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Gymnasium Osterholz-Scharmbeck "In jeder Flasche steckt ein Genie"

Mit einer Mischung aus Selbstironie und Selbstbewusstsein hat sich der Abitur-Jahrgang 2021 vom Gymnasium Osterholz-Scharmbeck verabschiedet..Schüler und Lehrer äußerten gegenseitige Wertschätzung.
05.07.2021, 05:00 Uhr
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Von fwa

Osterholz-Scharmbeck. „Das waren zwei tolle Jahre mit euch. Ihr wart ein leistungsstarker Kurs“, sagte Dorit Wolter bei der Zeugnisübergabe zu „ihren“ Abiturienten mit dem Leistungsfach Deutsch. „Wir möchten uns für Ihre Ehrlichkeit bedanken“, erwiderte Meral Akin und überreichte ihrer Tutorin eine Rose. Die Wertschätzung der Lehrkräfte gegenüber ihren Schülern und umgekehrt zeichnete die diesjährige Abiturfeier des Gymnasiums Osterholz-Scharmbeck an der Loger Straße aus.

Mal hieß es von Schülerseite: „Sie haben uns durchgeboxt.“ Dann wieder: „Wir wussten, dass wir immer zu Ihnen kommen können.“ Oder: „Sie hatten ein stetiges, ehrliches Interesse an uns.“ Umgekehrt ließen die Lehrer die Abgänger wissen: „Es hat mir mit euch Spaß gemacht.“ – „Ihr wart ein besonderer Jahrgang. Ich fühle mich sehr verbunden mit euch.“ – „Ihr wart ein anspruchsvoller Kurs. Nicht nur ehrgeizig, sondern auch sozial, empathisch; ehrlich, interessiert und verantwortungsbewusst.“

Eine Rose für jeden

Zur Filmmusik von „Madagascar“ waren die Abiturienten und Abiturientinnen unter Applaus in die Sporthalle des Gymnasiums eingezogen. Die meisten jungen Männer trugen Anzug, mit Einstecktuch und Krawatte oder Fliege. Im Kleid, auch schon mal knöchellang, betraten die jungen Frauen mit High Heels oder Pumps die Halle. Platz nahmen sie auf der Tribüne. Die Zeugnisse erhielten die Gymnasiasten in ihren nacheinander aufgerufenen Leistungs- und Grundkursen. Dabei überreichte der jeweilige Tutor das Zeugnis. Von Schulleiterin Karin Bunsas gab es jeweils eine Rose.

Zu Beginn lud der jeweilige Tutor seinen Kurs aufs Podium und charakterisierte ihn kurz. Abschließend kamen ein Kompliment und Lobspruch von einem Schüler oder einer Schülerin. Das Schulorchester unter der Leitung von Angelika von Hollen rahmte die Feier musikalisch ein. Es spielte „Danse Bacchanale“ von Camille Saint-Saëns und „Viva la Vida“ von Coldplay. Eines hatte Angelika von Hollen mit den Abiturienten gemeinsam: Auch sie verlässt nun das Gymnasium; die Lehrerin geht in den Ruhestand. Dies seien also nun erst einmal die letzten Klänge des Orchesters, kommentierte Schulleiterin Bunsas. Sie verabschiedete die Orchesterleiterin mit den Worten: „Wenn Sie Langeweile haben, kommen Sie gerne zurück.“

Großen Meilenstein erreicht

In Anspielung auf das Märchen von „Aladin und die Wunderlampe“ hieß das Motto des Jahrgangs „Al-Abi-n – In jeder Flasche steckt ein Genie“. Was durchaus ein gerüttelt Maß an Selbstbewusstsein mit einem Schuss Selbstironie vermuten lässt. Beides brachte Jahrgangssprecherin Maira Schulz in ihrer Rede zum Abitur zum Ausdruck. „Wir sind heute nicht hier, um darüber nachzudenken, was hätte sein können“, sagte sie auch im Rückblick auf ausgefallenen Abi-Ball samt großer Aftershow-Party. „Sondern wir sind hier, weil wir etwas zu feiern haben. Auf den heutigen Tag haben wir - mal mehr, mal weniger motiviert – seit 13 Jahren hingearbeitet.“ Somit sei der „erste große Meilenstein unseres Lebens erreicht“.

