Das Fazit fiel grundsätzlich positiv aus. Ein anderes konnten Jan Petermann vom TV Lilienthal und Reinhard Wagner, der Vorsitzende des Kreisleichtathletik-Verbandes und Leistungstrainer, auch gar nicht ziehen. Mit Tom Stephan und Floyd Schnaars vom TV Lilienthal sowie Milana Litau von der TuSG Ritterhude hatten drei Schützlinge aus dem Landkreis Osterholz bei den Deutschen Meisterschaften der U18 und U23 in Mönchengladbach teilgenommen. Alleine die Teilnahme wäre bereits aller Ehren wert gewesen, doch das Osterholzer Trio wusste nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen.
Milana Litau nahm bei den U18-Meisterschaften über die 100 und 200 Meter teil. Die gerade erst 16 Jahre alt gewordene Sprinterin der TuSG Ritterhude verbesserte im ersten von sieben Vorläufen über 100 Meter ihren eigenen Kreisrekord um fast eine Zehntelsekunde auf jetzt 12,19 Sekunden. Als Zwölftschnellste aus allen Vorläufen hatte die Ritterhuderin dann das Pech, in ihrem Halbfinale bei ungünstigeren Windverhältnissen als in den übrigen Halbfinals antreten zu müssen. Das war insofern ärgerlich, da Litau bei einem Gegenwind von 0,9 Meter pro Sekunde mit 12,21 Sekunden eine starke Zeit ablieferte. Zum Vergleich: Im dritten Halbfinale herrschten 2,3 Meter Rückenwind pro Sekunde. Davon profitierten letztlich zwei gleichstarke Konkurrentinnen, die ins Finale einzogen. Doch damit nicht genug: Noch knapper verpasste Milana Litau am zweiten Tag der Meisterschaften über die 200 Meter trotz erneuter Steigerung ihres eigenen Kreisrekordes auf jetzt 25,26 Sekunden als Neunte aus den vier Vorläufen das Finale der besten acht. Damit fehlten am Ende nur elf Hundertstelsekunden zum allerdings im Vorfeld auch nicht erwarteten Finaleinzug.
Ertragreicher Endspurt
Derweil maß sich Tom Stephan vom TV Lilienthal mit den besten 18 Läufern Deutschlands über die 3000-Meter-Strecke. Mit seiner Zeit von 9:02,01 Minuten ging der Lilienthaler als Elftschnellster ins Rennen. Dieses begann, wie bei vielen Meisterschaftsrennen üblich, verhalten. Bis zum letzten Kilometer blieb das gesamte Feld zusammen, bevor das Tempo deutlich angezogen wurde. Das Feld wurde auseinandergerissen und eine Führungsgruppe von acht Läufern setzte sich ab. Tom Stephan, der dem jüngeren Jahrgang der U18 angehört, hielt sich in dieser Gruppe tapfer und konnte auf der letzten Runde noch drei seiner Konkurrenten überholen. Mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 8:49,98 Minuten kämpfte er sich bis auf einen hervorragenden fünften Platz vor.
Sein 19-jähriger Vereinskollege Floyd Schnaars startete in der Altersklasse der unter 23-Jährigen über die 5000 Meter. Im Vorfeld hatte er in 14:50,53 Minuten die 16. schnellste Zeit von 23 Teilnehmern gelaufen. Zudem ging er als einer der Jüngsten ins Rennen. Sein Ziel war es, seine persönliche Bestzeit zum Saisonhöhepunkt zu verbessern und eine gute Platzierung zu erzielen.
Im Gegensatz zum vorherigen Rennen begannen die 5000-Meter-Läufer sehr zügig, Floyd Schnaars konnte in einem zwölfköpfigen Führungsfeld zunächst noch mithalten. Schon auf den ersten 2000 Metern lief er deutlich schneller als erwartet. Nach 3000 Metern teilte sich das Feld erneut: Zwei Läufer setzten sich ab, ein fünfköpfiges Feld kämpfte um den dritten Platz. Dahinter versuchte Schnaars in einem weiteren Feld den Anschluss zu halten.
Auf der letzten Runde zog das Tempo erneut an. Während die ersten sieben Plätze entschieden waren, sprintete der Lilienthaler den 30-Meter-Abstand zu seinem Vordermann bis auf sieben Zehntelsekunden zusammen und erreichte mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 14:42,72 Minuten das Ziel. Diese starke Leistung bedeutete für ihn den neunten Platz und damit noch eine Top-Ten-Platzierung bei den Meisterschaften. Trainer Jan Petermann zeigte sich hochzufrieden mit den Leistungen seiner Schützlinge und freute sich, dass das intensive Training zum Saisonhöhepunkt die besten Resultate der Saison lieferte.