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Football-Oberliga Desaströser Saisonstart: Badgers gehen gegen Lüneburg mit 0:44 unter

Der Rahmen war geradezu perfekt: Über 500 Zuschauer waren bei strahlendem Sonnenschein gekommen, um dem Saisonstart der Ritterhude Badgers beizuwohnen. Am Ende rieben sich viele verwundert die Augen.
28.04.2025, 18:15 Uhr
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Desaströser Saisonstart: Badgers gehen gegen Lüneburg mit 0:44 unter
Von Tobias Dohr

Die Vorfreude war riesengroß, die äußeren Bedingungen absolut perfekt. Entsprechend groß war die emotionale Fallhöhe bei den Ritterhude Badgers vor dem ersten Saisonspiel der Football-Oberliga Nord (Staffel Süd). Aber nicht nur deshalb tat die verheerende 0:44 (0:16)-Niederlage der Dachse gegen die Lüneburg Razorbacks so weh. Vielmehr gab das erste Punktspiel vor über 500 Zuschauern im Ritterhuder Moormannskamp-Stadion einen wenig verheißungsvollen Ausblick darauf, was die Schwarz-Gelben in den kommenden Wochen und Monaten erwarten könnte, denn: Die Badgers waren in allen Belangen komplett unterlegen und dürften in dieser Form ein Abstiegskandidat sein.

"Dieses Spiel müssen wir alle erst einmal sacken lassen", redete auch Thilo Neubert nicht um den heißen Brei herum, stattdessen fügte der Defensive Coordinator hinzu: "Der Schock sitzt tief, bei uns Coaches, bei den Spielern und sicherlich auch bei den Zuschauern." Eigentlich hatte es nur ganz zu Beginn der Partie so etwas wie eine vage Hoffnung auf einen erfolgreichen Nachmittag gegeben. Als nämlich Patrick Strümpler von der Badgers-Defense einen Fehlpass des Lüneburger Quarterbacks abfing, da war der Jubel (noch) groß. Doch bereits der erste Drive der Hausherren ließ dann erahnen, wo der Schuh in dieser Saison bei den Badgers drückt.

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Die O-Line der Ritterhuder hatte deutliche Größen- und Gewichtsnachteile im direkten Duell mit der Lüneburger Defense. Das wiederum sorgte immer wieder dafür, dass der neue Badgers-Quarterback Justin Krieb nur sehr wenig Zeit hatte, um eine Entscheidung zu treffen. So endete bereits der erste Drive der Dachse am Ende im vierten Versuch mit einem großen Raumverlust. Im nächsten Angriffsversuch der Lüneburger gelang den Gästen dann der erste Touchdown, und da auch der Point After Touchdown (PAT) gut war, rannten die Mannen von Headcoach Simon Gelhaus einem frühen Rückstand hinterher. Mit dieser Blaupause ging es im Prinzip durch das gesamte Spiel.

Die Badgers schafften es so gut wie nie, den Ball mal über den Platz zu bewegen. Da war ein neues First Down, wie von Daniel Garcia Soler per Laufspiel erzwungen, schon ein absolutes Highlight. Und wenn Justin Krieb dann mal zum Passspiel griff, segelte das Leder nicht selten schnurstracks in die Arme der Lüneburger Defense-Spieler. So war es auch beim zweiten Touchdown, bei dem der Badgers-Quarterback erneut schnell Druck bekam und schließlich einen Fehlpass fabrizierte.

Justin musste ganz schön einstecken, das schüttelt man nicht so ohne Weiteres ab.
Defense-Coach Thilo Neubert

Zwischenzeitlich wollten selbst die einfachsten Dinge nicht gelingen, beispielsweise beim Punt von Christian Heinke, der den Ball einen Tick zu lange hielt und schließlich knapp 14 Yards vor der Ritterhuder Endzone zu Boden gebracht wurde. Fast folgerichtig legte Lüneburg den dritten Touchdown und einen weiteren erfolgreichen PAT nach und erhöhte somit Mitte des zweiten Quarters schon fast vorentscheidend auf 21:0.

Als Krieb dann kurz vor der Halbzeitpause eine weitere Interception warf, und die Gäste gar auf 28:0 erhöhten, musste einem angst und bange werden um die Badgers – zumal nach einem ungenauen Snap Justin Krieb im letzten Angriffsversuch der Hausherren noch einmal unsanft zu Boden gebracht wurde. "Ohne Frage, Justin musste ganz schön einstecken, das schüttelt man nicht so ohne Weiteres ab", sagte Thilo Neubert, der aber auch seine Defense nicht aus der Verantwortung lassen wollte: "Wir haben uns auf beiden Seiten des Balls nicht mit Ruhm bekleckert."

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Immerhin: Mit Wiederanpfiff griffen in der zweiten Spielhälfte wenigstens ein paar Umstellungen, wodurch die Niederlage am Ende noch halbwegs in Grenzen gehalten werden konnte. Die offensive Harmlosigkeit blieb allerdings auch im dritten und vierten Quarter, sodass auch Neubert wusste: "Für den Außenstehenden war es gefühlt genau das gleiche Spiel wie in Hälfte eins." Besorgniserregend, so der Defensive Coordinator, sei es zum Teil gewesen, was sich auf dem Platz abgespielt hätte. Am Ende sei das eingetreten, was bereits im Vorfeld befürchtet worden war: "Wir sind in der O-Line einfach zu dünn aufgestellt", sagte Neubert, der sich allerdings gleichzeitig auch an einen Strohhalm zu klammern wusste.

Denn auch vor einem Jahr hatten die Ritterhude Badgers den Saisonstart komplett in den Sand gesetzt. Dem 16:21 im ersten Heimspiel gegen Osnabrück folgte ein desaströses 0:56 in Bremerhaven. Jetzt hoffen sie bei den Ritterhude Badgers, dass dieser deprimierende Saisonstart erneut schnell abgehakt und korrigiert werden kann.

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