir wurden letztes Mal zuerst mit dem Bus abgeholt, um nach Homburg zu fahren, dann haben wir die Neustädter abgeholt. Nach nur 20 Minuten im Bus war klar, dass wir für die Stimmung zuständig waren. Die Neustädter haben wohl gedacht, die kommen vom Dorf, die wissen, wie Stimmung geht!“

Platzierung im Mittelfeld

Mit ihrer lockeren Einstellung war es den Seehauser Nachwuchsbrandschützern vor zwei Jahren gelungen, mit einem Platz Vorsprung vor den Neustädter Kollegen im guten Mittelfeld der Deutschen Meisterschaft zu landen. Die Geschichten, die sie dann zu Hause erzählen konnten, lockten auch ein paar neue Jugendfeuerwehrleute in die Wettkampfgruppe, etwa den zwölfjährigen Ben Luca Wostrak, der im diesjährigen Aufgebot als Maschinist eingesetzt wird und dabei die Tragkraftspritze bedient. Als er hörte, dass die Jugendfeuerwehr Nachwuchs suchte, fragte Ben Luca seine Cousins, ob sie nicht mal mit ihm zum Probedienst gehen wollten. „Das hat uns allen viel Spaß gemacht, und als dann gefragt wurde, ob wir in die Wettkampfgruppe wollten, habe ich sofort Ja gesagt!“

Jetzt seien seine Eltern stolz darauf, dass es die Gruppe zum Bundeswettbewerb geschafft habe, sagt Ben Luca. „Ich freue mich darauf!“ und Lisa Radanke ergänzt: „Hoffentlich sind wir wieder einen Platz besser als die Neustädter!“

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