Grasberg. Zehn Monate liege das letzte Treffen des Grasberger Seniorenbeirats zurück, erzählt die Vorsitzende Karla Lindemann. Das war im September. Für das kurz darauf gemeinsam mit der Gemeinde angesetzte Oktoberfest waren auch schon Karten verkauft. Und eine Präventionsveranstaltung zum Thema Telefonbetrug stand ebenfalls auf dem Veranstaltungsplan. Die Pandemie machte allem einen Strich durch die Rechnung. Nun haben sich die Mitglieder des Seniorenbeirats zusammengesetzt und Ideen für die kommenden Monate zusammengetragen. "Wieder was wagen", nennt Lindemann diesen Neustart und Günter Lüers ergänzt: "Man kann ja nicht warten, bis alles vorbei ist." Zumal er davon ausgehe, dass Corona alle auch in der Zukunft begleite.
Los gehen soll es beim Seniorenbeirat am 27. Juli mit einer Ortsbegehung mit Bürgermeisterin Marion Schorfmann. Das Ziel sind die Sportgeräte an der Wörpe. Anschließen könne sich dem Rundgang jeder, der Interesse habe. Annegret Mahnke betont: "Wir sind keine geschlossene Gesellschaft." Auch der zweite Termin steht schon fest. Am 24. August spricht die Bremer Soziologin Annelie Keil im Grasberger Rathaus über das Leben im Alter.
Trotz der langen Pause sagt Mahnke nach dem ersten Planungstreffen, die Arbeit des Gremiums gehe "nahtlos" weiter. Dazu gehört auch, dass ausgefallene Themen teilweise wieder aufgegriffen werden sollen, so Karla Lindemann. Für das Oktoberfest wollen sie im Herbst beispielsweise wieder einen Anlauf wagen. Im November werde, nachdem er im März 2020 ausgefallen war, zu einem Vortrag mit einer Notarin über Vorsorgethemen eingeladen. Die Veranstaltung zum Telefonbetrug wurde auch wieder ins Programm aufgenommen, denn da sehen die Grasberger Informationsbedarf.
Ob letztlich alles wie geplant stattfinden kann, weiß keiner. Aber: "Planen ist besser als nichts machen", sagt Günter Lüers, und Annegret Mahnke gibt sich gelassen: "Einfach auf uns zukommen lassen und das Beste aus dem machen, was geht." Der Seniorenbeirat habe bewusst lange mit seiner Planung gewartet. "Wir gehen davon aus, dass Ende August alle Organisatoren und die Besucher geimpft sind", begründet sie.
In den vergangenen Monaten war das Gremium trotz ausgefallener Veranstaltungen nicht untätig. Sie haben versucht, für Senioren eine Impfstation nach Grasberg zu holen, sagt Karla Lindemann. Schließlich komme keiner ohne Auto nach Osterholz-Scharmbeck, dafür müsse man Verwandte bemühen oder das Taxi nehmen. Der Landkreis aber habe das nicht gewollt.