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FUSSBALL-KREISLIGA OSTERHOLZ Koehles Treuebekenntnis mit Abstrichen

Die Überraschung war groß, als Nils Koehle seine Zusage beim SV Lilienthal-Falkenberg gegeben hat - obwohl dieser künftig in der Kreisliga antritt. Allerdings hängt sein Verbleib vom sportlichen Erfolg ab.
31.07.2019, 17:08 Uhr
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Koehles Treuebekenntnis mit Abstrichen
Von Dennis Schott

Lilienthal. Als die Entscheidung gefallen und der Abstieg des SV Lilienthal-Falkenberg besiegelt war, erkundigte sich Marco Meyer noch einmal nach Nils Koehle. Nach dem entscheidenden Saisonfinale stand der inzwischen Ex-Coach des SV Komet Pennigbüttel, dessen Team die Lilienthaler soeben in die Fußball-Kreisliga geschossen hatte, gemeinsam mit „Lifa“-Trainer Pascal Klinckradt auf dem Platz und fragte ihn: „Was passiert jetzt eigentlich mit Nils?“ „Er bleibt“, entgegnete Klinckradt – und erntete ein „Er ist doch viel zu gut für die Kreisliga.“ Mit dieser Meinung war Marco Meyer nicht alleine. Nils Koehle in der Kreisliga – das war in der Tat eigentlich unvorstellbar. Das Unvorstellbare wurde indes alsbald Wirklichkeit.

Dazu muss man wissen, dass der 23-Jährige heiß umworben war. Insgesamt sollen acht Vereine, der eine konkreter als der andere, ihr Interesse bekundet haben, wie der offensive Mittelfeldakteur auf Nachfrage bestätigt. Nils Koehle schien auch nicht komplett abgeneigt und musste nach eigenem Bekunden „sehr lange überlegen“. So verrückt es auch klingen mag: Aber letztlich hat der Abstieg ihm die Entscheidung abgenommen.

Den SV Lilienthal-Falkenberg, den Verein, in dem er groß geworden ist, seine Eltern Maike und Thomas als Betreuer der 1. Herren sowie seine Schwester Jana als Spielerin fest verwurzelt sind, nach einem Abstieg zu verlassen, brachte Nils Koehle nicht übers Herz. „Es hätte sich nicht richtig angefühlt“, formuliert es der 23-Jährige. Also entschied er sich zum Bleiben. Dazu musste er auch gar nicht groß überredet werden, obwohl es im Verein einige zuvor versucht hatten. „Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass mir keiner böse geworden wäre, wenn ich den Verein wirklich verlassen hätte“, erklärt Nils Koehle. Von Trainer Pascal Klinckradt habe er jedenfalls keinen Druck verspürt. „Er meinte von Anfang an, dass er nicht viel sagen wird und hat mir die Entscheidung überlassen“, erklärt der Mittelfeldakteur.

Koehles Treuebekenntnis hat allerdings Grenzen. Seine Zusage gilt zunächst nur vorerst. „Eigentlich bin ich kein Fan davon, schon im Winter zu wechseln“, sagt er. Sollten die Umstände ihn jedoch nicht wirklich zufriedenstimmen, könne er es sich noch einmal anders überlegen. Wovon er – Stand jetzt – nicht ausgeht. „Die Mannschaft ist cool, mit unserem neuen Trainer Hassan Jaber verstehe ich mich auch sehr gut“, erklärt er. Das Zünglein ob eines längeren Verbleibs wird vielmehr die sportliche Perspektive spielen. Auf Dauer ist die Kreisliga für Nils Koehle nämlich keine Option. „Auf gar keinen Fall“, bekräftigt der Lilienthaler.

Nils Koehle erzählt aber auch, dass er nicht zugesagt hätte, wenn er nicht „grundsätzlich optimistisch“ sei. Grundsätzlich optimistisch, die Rückkehr in den Bezirk mit den Blau-Gelben zu bewerkstelligen. Die Qualität dazu sei in jedem Fall vorhanden, bekräftigt er. Ein Selbstläufer wird das allerdings nicht. Das weiß der 23-Jährige ebenso. „Die Kreisliga ist stärker geworden“, sagt er mit Blick auf die Absteiger und den FC Worpswede, den er als stärksten Konkurrent ausgemacht hat. Was den Lilienthalern die Sache aber zumindest etwas erleichtert, ist die Tatsache, dass in der kommenden Saison auch der Zweitplatzierte die Möglichkeit hat aufzusteigen – wenn er sich denn in der Relegation durchsetzt.

Aber die Saison muss erst einmal beginnen. Die Vorbereitung hierauf stimmt Nils Koehle jedenfalls zuversichtlich. „Wir haben uns gesteigert, dabei waren noch nicht alle Spieler da“, sagt er mit Blick auf die Grasberger Fußballwoche, die der SV Lilienthal-Falkenberg für sich entscheiden konnte – obwohl es in der Vorrunde zu keinem Sieg gereicht hatte. Wie wichtig Nils Koehle aber für den Kreisligisten ist, zeigte er im Finale. Der SV Lilienthal-Falkenberg gewann mit 2:0. Beide Tore erzielte: Nils Koehle.

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