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Volleyball-Verbandsliga Pleiten, Pech und der VSK

Es waren regelrechte Dramen, die sich beim VSK Osterholz-Scharmbeck abgespielt haben. Ein Achillessehnenriss, ein unverhofftes Comeback sowie ein erdutschartiges 5:25 garnierten den Heimspieltag.
22.03.2022, 14:27 Uhr
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Pleiten, Pech und der VSK
Von Dennis Schott

Osterholz-Scharmbeck. Wo anfangen? Wo anfangen bei zwei Spielen, die viel mehr in sich bargen als nur das bloße Ergebnis am Ende? Nüchtern zusammengefasst lässt sich festhalten: Die Volleyball-Herren des VSK Osterholz-Scharmbeck haben an ihrem Heimspieltag sowohl gegen den SVG Lüneburg III (0:3) als auch gegen Bremen 1860 II (2:3) verloren. Doch in diesen Spielen passierte so viel mehr. Angefangen beim Achillessehnenriss von Marcus Balzer über das unverhoffte Comeback von Sascha Tietjen bis hin zu einem erdrutschartigen Satzverlust von 5:25 – beim VSK spielten sich regelrechte Dramen ab. Doch der Reihe nach.

VSK Osterholz-Scharmbeck - SVG Lüneburg III 0:3 (20:25, 16:25, 21:25): Die Vorzeichen waren nicht nur aufgrund der Tatsache, dass die Gastgeber den ungeschlagenen Tabellenführer empfingen, eindeutig. Die knapp viermonatige Zwangspause überbrückten die VSK-Schützlinge mehr schlecht als recht. Trainiert wurde eher selten, weshalb Spielertrainer Recep Divanoglu hinterher auch von einem "gefühlten Saisonauftakt" sprach. Erschwerend hinzu kam, dass Thorsten Heitmann und Peter Zimmermann ausfielen. Eigentlich sollte das entstandene Loch durch Anleihen aus der Oldie-Truppe des Vereins gestopft werden, doch die fielen coronabedingt aus.

Die durcheinandergewirbelte Formation schlug sich zu Beginn noch achtbar, musste die Tuchfühlung nach klaren Defiziten bei der Annahme aber abreißen lassen. Doch es kam noch schlimmer, denn auf einmal gab es einen lauten Knall – und ein schmerzverzerrtes Gesicht bei Marcus Balzer. Die Achillessehne war gerissen. Der Ausfall von "Magic" Balzer traf den VSK sportlich wie menschlich hart. "Das war ein Knackpunkt", sagte Spielertrainer Divanoglu. Nach dem verlorenen ersten Durchgang war die Luft im zweiten Satz spürbar raus. Erst im finalen Satz stabilisierten sich die Gastgeber, hielten bis zum 20:20 gut mit, machten durch Jan Gensigk und Hanno Holschen auch einige schöne Punkte, aber zum Ende hin erhöhte der Tabellenführer noch einmal spürbar die Schlagzahl – 20:25. Vermutlich wäre es auch in Bestbesetzung schwierig gewesen, die Niederlage abzuwenden, meinte Recep Divanoglu, dessen Team noch unverhoffte Verstärkung für das zweite Spiel gegen Bremen 1860 II bekommen sollte.

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VSK Osterholz-Scharmbeck - Bremen 1860 II 2:3 (15:25, 25:23, 25:19, 5:25, 10:15): Denn auf einmal stand Sascha Tietjen zur Verfügung. Das kam ziemlich spontan und unverhofft. Denn eigentlich war der Mitspieler, der aktuell eine Pause einlegt, nur zum Zuschauen vorbeigekommen, sah aber das Dilemma und fuhr kurzerhand nach Hause, um seine Tasche zu packen und seiner Mannschaft zu helfen. Dass da ein Team auf dem Feld stand, das kaum eingespielt war, machte sich vor allem zu Beginn deutlich bemerkbar. "Wir hatten noch einige Anlaufschwierigkeiten", kommentierte Divanoglu das klare 15:25 im ersten Satz. Mit zunehmender Spieldauer aber steigerten sich die Gastgeber. Am Anfang des zweiten Satzes führten sie mit 8:4, und sie blieben bis zum 21:23 an den Bremern dran. Dann kam die entscheidende Auszeit, nach der das VSK-Team vier Punkte in Folge einfuhr und somit den Durchgang knapp für sich entschied. Sascha Tietjen "hatte sich eingegroovt", wie es Spielertrainer Divanoglu formulierte, und auch Jens Ahlers kam per Block zu wichtigen Punkten. Keine Frage: Der VSK war zu diesem Zeitpunkt in einem mentalen Hoch. Die erfahrenen Recken spielten nun ihre ganze Routine aus, waren aber vor allem in der Annahme wesentlich besser. "Wenn die bei uns stimmt, dann läuft es eigentlich auch", meinte Divanoglu nach dem relativ ungefährdeten 25:19 im dritten Durchgang. Die Stimmung? Noch ausgelassener als zuvor!

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Umso unerklärlicher verlief der vierte Satz. 5:25, in Worten: fünf zu fünfundzwanzig, gaben Divanoglu und Co. diesen ab. "Das ist VSK live", fiel Recep Divanoglu keine andere Meinung zu diesem Fiasko ein. Es wollte eben nicht mehr viel zusammenpassen, vor allem machten sich die Schwächen in der Abwehr wieder bemerkbar. Diese Fehlerkette vermochte der VSK auch im finalen Tiebreak nicht zu unterbrechen. Mehr als das zwischenzeitliche 9:9 war nicht drin.

VSK Osterholz-Scharmbeck: Koch, Jablonski, Knappe, Zimmermann, Divanoglu, Holschen, Tietjen, Ahlers, Borsing, Balzer.

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