Lilienthal. Anwohner aus dem St. Jürgensland und dem näheren Umkreis haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen, die den geplanten Windpark südlich der Kreisstraße 8 und weitere geplante Windräder in Waakhausen verhindern will. "Bürgerinitiative Gegenwind St. Jürgen" nennt sich das Bündnis, das nach eigenen Angaben aktuell aus etwa 20 Mitgliedern besteht. "Gemeinschaftlich und im Team ist man einfach besser aufgestellt", sagt Mitbegründer Peter Storm aus Mittelbauer. Auf der jüngst eingerichteten Homepage hat das Bündnis Informationen zusammengestellt und auch eine Petition gegen die Planungen gestartet. Dort werden nun Unterstützer-Unterschriften gesammelt.
Die Windradgegner haben sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung über die Windparkpläne auf dem Laufenden zu halten. Dabei geht es vorrangig um die 16 Anlagen mit einer Gesamthöhe von 250 Metern, die die Firma Baywa im Bereich Oberende und Mittelbauer errichten will. Es geht aber auch um drei Windkraftanlagen, die im Bereich Waakhausen von der Firma Prokon geplant werden. Zwei von ihnen stehen auf Lilienthaler Gebiet, eine befindet sich laut Initiative im Worpsweder Bereich in Waakhausen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schießanlage. Aufmerksam verfolgt wird von der Bürgerinitiative auch der Plan, die in Oberende bereits vorhandenen Windräder aufzustocken, sie also durch moderne, höhere und leistungsfähigere Modelle zu ersetzen, so dass sie mehr Strom aus Windkraft erzeugen können.
Die Bürgerinitiative hat sich auf die Fahne geschrieben, das Landschaftsschutzgebiet St. Jürgensland zu erhalten, die Kulturgeschichte und auch Flora und Fauna des Landstriches zu schützen. Auch will sie bei der Ausweisung der Vorrangflächen für Windkraftanlagen ihr demokratisches Mitwirkungsrecht nutzen. Der Landkreis bereitet aktuell den Entwurf für das neue Regionale Raumordnungsprogramm vor und die Bürgerinitiative ist gespannt, was drin stehen wird. Das St. Jürgener Bündnis stellt sich bereits auf juristische Auseinandersetzungen ein und lässt sich von einem Anwalt, der sich in Sachen Windkraft auskennt, beraten. Beim Landkreis sei er bereits vorstellig geworden, berichtet Peter Storm.
Die Bürgerinitiative bereitet nach eigenen Angaben noch weitere Aktionen vor, um ihre Standpunkte zu verdeutlichen. Bedenklich findet sie unter anderem, dass eines der nördlich der Kreisstraße 8 geplanten Windräder nach ihren Angaben etwa 800 Meter vom Standort des Kindergartens Wiesenbutjer aufgestellt werden soll. Der Betrieb von Windrädern bringe eine Feinstaubbelastung mit sich, sagt die Initiative.