Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

American Football Richtungsweisende Wochen: Van Laack hört als Badgers-Headcoach auf

Die Oberliga-Saison geht in den Endspurt - und die Ritterhuder wollen den Staffelsieg perfekt machen. Doch vor dem Göttingen-Auswärtsspiel wird vor allem auch viel über den nahenden van Laack-Abschied geredet.
18.08.2023, 20:30 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Richtungsweisende Wochen: Van Laack hört als Badgers-Headcoach auf
Von Tobias Dohr

Ritterhude. Über zwei Monate ist es her, dass die Ritterhude Badgers zuletzt um Punkte gespielt haben – am Sonntag startet für die American Footballer nun der Endspurt in der Oberliga Nord. Im Auswärtsspiel bei den Göttingen Generals (Sonntag, 15 Uhr) will das Team um Headcoach Maximilian van Laack die Voraussetzungen dafür schaffen, dass es eine Woche später am heimischen Moormannskamp ein waschechtes Endspiel um den Staffelsieg gibt. Dann nämlich empfangen die Ritterhuder die aktuell punktgleichen Hannover Stampeders zum letzten Saisonspiel – und hätten die Staffelmeisterschaft in der eigenen Hand.

Voraussetzung dafür ist aber erst einmal ein Erfolg in Göttingen – und deshalb schiebt der Badgers-Headcoach die Gedanken ans letzte August-Wochenende auch rigoros beiseite. Aus guten Grund, denn: "Das werden zwei komplett unterschiedliche Spiele werden." Während Titelkonkurrent Hannover genau wie die Badgers drei Siege und zwei Niederlagen in der Bilanz stehen hat, warten die Göttingen Generals auch nach fünf Partien noch auf den ersten Sieg. Im letzten Saisonspiel geht es für die Südniedersachsen nun nur noch darum, sich von ihren Fans vernünftig aus der Spielzeit zu verabschieden. Im Hinspiel setzten sich die Badgers deutlich mit 55:9 durch – nicht nur deshalb warnt der Headcoach davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen.

Lesen Sie auch

Auf der anderen Seite hätten seine Spieler vor der Saison ganz deutlich das Saisonziel "Aufstieg" formuliert – und vor diesem Hintergrund sollte die Hürde in Göttingen natürlich auch genommen werden. Andererseits, daraus macht Maximilian van Laack keinen Hehl, sei die Trainingsbeteiligung diesen eigenen (hohen) Ansprüchen zuletzt nur sehr eingeschränkt gerecht geworden. Damit verbunden war auch durchaus der eine oder andere Frustmoment, denn fast der gesamte Coaching Staff hatte sich die Sommerferien so eingeteilt, dass auch während dieser Wochen ein geregelter und intensiver Trainingsbetrieb möglich gewesen wäre. War er aber nicht, denn am Ende waren fast mehr Trainer als Spieler vor Ort. "Das passt dann natürlich nicht mit den Zielen zusammen, wenn man plötzlich mit nur zwölf Spielern da steht", sagt Maximilian van Laack. Zur Erinnerung: Der Kader der Badgers umfasst knapp 50 Akteure. Erst in dieser Woche war wieder ein normaler Trainingsbetrieb mit dem Großteil des Kaders möglich.

Diesen Luxus haben definitiv nicht viele Oberliga-Coaches.
Headcoach Maximilian van Laack

Da auch Quarterback Phillip Kremser zuletzt nicht mit der Mannschaft trainieren konnte, weil er familienbedingt viel in Köln weilte, wird in Göttingen Christian Hoops die Rolle des Spielmachers übernehmen. "Diesen Luxus haben definitiv nicht viele Oberliga-Coaches, zwischen zwei solch guten Quarterbacks zu wählen", weiß auch van Laack. Die Tour nach Göttingen wird für den Badgers-Headcoach übrigens der Auftakt seiner Abschiedstournee sein. Denn wie in der zweimonatigen Sommerpause bekannt wurde, wird der 34-Jährige mit Ende der Saison seinen Hut nehmen und den Ritterhuder Dachsbau verlassen.

