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Lilienthal legt Wald an Neue Bäume für das Friedhofsgelände

Waldflächen gibt es in der Gemeinde Lilienthal nur begrenzt. Doch Stück für Stück wächst der Bestand, wie in diesen Tagen auf dem Friedhof an der Klosterweide zu beobachten ist.
27.11.2022, 18:00 Uhr
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Neue Bäume für das Friedhofsgelände
Von Lutz Rode

Lilienthal. So mancher Friedhofsbesucher an der Klosterweide hat sich in dieser Woche gewundert, was es wohl mit den Dutzenden tiefen Löchern auf sich hat, die da per Baggerschaufel gegraben worden sind. Mit Tod und Beerdigung haben die Arbeiten aber nichts zu tun, eher im Gegenteil, es wird Platz gemacht für neues Leben. Auf dem hinteren Teil des Geländes entsteht ein Mini-Wald. Die ersten von insgesamt 47 jungen Bäume sind gepflanzt. In der nächsten Woche sollen sie dann alle stehen.

Ursprünglich war die Fläche einmal für die Erweiterung des Friedhofes angedacht, doch weil sich der Trend zur Urne durchgesetzt hat und vielfach größere Familiengräber aufgegeben werden, wird dieser zusätzliche Platz nicht mehr benötigt. Die Gelegenheit war günstig, denn die Lilienthaler Politik hatte vor längerer Zeit bereits entschieden, dass in der  Gemeinde zusätzliche Waldflächen entstehen sollen. Weil das Friedhofsgelände der Kommune gehört, hatte sie einen direkten Zugriff darauf und konnte dort den Plan relativ unkompliziert umsetzen.  

Tiere und Insekten profitieren

Wie Jens Heinemann von der Gemeindeverwaltung berichtet, handelt es sich durchweg um heimische Gehölze, die für die Anpflanzung ausgesucht worden sind. Der Fachmann für alles Grüne im Gemeindegebiet hat darauf geachtet, dass die Baumarten gut mit trockenen Phasen auskommen, die der Klimawandel mit sich bringt und sich voraussichtlich häufen werden. Und so werden auf dem Friedhof künftig Feldahorn, Hainbuche, Traubeneiche, Winterlinde, Vogelbeere oder Ulme wachsen, ein Walnussbaum ist auch dabei, genauso wie die Vogelkirsche, der Wildapfel oder die Baumhasel, die zwar aus Südeuropa stammt, aber eben gut mit einem trockenen Klima zurechtkommt. Die heimische Tier- und Insektenwelt soll von dieser Vielfalt profitieren, wenn die Bäume Früchte tragen oder blühen. "Es war bei der Planung unser Anspruch, einen aus ökologischer Sicht möglichst hochwertigen Wald anzulegen", sagt Heinemann.

Damit die Bäume mit ihrem Stammumfang von bis zu 14 Zentimetern gut gedeihen können, ist im vergangenen Jahr der Boden an den Pflanzstellen großzügig ausgetauscht worden. Schwarzer Mutterboden hat den sandigen Untergrund ersetzt. Damit die Bäume gut anwachsen, haben die Landschaftsgärtner der Firma Grewe aus Rotenburg auch noch etwas Dünger untergemischt. Damit sie gerade wachsen und auch mal einem Sturm standhalten, sind die Jungbäume an Pfahl-Dreiecken befestigt worden.

Noch mehr Wald geplant

Die Gemeinde hat das neue Waldstück aus eigenen Mitteln finanziert. 20.000 Euro sind für die Anschaffung der Bäume und Pflanzarbeiten bereitgestellt worden, für die vorab geleisteten Bodenarbeiten wurden 15.000 Euro bereitgestellt. Bei dem Waldstück gleich nebenan, das vor etwa vier Jahren entstanden ist, gab es noch einen Zuschuss aus einem EU-Fördertopf. Ob aus der Neuanpflanzung möglicherweise irgendwann einmal ein Friedwald wird, in dem die Verstorbenen an den Wurzeln eines Baumes ihre letzte Ruhe finden, ist noch offen. "Wir werden uns damit auseinandersetzen. Doch jetzt müssen die Bäume erst einmal wachsen", sagt Stephen Riemenschneider, Baufachbereichsleiter im Lilienthaler Rathaus.

In Lilienthal soll im kommenden Jahr noch mehr Wald entstehen: Eine Fläche nahe der Höge soll aufgeforstet werden. Anders als am Friedhof handelt es sich dort aber nur um Setzlinge, die nur etwa 80 Zentimeter groß sind. Die Planungen dafür sind laut Rathaus abgeschlossen und die Auftragsvergabe steht unmittelbar bevor.

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