Lilienthal. Immer wenn in der Geschäftsstelle des Wirtschaftsinteressenrings (Wir) am Wolfsberg die roten Zipfelmützen ausliegen, ist klar: In Lilienthal steht der nächste Weihnachtsmarkt an. Es ist der 36. dieser Art, der unter der Regie des Wir stattfindet, und vorgesehen ist dafür das erste Advent-Wochenende am 2. und 3. Dezember. Nachdem der Markt im vergangenen Jahr mit fünf Buden zwischen Rathaus und Klosterkirche eher kuschelig-klein ausfiel, fährt der Verein der Lilienthaler Gewerbetreibenden diesmal wieder größer auf. Das bedeutet: Kunsthandwerkermarkt im Rathaus, Buden im Amtsgarten, Tombola, dazu das Programm auf der überdachten Profi-Bühne, das Jung und Alt aufs Fest einstimmen soll.
"Uns ist wichtig, dass sich Lilienthal nach außen präsentiert. Wir sehen den Weihnachtsmarkt als Werbung für den Standort an, als eine Form des Stadtmarketings", sagt Udo Reineke vom Wir-Vorstand. Zusammen mit Marktmeister Burkhard Oetjen, Michael Timm, Anja Dähncke und erstmals auch dem neuen Wir-Vorsitzenden Sükrü Özdemir hat er den Markt vorbereitet. Die Gemeinde unterstützt den Verein der Gewerbetreibenden, stellt das Rathaus für den Handwerkermarkt zur Verfügung, und auch beim Aufbau der Buden packen Mitarbeiter des Bauhofs mit an. Was das Finanzielle angeht, kann der Wir auf die Hilfe von Sponsoren setzen, ohne die der Markt in der vorgesehenen Form undenkbar wäre. "Wir sind froh, wenn wir am Ende ohne Verlust rausgehen", sagt Reineke.
Bigband auf der Bühne
Der Weihnachtsmarkt im Amtsgarten und der Kunsthandwerkermarkt im Rathaus starten am Sonnabend, 2. Dezember, um 13 Uhr. Die offizielle Eröffnung wird um 14.30 Uhr Bürgermeister Kim Fürwentsches zusammen mit dem Wir-Vorstand übernehmen. Danach beginnt ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm. Mit der überdachten Bühne, auf der im Laufe der zwei Tage unterschiedliche Gruppen und Bands auftreten, unterscheidet sich der Lilienthaler Weihnachtsmarkt laut der Organisatoren von anderen Weihnachtsmärkten in der Region. Der erste Tag klingt eher rockig aus, am Sonntag geht es vor allem besinnlich zu. Timm hat für den Starttag unter anderem die neunköpfige Lloydstreet Bigband aus Bremervörde verpflichtet, die die Besucher swingend mit Blasinstrumenten, Schlagzeug, Gitarren auf die Weihnachtszeit einstimmen will. Dass auch die Lilienthaler Einzelhändler musikalisch sind, soll sich am zweiten Markttag zeigen: Der aus England stammende Spirituosenhändler James Johnston, der sein Geschäft an der Klosterstraße hat, will mit seiner Band einige Stücke spielen.
Für den Kunsthandwerkermarkt im Rathaus haben sich gut 30 Aussteller angemeldet. Selbstgemachte Krabbelschuhe für Babys, Schmuck, Filz-Unikate, Weihnachtskrippen und vieles mehr wird dort zum Angebot gehören. Doris Drews strickt beispielsweise ausgefallene Socken nach Hundertwasser-Motiven, Monika Meister fertigt Bandscheibenkissen in Herzform an, während Anja Schön Designergießkannen herstellt. Das Rathaus wird am Sonnabend, 2. Dezember, von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein. Damit schließt die Kunsthandwerkerausstellung drei Stunden, bevor auch im Amtsgarten die Buden zugeklappt werden. Am Sonntag, 3. Dezember, ist im Rathaus ebenfalls um 18 Uhr Schluss und damit eine Stunde vor dem offiziellen Ende des Weihnachtsmarktes.
Lose für einen Euro
Ins Zeug gelegt hat sich der Wirtschaftsinteressenring auch, um erneut eine Tombola auf die Beine zu stellen. Die rund 2000 Preise dafür haben Lilienthaler Betriebe gestiftet. Wer mitmachen will, zahlt für ein Los einen Euro. Einen großen Hauptgewinn gibt es diesmal nicht, bereit stehen etwa 50 größere Preise, aus denen die Gewinner mit dem passenden Los auswählen können. Motto: "Was weg ist, ist weg".
Im Amtsgarten werden rund 15 Buden aufgestellt sein, an denen gegessen und getrunken werden kann – seien es Bratwurst, Steak und Pommes oder Glühwein, Crêpes, Mandeln oder Schmalzkuchen. Für die Kinder dreht sich ein Karussell und auch Trampoline werden aufgebaut sein. Auch die Kirchengemeinde dockt sich an den Weihnachtsmarkt an: Im Gemeindehaus wird das Eine-Welt-Café geöffnet sein, es gibt einen Bücherflohmarkt und ein Bilderbuchkino im Anbau der Klosterkirche.
Die Organisatoren vom Wir hoffen natürlich darauf, dass das Wetter mitspielt. Regen, aber auch selbst Schnee wären eher ungünstig auf dem weichen Boden des Amtsgartens. Frost und Sonnenschein wäre die Kombination, die die Wir-Leute glücklich machen würde. Dann könnte es klappen mit der schönen Atmosphäre rings um die ehrwürdige Klosterkirche, die an beiden Tagen mit Strahlern in ein schönes Licht gesetzt wird.