Wenn nichts mehr dazwischenkommt, rollen im März nächsten Jahres in der Findorffstraße die Bagger an, um die große Bushaltestelle vor den beiden Schulen umzubauen. Den Mitgliedern des Planungsausschusses der Gemeinde wurde jetzt der endgültige Umbauplan mit den letzten Änderungen vorgestellt; eine weitere Änderung soll es nicht geben: Der Antrag der Grünen, die Findorffstraße zu einer Fahrradstraße zu erklären, wurde vom übrigen Ausschuss abgelehnt.
Sechs Bushaltebuchten mit Wartehäuschen sollen in der Findorffstraße auf der Straßenseite entstehen, an der die IGS und die Grundschule liegen, erklärte Hanno Müller vom Zevener Ingenieurbüro IWU. Bei der Ausschusssitzung im November des vorigen Jahres war noch angemerkt worden, dass an den Wochentagen, an denen der Müll abgeholt wird, an einigen Stellen des Fußwegs kaum ein Durchkommen ist, weil dort die herausgestellten Mülltonnen der Anwohner den Bürgersteig blockieren. Jetzt, so Hanno Müller, soll der Fußweg auf Kosten der Fahrbahn um einen halben Meter verbreitert werden. Vor dem Haus Findorffstraße Nummer 5 wird eine Einengung angelegt, aber nur einen Meter breit, damit die Fahrbahn für Busse breit genug bleibt.
Ende Oktober soll die Ausschreibung veröffentlicht werden, sagte der Planer, dann könne im Januar der Auftrag vergeben werden. Die Bauzeit laufe dann von März bis Oktober. In Abstimmung mit dem Landkreis Osterholz als Grundstückseigentümer und Träger der Schülerbeförderung sowie der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe EVB, die die Busse betreibt, soll in mehreren Bauabschnitten gebaut werden, um nicht monatelang die ganze Findorffstraße lahmzulegen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft in Hannover hat inzwischen den Förderantrag der Gemeinde bewilligt: 506.000 Euro bekommt Grasberg vom Land, wenn die Bauarbeiten bis Ende 2026 abgerechnet werden.
Jörn Schumm (Grüne) wunderte sich, dass der Fußweg verbreitert werden kann, obwohl dort die Regenwasserrinne verläuft. Die wird um einen halben Meter verschoben, erklärte Hanno Müller. Die Fahrbahn bleibt dann noch 5,50 Meter breit, in der Kurve etwas breiter. Nun gab es ein längeres Wortgeplänkel zwischen dem Grünen und der CDU, was in den früheren Ausschusssitzungen beschlossen worden war, bis der Bauamtsleiter Andreas Koppen im Protokoll nachsah und feststellte, dass, wie sich auch Martina Warnken (CDU) erinnerte, der Ausschuss sich im vorigen November geeinigt hatte, den Fußweg zu verbreitern, wenn es möglich ist. Grundschüler mit ihrem Rad auf die Fahrbahn zu schicken und dort als Verkehrsbremse fungieren zu lassen sei die denkbar unsicherste Lösung, meinte Thorsten Schaffert (CDU).
Aber eine Verbreiterung des Fußwegs erhöhe die Sicherheit der Kinder auch nicht, fand Jörn Schumm. Deshalb solle geprüft werden, ob die Findorffstraße zu einer Fahrradstraße umgewidmet werden könne – neu asphaltiert werden müsse sie ohnehin, dann könne man sie auch in Rot bauen. Während Andreas Koppen darauf hinwies, dass die Findorffstraße die Haupterschließungsstraße für ein ganzes Wohngebiet sei, meinte Martina Warnken: "Einen solchen Antrag kann nur jemand stellen, der den Verkehr am Morgen dort noch nie erlebt hat."
Elke Schnakenberg (SPD) glaubt ebenfalls, dass die Grundschulkinder am sichersten auf dem verbreiterten Fußweg fahren werden, was sie laut Straßenverkehrsordnung auch dürfen. Björn Bellmann (CDU) bezweifelt, dass kontrolliert werden kann, ob die Autofahrer in einer Fahrradstraße den Radfahrern den vorgeschriebenen Vorrang gewährten. Der Antrag von Jörn Schumm erhielt dann auch nur seine eigene Stimme bei fünf Gegenstimmen von CDU und SPD, die gesamte Planung wurde dann mit fünf Stimmen bei Enthaltung von Jörn Schumm gutgeheißen.