Lilienthal. Die Lilienthaler Wölfe haben am Finalwochenende der Playoff-Serie zum Aufstieg in die 1. Floorball-Bundesliga auch das zweite Spiel gegen die Unihockey Igels Dresden verloren. Nach der 6:8-Heimniederlage am vergangenen Wochenende setzte es nun in Dresden ein 3:5 (1:2, 1:0, 1:3). Während die Sachsen damit in die 1. Bundesliga aufgestiegen sind, haben die Lilienthaler nun noch eine letzte Chance: Gegen den Gewinner der Bundesliga-Playdown-Serie können sich die Wölfe das Erstliga-Ticket doch noch sichern.
In Dresden wurde deutlich, woran es dem jungen Lilienthaler Team derzeit noch mangelt. "Im taktischen Bereich sind wir zum Teil einfach noch nicht so weit, gerade was das Forechecking und Pressing angeht", berichtete Lilienthals Spielertrainer Lukas Bieger, fügte im gleichen Atemzug aber auch hinzu: "Dresden war aber auch definitiv der stärkste Gegner, den wir diese Saison hatten. Das muss man auch neidlos anerkennen." Mit der Unterstützung von rund 160 Zuschauern erwischten die Gastgeber obendrein einen Auftakt nach Maß.
Der Druck steigt früh
Nach frühen Treffern von Til Robert Franke und Daniel Huli? führten die Dresdner bereits nach fünf Minuten mit 2:0. "Genau so etwas möchte man natürlich vermeiden, noch dazu in einem derart wichtigen Spiel", brachte es Lukas Bieger auf den Punkt. So aber rannten die Gäste von Anfang an einem Rückstand hinterher – und das mit dem Wissen, unbedingt gewinnen zu müssen, um das alles entscheidende dritte Spiel zu erzwingen. "Da war dann natürlich ordentlich Druck dabei, aber die Reaktion der Mannschaft war stark", informierte Lukas Bieger.
Luke Plenge verkürzte auf Vorlage von Luis Moes noch im ersten Drittel zum 1:2, Marvin Eilers glückte im umkämpften zweiten Abschnitt dann nach Vorarbeit von Jan Hoffmann tatsächlich der 2:2-Ausgleich. "Die Partie war im zweiten Drittel sehr ausgeglichen. Wir standen defensiv sehr stabil in dieser Phase, hatten aber nach vorne nicht so viele Abschlüsse wie der Gegner", berichtete Bieger. Doch im Schlussdrittel schlug das Pendel dann zugunsten der Hausherren aus – und das ziemlich schnell.
Gerade einmal vier Sekunden war der dritte Durchgang alt, da zappelte der Ball bereits wieder im Netz. Das Bully ging direkt Richtung Lilienthaler Tor, den ersten Abschluss parierte Goalie Milan Urumovic dann sogar noch, doch gegen den zweiten Versuch von Markus Schäfer war er machtlos. Mit dem 4:2 von Daniel Huli? (48.) erhöhten die Dresdner dann noch weiter den Druck auf die Lilienthaler. "Uns lief dann natürlich langsam die Zeit davon", sagte Bieger, der drei Minuten vor Ende der Partie eine Auszeit nahm und den Goalie für einen zusätzlichen Feldspieler vom Platz holte.
"Und prompt kassieren wir das 2:5", berichtete der Lilienthaler Spielertrainer. "Es sollte einfach nicht sein. Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht und alles gegeben, aber man hat auch gut sehen können, woran wir noch arbeiten müssen." Dem jungen Marvin Eilers, der auf Lilienthaler Seite nach der Partie zum besten Spieler gekürt wurde, gelang noch der Treffer zum 3:5-Endstand (59.).
Die Lilienthaler, die in Dresden übernachteten, schlossen den Tag mit einer Sightseeing-Tour durch die sächsische Landeshauptstadt ab – und trafen am Abend sogar den Gegner auf dessen Aufstiegsparty noch einmal wieder. "Eine sehr nette und sympathische Truppe. Wir haben einen tollen Abend gehabt, und sie drücken uns jetzt die Daumen für die Serie gegen den Playdown-Gegner", berichtete Lukas Bieger. In jener Serie geht es entweder gegen SC DHfK Leipzig oder VfL Red Hocks Kaufering. Leipzig gewann im ersten Spiel der Serie "best-of-three" mit 7:6 und benötigt am kommenden Wochenende im bayrischen Kaufering noch einen weiteren Erfolg, um sich für die Spiele gegen die Lilienthaler Wölfe zu qualifizieren.
Lilienthaler Wölfe: Urumovic; Richrath, Hoffmann, Brinkmann, Philipp Schneider, Jonas Schneider, Bauer, Bieger, Pape, Moes, Röttger, Plenge, Eilers, Wedde, Melde