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Treckerfreunde Grasberg: Oldtimer-Ausstellung und ausgelassene Partystimmung

Großer Besucherandrang herrschte bei der 20-Jahr-Feier der Treckerfrünn Grasbarg. Ein Teilnehmer brauchte eine Woche für die Anreise.
01.09.2024, 18:00 Uhr
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Von ckl

Wenn Freunde von Oldtimer-Fahrzeugen aufeinandertreffen, dann gibt es immer viel zu erzählen und zu erleben. Dies zeigte sich am Wochenende in Grasberg auf dem Gelände beim Landhaus Wörpedorf, auf dem die „Treckerfrünn Grasbarg un umtoo“ zu ihrem 20-jährigen Bestehen ein dreitägiges Festprogramm präsentierten. Neben einer Oldtimer-Ausstellung, Teilemarkt und Mitmachaktionen für Kinder gab es Partystimmung mit DJs und Livemusik. Zudem lud die Firma R. und P. Schmidt zu einem Tag der offenen Tür ein.

Bis hinauf zum Feuerwehrhaus war ein riesiges Fahrerlager errichtet worden, in dem es Traktoren renommierter Hersteller wie Deutz, Hanomag, Lanz Bulldog, Fendt, Güldner und Schlüter, aber auch ausländische Fabrikate wie Renault und Same zu bewundern gab. Bereits am vergangenen Freitag schien der Teilnehmer- und Besucherzulauf nicht abreißen zu wollen. Manche hatten einen längeren Weg auf sich genommen, um diesem festlichen Ereignis beizuwohnen.

Die mit Abstand meisten Kilometer hatte Heinz Prien mit seinem Hanomag R460 aus dem Baujahr 1963 zurückgelegt. Von Muggensturm im Landkreis Rastatt im Schwarzwald hatte er eine Woche gebraucht, um die 700 Kilometer bis nach Wörpedorf zu fahren. „Wenn ich mit dem Wohnmobil unterwegs bin, reichen mir dreieinhalb Stunden Fahrtzeit. Auf dem Trecker bin ich nach sechs Stunden immer noch fit. Das gibt mir immer so viel Adrenalin, dass ich einfach nicht müde werde“, erzählte der 68-jährige Prien. Vor 15 Jahren sei er zum ersten Mal mit einem Schlepper nach Grasberg gekommen, wo er eine Freundschaft mit Frank Schlüter, dem ersten Vorsitzenden und Gründer der Interessengemeinschaft Treckerfrünn Grasbarg un umtoo“, pflegt. „Es ist zweifelsohne so, dass die alten Maschinen unkaputtbar sind, wenn man sie oft schmiert, ölt und fettet.“

Fünf betagte Traktoren

Der Feststellung von Heinz Prien konnte Frank Schlüter, der fünf betagte Traktoren sein Eigen nennt, nur beipflichten. „Ich bin schon als junger Kerl mit 16 Jahren zum Backsberg nach Oyten gefahren und habe immer Leute gesucht, die mit mir fahren wollen.“ Dass sich auf Anhieb bei der Gründungsversammlung am 19. November 2004 in Beckers Gasthaus in Lilienthal-Frankenburg gleich 44 Mitglieder für die Treckerfrünn fanden, war für ihn ein voller Erfolg.

Aktuell gibt es 141 Mitglieder, die größtenteils aus Grasberg, Wilstedt und Osterholz-Scharmbeck kommen, einige sogar aus Hannover, Sottrum und Ostfriesland. Die Altersspanne der Mitglieder reicht von unter 16 Jahren bis weit über das 80. Lebensjahr hinaus. Am Wochenende hätten sie wieder drei Neuzugänge aus Ratzeburg erhalten, berichten Frank Schlüter und seine Ehefrau Helga, die bei den Treckerfrünn das Amt der Schriftführerin innehat und eine ganz besondere Verbindung zu Traktoren spürt. „Ich bin auf einem Bauernhof großgeworden. Schon als Kind saß ich auf einem Deutz-Trecker, auf dem ich gerade so an die Pedale kam. Damals habe ich Milchkannen an die Straße gefahren. Mit Treckern verbinde ich einfach schöne Kindheitserinnerungen.“

Bei den Grasberger Treckerfreunden gibt es rund 30 Frauen, die ebenso begeistert und motiviert sind wie Helga Schlüter. Ute Bohling ist Mitglied der ersten Stunde. „Wir sind hier immer aktiv. Die Kinder wachsen damit auf und bleiben meist dabei“, was ihre Tochter Vanessa bestätigte. Aus ihrer Erinnerung erzählte sie, dass die Familie früher mit Anhänger und Zelt gefahren sei. „Im Bauwagen ist nur Platz für zwei Leute und ich wollte nicht in der Besuchsritze liegen“, gab sie mit einem Schmunzeln zu verstehen.

Scheunenfunde selten

Frank Schlüter ist gelernter Schmied im Landmaschinenbetrieb und als Hausmeister an der IGS Grasberg tätig. In seiner Freizeit findet man ihn oft in seiner Werkstatt, in der er schon mal zwei bis drei Stunden an seinen Treckern schraubt. Wenn man alte Maschinen findet, muss man laut Schlüter immer Arbeit reinstecken. Scheunenfunde seien eher selten. „Der Reiz an der Geschichte ist, dass man den Traktor selber so aufbaut, wie er aus dem Werk gekommen ist. Den Motor laufen zu lassen ist einfach ein gutes Gefühl, das gute Laune bereitet.“

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Der Zusammenhalt bei den Treckerfrünn ist groß, und das Miteinander ist Frank Schlüter wichtig. Daher gibt es an jedem zweiten Sonntag im Monat einen Stammtisch in der Scheune seines Vaters, in der man sich fachgerecht austauschen kann. Neue Gesichter sind jederzeit willkommen. Wer Interesse hat, kann sich beim Vorsitzenden unter der Telefonnummer 0179/5452137 melden, heißt es.

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