Osterholz-Scharmbeck. Der Planungsausschuss der Stadt Osterholz-Scharmbeck hat dem Rat empfohlen, den Bebauungsplan „Westlich am Hohenberg“ als Satzung zu beschließen. Einwände gegen den geplanten Bau des Seniorenzentrums kamen von Grünen und Linken. Anja Heuser (Grüne) fürchtete, dass nach Regenfällen wegen der zusätzlichen Bodenversiegelung Probleme entstehen könnten und wünschte daher eine Tiefgarage unter dem Gebäudekomplex.
Thomas Krüger (Linke) kritisierte die Infrastruktur. Wie mobilitätseingeschränkte Senioren – mit dem Rollator das Gefälle oder die Steigungen meisternd – die Innenstadt erreichen sollten? Er regte sich darüber auf, dass der von ihm geforderte Shuttleservice noch immer nur „angedacht“ sei. Stephan Dickel (SPD) gab zu, dass es „nicht das ideale Grundstück“ für das Vorhaben sei, aber ohne Kompromisse sei die in Osterholz-Scharmbeck dringend benötigte Einrichtung nun einmal nicht zu haben.
Das Projekt umfasst eine "Seniorenresidenz" auf vier Etagen, ein Apartmenthaus und sechs Bauplätze für freistehende Häuser. Das in U-Form geplante Hauptgebäude soll insgesamt 148 barrierefreie Heimplätze bieten. Die „Seniorenresidenz“ soll über eine eigene sogenannte Vollküche verfügen. Der Essensbereich wird öffentlich zugänglich sein, damit auch Nachbarn und Besucher das Angebot nutzen können. Das frei stehende Apartmenthaus nebenan ist für 29 altengerechte Wohnungen sowie eine eingeschossige Tagespflegeeinrichtung mit 18 Plätzen vorgesehen. Als Anschluss an die bestehende Wohnbebauung dienen sechs Bauplätze für Einfamilienhäuser mit einem Vollgeschoss.
"Tiefgarage nicht darstellbar"
Mario del Veccio, Gechäftsführer des Essener Planungsbüros „Atelier Stadt und Haus“ gab zu, eine Tiefgarage sei „immer wünschenswert“, aber wohl eher in Großstädten wie Hamburg „finanziell darstellbar“. Zum Thema Shuttle-Service schlug der Ausschussvorsitzende Peter Schnaars (SPD) eine Prüfung vor, ob solch ein Projekt mit Fördergeldern zu finanzieren sei.
In der Anwohnerfragestunde hatte sich ein Bürger skeptisch gegenüber den Ergebnissen des Verkehrsgutachtens gezeigt. Es geht davon aus, dass 65 Prozent des durch die Seniorenresidenz verursachten Verkehrsaufkommens auf die Straße Am Hohenberg entfalle und 35 Prozent auf die Straße Am Eichhof. Dazu erwiderte Mario del Veccio, dass keine anderen Anbindung vorhanden, die Straßen sehr „leistungsfähig“ und die Belastung auch in der Spitzenstunde sehr gering seien. Jens Brendler, Stadtplaner im Rathaus, appellierte an die Bedenkenträger, den Prognosen erst einmal zu glauben. Sollten sich die Annahmen als falsch erweisen, gebe es noch „Nachsteuerungsmöglichkeiten“.