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Wirtschaftsvertretungen in Lilienthal Fusionsverhandlungen stecken fest

Zwei Botschaften hat das Mitgliedertreffen des Wirtschaftsinteressenrings Lilienthal erbracht: Die Verhandlungen über eine Fusion mit Lili Live kommen nicht voran. Und der Weihnachtsmarkt fällt aus.
10.09.2021, 19:00 Uhr
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Fusionsverhandlungen stecken fest
Von André Fesser

Lilienthal. Rund zweieinhalb Jahre nach der Aufnahme von Gesprächen über eine Fusion des Wirtschaftsinteressenrings Lilienthal (Wir) und der Werbegemeinschaft Lili Live ist ein Abschluss der Verhandlungen nicht absehbar. Auf der Jahreshauptversammlung des Wir vermied der Vorsitzende Sven Behrens vor Mitgliedern abermals eine Auskunft über den Verhandlungsstand. Behrens zufolge sei man dabei, einen Termin zu finden, um die Gespräche wieder aufzunehmen. Die letzte Verhandlung habe es im vergangenen Jahr gegeben.

Schon länger stellen sich viele Gewerbetreibende in Lilienthal die Frage, ob die Gemeinde wirklich mehrere Werbegemeinschaften braucht oder es nicht doch nur eine starke Interessenvertretung der örtlichen Wirtschaft geben sollte. Mit dem Wir, der rund 80 Mitglieder hat, und Lili Live, die etwa auf die Hälfte kommt, sollten zumindest die beiden großen Organisationen einen Zusammenschluss wagen, so eine häufig geäußerte Meinung. Die Gespräche, die zwischenzeitlich sogar von Bürgermeister Kristian Tangermann moderiert wurden, zogen sich aber hin und sind bis heute nicht zum Abschluss gekommen. Der Wunsch sei da, in dieser Sache voranzukommen, sagte Behrens der Redaktion. Jetzt wolle man versuchen, einen neuen Termin zu finden.

Wunsch nach Schlagkraft

Auf dem Jahrestreffen im Restaurant Rohdenburg, in dessen Rahmen Behrens vor rund 20 Mitgliedern bei drei Enthaltungen für zwei weitere Jahre zum Vorsitzenden wiedergewählt wurde, brachten Wir-Mitglieder vereinzelt zum Ausdruck, dass sie sich Geschlossenheit in der regionalen Kaufmannschaft wünschen. Vor allem Apotheker Uwe Hansmann, der für den Posten des Beisitzers nicht mehr zur Verfügung stand, sprach sich dafür aus, per Fusion mehr "Schlagkraft" zu erzielen. Er rate dazu, die Wirtschaft in Lilienthal mit einer Stimme sprechen zu lassen, um ihr auch gegenüber der Politik mehr Gewicht zu verleihen.

Dies sieht auch die Mehrheit der Mitglieder des Verhandlungspartners Lili Live so. Dessen Vorstand ist schon vor geraumer Zeit von seinen Beitragszahlern mit dem Auftrag ausgestattet worden, die Fusion mit dem Wir voranzutreiben. Eine Entsprechung dazu gibt es beim Wir nicht. Dort verhandelt der Vorstand, ohne die Mitglieder befragt zu haben. Über den Stand der Verhandlungen gab Sven Behrens bei der Versammlung auf Nachfrage eines Mitglieds keine Auskunft, da man "Stillschweigen" vereinbart habe. Dieser Hinweis wurde akzeptiert.

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Offener sprach der Vorsitzende über die Absage des Weihnachtsmarkts auch in diesem Jahr. Nachdem das stets für das erste Adventswochenende geplante Fest schon 2020 coronabedingt ausfallen musste, hat sich der Vorstand um Sven Behrens auch für 2021 für eine Streichung entschieden. Der Grund seien die hohen Kosten, die auf den Wir als Veranstalter des Weihnachtsmarkts zukämen. Im Hinblick auf die Einhaltung der Coronaauflagen würde sich der Aufwand von normalerweise rund 8000 Euro annähernd verdoppeln. Ein Betrag, den man den Wir-Mitgliedern nicht zumuten will, wie Behrens sagt.

Kaufmannschaft sichtbar machen

Nachdem auch das Herbstfest, das bislang immer Mitte September mit einem verkaufsoffenen Sonntag verknüpft war, gestrichen wurde, richtet sich der Blick nun auf das kommende Frühjahr. Die Planungen für ein Frühlingsfest, so Behrens, wolle man demnächst aufnehmen.

Im Rahmen der etwa einstündigen Versammlung wurde kurzzeitig auch über Alternativen gesprochen. Weinhändler Jörg Dieter Rings stellte den Weihnachtsmarkt an sich infrage, da er mit hohem Aufwand verbunden, vielen aber gar nicht klar sei, dass es sich um eine Wir-Veranstaltung handelt. Er plädierte dafür, andere Formate zu finden, die die Kaufmannschaft und auch die Gastronomen im Ort besser sichtbar machen. Es müsse mehr Aktivitäten im Ort geben, eine Möglichkeit wäre zum Beispiel ein Late-Night-Shopping.

Andere wiesen darauf hin, dass es eine Verbindung von Weihnachtsmarkt und Handel geben müsse. Ein langer Sonnabend zum Beispiel könnte Markt und Handel im Ortskern einen Schub bescheren. Auch Sven Behrens betonte die Chancen, die Weihnachtsmarkt und ähnliche Veranstaltungen mit sich brächten. Sie böten auch mit Blick auf die Neubürger "eine Riesenchance".

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