Nur eine „einzige Trauer“ gebe es zu empfinden: „Die ist das melancholische Gefühl des Abschiednehmens.“ Aber ihr sei es wichtig, dass dennoch die Freude überwiege. Über die vergangenen Schuljahre sagte die Rednerin: „Neben dem alltäglichen Schulwahnsinn sind es eben doch die kleinen Dinge, die den ganzen Stress irgendwie tragbar machen.“ Dazu zählte sie als Beispiele die Unterhaltungen über den Unterricht, Mitmenschen, Filme und Serien sowie die kurze freundliche Begrüßung auf dem Schulflur. „Das sind Momente, für die ich sehr dankbar bin.“

Den eigenen Weg finden

Die Jahrgangssprecherin ging auf die Frage nach den Zukunftsplänen ein - ein Thema, „vor dem sich kein angehender Abiturient retten kann“. Einige wüssten genau, wohin die Reise führen solle. Andere seien noch unsicher. „Und das möchte ich an dieser Stelle für alle Schüler, aber auch für mögliche besorgte Eltern betonen: Das ist in Ordnung.“ Es sei sogar gut so. Jeder werde schon seinen Weg finden. Schulz schloss mit den Worten: „In jeder Flasche steckt ein Genie.“

Die übrigen Festreden, Ansprachen und Grußworte waren getragen vom Vertrauen in die Potenziale der Schulabgänger. Die Leiterin des Amtes für Bildung beim Landkreis Osterholz, Britta Weidling, sagte, sie gehe davon aus, das den diesjährigen Abiturs-Jahrgang besonders der Ehrgeiz auszeichne. Insofern liege vor ihm „eine grandiose Zukunft“. Aus Ehrgeiz könne Kreativität entstehen, weil es darum gehe, andere Wege, andere Lösungen und andere Ideen zu entwickeln, so Weidling. 

Die Potenziale entfalten

Karin Bunsas blickte zurück auf das Lernen unter Corona-Bedingungen. Sie sei sich sicher, dass die Abiturienten eher noch gestärkt aus dieser Zeit hervorgingen.

„In jedem Fall schaut ihr jetzt auf ein Leben“, so die Schulleiterin, „das euch viel Aufregendes verspricht.“ Sie wünschte, auch im Namen des Kollegiums, „dass ihr eure Potenziale weiter entfaltet: selbstständig, verantwortlich und aus eigener Kraft“.

„Wir alle und insbesondere eure Eltern sind gespannt, wie ihr dem Genie freien Lauf lasst und wie ihr euer Leben gestalten werdet. Dabei vertrauen wir auf euch und eure Entscheidungen“, sagte Christel Brüns-Odia, Vorsitzende des Schulelternrats. Karsten Schöpfer, Vorsitzender des Schulvereins, warb dafür, sich für etwas einzusetzen, was einem wichtig ist: „Ihr könnt eure Talente ausspielen und eurer Leidenschaft folgen.“

Zur Sache

50 Reifezeugnisse verteilt

Mit dem Abitur verlassen jetzt das Gymnasium Osterholz-Scharmbeck: Ekrem Aba, Meral Akin, Jette Asmann, Ole Backhaus, Julian Bannach, Torben Luca Becker, Melissa Beller, Justin Berthold, Julia Bost, Jakub Bulut, Mehriban Cakar, Celine Cengiz, Anastasia Denhof, Diana Feddeler, Lara Finkbeiner, Simon Folkers, Marcel Foltmer, Jonas Gieschen, Lars Harzmann, Steffen Heese, Daniel Horeis, Charlotte Marie Jacobsen, Christina Kasino, Celina Kosbi, Emilia Kuge, Steve Kuhlmann, Tino Lüdtke, Johanna Marquardt, Laurenz Marquardt, Janina Michaelis, Jonah Luca Müller-Hester, Feah Luna Flora Neuendorf, Cassidy Ann Pawlowski, Emily Rabba, Phil Rohde, Jan Phillipp Sander, Jolie Fabienne Schmedes, Darja Schmidt, Maira Schulz, Mara Schulz, Neele Schünemann, Julian Riklef Staack, Xenia Steinle, Laila-Maria Tietjen, Leonie Vogel, Philipp Marlow Voß, Leo Wegeleben, Tjark Wesseler, Melanie Wittmershaus und Eric Wöhltjen.

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