Grasberg. Auf seinem Weg in die Endrunde des Landeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" ist das Dorf Rautendorf aus der Gemeinde Grasberg gestoppt worden. Fünf der zehn Dörfer, die sich im Gebiet des Amts für regionale Landesentwicklung Lüneburg für den Vorentscheid qualifiziert hatten, sind ins Landesfinale eingezogen. Rautendorf, das sich vor Monaten im Kreisentscheid durchgesetzt hatte, gehört nicht dazu. Das hat die Jury den Rautendorfern am Montag mitgeteilt. Mitbewerber Garlstedt hingegen ist nach Angaben von Ortsvorsteherin Marie Jordan in die Endrunde eingezogen.
Wie berichtet, hatten die Bewohner aller zehn Dörfer im Verlauf der vergangenen Woche die Gelegenheit, sich der Jury zu präsentieren. In ihrem Schreiben unterstreicht Amtsvertreterin und Jury-Chefin Annika Wangerin, dass es Rautendorf als Straßendorf von mehr als vier Kilometern Länge wohl am schwersten habe, eine klassische dörfliche Entwicklung zu nehmen. Zwar hätten die Aktiven im Dorf mit der Präsentation der Gewerbebetriebe, des Kindergartens und der neu entstehenden Dorfscheune einige Highlights aufgezeigt. Der Jury habe es aber an einem Konzept gefehlt, wie die einzelnen Siedlungsteile stärker verbunden werden könnten. Zudem hätte die Jury gern erfahren, wo das Moordorf seine besondere Chance aus seiner Historie sieht und ob es Überlegungen gibt, die Herausforderung der Dorfstruktur zu einem Alleinstellungsmerkmal zu machen.
In einer Stellungnahme nahm Fabian Warnken als einer der Verantwortlichen der Rautendorfer Projektgruppe die Hinweise dankbar an. Aus seiner Sicht sei das Ergebnis nicht als „Niederlage im sportlichen Sinne“ zu verstehen. "Wir sollten uns eher als Team mit den zehn anderen Dörfern sehen und in jeder Mannschaft gibt es unterschiedliche Stärken und man kann voneinander lernen." Die Jury habe durchaus recht mit ihrer Einschätzung. Im Dorf würde die Verbesserung der Wegeverbindungen der einzelnen Ortsteile im Dorf auch tatsächlich thematisiert. Der Umbau der Scheune und das dörfliche Miteinander würden derzeit aber einfach höher priorisiert werden. Man sei weiterhin auf dem richtigen Weg: "Wenn wir die aktuellen Themen und Projekte umgesetzt haben, werden wir ein gutes Fundament haben", so Warnken.
Feiern dürfen die Rautendorfer dennoch. Eine Delegation ist eingeladen, an der Abschlussveranstaltung der laufenden Runde teilzunehmen. Am 7. Juli geht die Reise nach Bötersen, das vor drei Jahren den Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" gewonnen hatte.