Lilienthal. Es hat nicht sollen sein. Die Floorballer der Lilienthaler Wölfe haben auch das zweite Spiel der Finalserie um den Bundesliga-Aufstieg verloren. Nachdem der FC Stern München bereits am vergangenen Wochenende knapp mit 9:8 triumphiert hatte, setzte sich der Meister der Südstaffel vor 200 Zuschauern auch im Lilienthaler Schoofmoor durch – diesmal sogar deutlich mit 11:5 (3:1, 2:2, 6:2). Zum großen Showdown am Sonntag mit einem dritten Entscheidungsspiel kam es somit gar nicht mehr. Und das ging laut Lilienthals Trainer auch absolut in Ordnung.
"München war schon besser, vor allem was die Einstellung angeht", sagte Phillip Lehmann nach einem alles in allem enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft, wie der Wölfe-Coach hinterher zusammenfasste. Vor allem eine Sache hatte Lehmann als entscheidenden Unterschied ausgemacht: "Ja, München war gut, aber sie haben viele Tore dennoch nicht wegen ihrer Dominanz erzielt, sondern aufgrund unserer Fehler."
So dauerte es nur sechs Minuten, bis die Münchner einen 2:0-Vorsprung durch Zoltán Rési und Luis Rüger herausgespielt hatten. Und diese frühen Treffer hinterließen Wirkung bei den Hausherren, sodass die Partie fortan vor allem gearbeitet und weniger gespielt wurde. Nach einem überharten Körpereinsatz musste Gästeakteur Tizian Dreizner dann auf die Strafbank, was die Lilienthaler in Überzahl zum 1:2-Anschlusstreffer von Marvin Eilers nutzen konnten. Doch nur 26 Sekunden nach diesem ersten Lilienthaler Tor, konterten die Münchner in Person von Luis Rüger mit dem 3:1, mit dem es dann auch in die erste Drittelpause ging.
Perfekten Zeitpunkt verpasst
Die Hausherren nahmen sich für den zweiten Abschnitt dann noch einmal viel vor – und erwischten tatsächlich auch genau den Start, den es benötigte für eine große Aufholjagd. Jonas Schneider traf auf Vorarbeit von Hannes Röttger bereits 52 Sekunden nach Wiederanpfiff zum 2:3. "Das wäre eigentlich der Moment für uns gewesen, daran anzuknüpfen und endgültig ins Spiel zu kommen", sagte Phillip Schneider hinterher. Doch das Gegenteil war der Fall.
Der starke Rüger war erneut zur Stelle und stellte den Zweitore-Vorsprung der Münchner wieder her. Zwar überstanden die Lilienthaler kurz darauf nach einer Zweiminuten-Strafe gegen Fabian Diaz de Armas eine Unterzahlsituation und verkürzten nach 36 Minuten durch Philipp Schneider sogar wieder auf 3:4 – doch zu einer echten Wende sollte auch das nicht reichen. Spätestens, als Bastian Zölzer kurz vor und kurz nach der zweiten Drittelpause auf 5:3 und 6:3 erhöhte, war die Partie vorentschieden.
Luis Rüger sorgte mit seinem vierten Treffer für die endgültige Entscheidung, danach plätscherte die Partie mehr oder weniger dahin. "Natürlich muss man die Tore auch erst mal machen, aber wir haben es ihm auch oft viel zu leicht gemacht", sagte Phillip Lehmann mit Blick auf den besten Torschützen des Abends. Lukas Bieger mit dem 4:7 (51.) und Marvin Eilers mit dem 5:8 (55.) sorgten noch für ein wenig Ergebniskosmetik, doch auch in dieser Phase zeigten die Münchner eine höhere Effektivität und legten mit drei späten Treffern schließlich auf 11:5 nach.
"Es war heute von Anfang an auch eine Kopfsache, das hat sich dann durch das ganze Spiel gezogen", stellte der Lilienthaler Coach fest, der mit seinem Team nun darauf wartet, wer der Verlierer der Play-downs in der 1. Bundesliga sein wird. Und dann wird es am übernächsten Wochenende mit den Spielen gegen Unihockey Igels Dresden oder aber Blau-Weiß 96 Schenefeld die endgültig letzte Chance für die Wölfe geben, ihren Traum von der 1. Bundesliga doch noch wahr werden zu lassen.
Lilienthaler Wölfe: Westphal, Urumovic; Hoffmann, Brinkmann, Ebbinghaus, P.Schneider, J.Schneider, Bauer, Stierle, F.Schneider, Bieger, Diaz de Armas, P.Röttger, Moes, H.Röttger, Eilers, Bauer