"Das hat aber überhaupt nichts mit den Jungs zu tun und auch nicht mit der schlechten Trainingsbeteiligung während der letzten Wochen", versichert Maximilian van Laack. Vielmehr habe der Coach zuletzt immer öfter gemerkt, dass er nach drei Jahren im Coaching Staff der Badgers eine Pause bräuchte. Mehrfach die Woche pendelt van Laack von seinem Wohnort Wildeshausen nach Ritterhude, dazu kommen die vielen Stunden der Gegneranalyse und der internen Teamkoordination. "Und dann hat man ja auch noch eine Familie und einen Job", bringt es van Laack auf den Punkt. So reifte in ihm der Entschluss, erst einmal eine Pause einlegen zu wollen – wohlgemerkt: als Trainer.

Denn als Spieler möchte es der frühere deutsche Jugendmeister, der als junger Akteur einst auf der Schwelle zum Profitum stand, in der Saison 2024 eventuell noch einmal wissen. "Bei welchem Verein und in welcher Liga, das steht aber alles noch in den Sternen", sagt Maximilian van Laack. Dennoch steht sein Telefon momentan kaum still, denn mittlerweile ist die Nachricht vom nahenden Abschied des Badgers-Coach in der Football-Szene längst rum. Und nun ist der 34-Jährige nicht nur als potenzieller Headcoach ein gefragter Mann, sondern auch als Spieler. Das alles ist für Maximilian van Laack aber momentan noch Zukunftsmusik. Jetzt gilt sein kompletter Fokus erst einmal dem Saison-Endspurt mit den Ritterhude Badgers. "Wir wollen den maximalen Erfolg", sagt der ehrgeizige Coach. Ein Sieg in Göttingen wäre dafür der erste wichtige Schritt.

Lesen Sie auch

Zur Sache

Suche nach Nachfolger läuft bereits

Zwei Jahre als Offense Coordinator und zuletzt ein Jahr als Headcoach –   wenn Maximilan van Laack am Ende der Saison seinen Hut bei den Ritterhude Badgers nimmt, hat er ohne Frage Spuren hinterlassen. Das weiß auch Thilo Neubert: "Max ist ein richtig guter Coach, der hier richtig gute Arbeit gemacht und enorm viel Zeit geopfert hat. Dafür sind wir ihm hier alle dankbar." Der zweite Vorsitzende der Badgers hätte sich auch einen Verbleib van Laacks sehr gut vorstellen können, spürte zuletzt aber auch schon, dass der Akku offenbar ziemlich entladen war beim Headcoach: "Er hat einen ausgeprägten Ehrgeiz und will immer maximalen Erfolg. Das kostet am Ende natürlich auch viel Kraft." Die Schwarz-Gelben müssen nun also auf die Suche nach einem neuen Headcoach gehen – und die ist bereits in vollem Gange. Intern, aber auch extern.

"Unsere Idealvorstellung ist es natürlich, dass wir die offenen Trainerstellen irgendwann aus dem eigenen Verein besetzen können", sagt Thilo Neubert, der den Verein in diesem Zuge ganz klar als Ausbildungsverein beschreibt. "Wir werden da jetzt alles abklopfen und sind natürlich auch sehr offen für externe Bewerbungen." Die vor der Saison geäußerten Drittligapläne werden von van Laacks Rücktritt übrigens nicht beeinflusst. "Das wurde im Verein und in der Mannschaft thematisiert und als Wunsch geäußert, sich auch der Regionalliga zu stellen", sagt Neubert. Soll heißen: Sollten die Ritterhude Badgers den Aufstieg am Ende tatsächlich schaffen, ganz egal wie, dann würde der Klub auch hochgehen in die dritte Liga.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)