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Fußball-Bezirksliga Lüneburg Traumstart inklusive: Ritterhude besiegt Fischerhude klar

Das Schneider-Debüt glückt auf ganzer Linie - auch weil die TuSG sich in der Anfangsphase enorm effektiv zeigt. Mindestens bis Sonntag verlässt sie nun die Abstiegsränge.
11.02.2023, 15:39 Uhr
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Traumstart inklusive: Ritterhude besiegt Fischerhude klar
Von Thorin Mentrup

Ritterhude. Patrick Brouwer war ehrlich: "Ich wusste gar nicht, was ich machen sollte. Es war ja mein erstes Tor in dieser Saison." Ein ganz wichtiges aber war es zweifelsohne. Sein Treffer zum 4:1-Endstand entschied das Kellerduell der Fußball-Bezirksliga Lüneburg zugunsten seiner TuSG Ritterhude gegen den TSV Fischerhude-Quelkhorn. In Ermangelung einer besseren Idee tat Brouwer also das, was ihm zuerst in den Sinn kam: Er drehte nach seinem Linksschuss, der flach im Tor eingeschlagen war, ab und lief direkt in die Arme von Timo Schneider. Es war eine symbolische Geste, ein Schulterschluss mit dem neuen Cheftrainer und zugleich das Zeichen, dass es nur gemeinsam geht im Kampf um den Klassenerhalt. Weil alle Ritterhuder mitjubelten, erhielt dieses Zeichen noch mehr Gewicht.

Den höchsten Saisonsieg der Hammestädter führte der neue Chef an der Seitenlinie vor allem auf einen Aspekt zurück: "Die Mannschaft hatte einen enormen Willen. Das hat man schon bei der Besprechung und während des Warmmachens gesehen, und das hat sie dann auch auf dem Platz umgesetzt." Dieser Wille schlug sich schnell in Zählbarem nieder. Denn die Ritterhuder legten einen Start hin, der so gut war, "dass man damit selbst im Vorfeld nicht rechnen kann" , wie es Schneider nach dem Abpfiff treffend formulierte.

Vier Schüsse, drei Tore

Gleich drei der ersten vier Abschlüsse waren drin. Der Ritterhuder Wille manifestierte sich zunächst in einem Solo von Mirco Dressler, der auf der rechten Seite entschlossen durchstartete, seine Gegenspieler stehen ließ und dann im höchsten Tempo zum Tor zog. Als er dann mutig kreuzte, erwischte ihn ein TSV-Akteur – Schiedsrichter Marcel Baack zeigte vollkommen zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Janluca Grove übernahm die Verantwortung und verwandelte links oben (6.). Ritterhude erwischte einen Start nach Maß – doch es kam noch besser: Grove legte nur wenige Minuten später mit einem tollen Treffer aus der Distanz nach (11.), ehe Eugen Zilke einen scharf getretenen Dressler-Eckball verwertete (15.). Die TuSG war ganz früh auf der Siegerstraße und in einer glänzenden Ausgangsposition. Fischerhude war in der gesamten Vorbereitung ohne Gegentreffer geblieben. Dass die vergangenen Wochen nichts mehr zählen, stellte Ritterhude mit Nachdruck unter Beweis.

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Die Partie blieb enorm unterhaltsam, denn die Gäste meldeten sich durch Kai Gätjen nach einem Eckball schnell wieder zurück (28.). "Ein bisschen hatte ich dann schon das Riede-Spiel im Hinterkopf", sagte Schneider. In der Hinserie hatte die TuSG gegen den MTV ein 3:0 zunächst aus der Hand gegeben und spät dann doch noch den Siegtreffer erzielt. Durch, das wussten die Hammestädter, waren sie noch nicht. Auch wenn fußballerisch nicht alles gelang, so kämpften sie verbissen und hatten die einige gute Ideen im Spiel nach vorn. Eugen Zilke verpasste noch vor der Pause mit einem Schuss an die Latte nicht nur seinen zweiten Treffer, sondern auch die wohl endgültige Entscheidung. So blieb Fischerhude im Spiel, allerdings ließ die TuSG nach dem Seitenwechsel kaum noch etwas zu.

Schneiders glückliches Händchen

Nachdem sie die TSV-Vorstöße über Yannick Jeschke und Jan Schröder zu Beginn des zweiten Durchgangs erfolgreich verteidigt hatte, machte Patrick Brouwer mit seinem ersten Ligator seit fast einem Jahr (am 26. Februar 2022 hatte er beim 5:3-Sieg über den SV Löhnhorst doppelt getroffen) alles klar. Und verriet später einen weiteren Grund, warum er den Weg zu Schneider eingeschlagen hatte. "Weil er mich nach vorn gestellt hat", erzählte der 25-Jährige, der in dieser Saison überwiegend in der Verteidigung aufgelaufen war. Schneider, der zudem Hilko Kaum auf die Rechtsverteidigerposition beorderte, setzte weitaus offensiver auf seinen Kapitän, ließ ihn hinter Stürmer Eugen Zilke auflaufen. "Patrick hat so viel Qualität, er ist ein absoluter Mentalitätsspieler, der die Wege nach vorne und nach hinten macht. Er kann diese Rolle absolut spielen", sagte Schneider – und durfte sich nach einem guten Auftritt Brouwers bestätigt fühlen. Auch der Coach selbst trug mit guten Personalentscheidungen zum starken Jahresstart seiner Mannschaft bei, die in der Schlussphase einige Hochkaräter ungenutzt ließ, um den Sieg noch deutlicher zu gestalten. Das konnten die Ritterhuder allerdings verschmerzen. Der erste Schritt in Richtung Klassenerhalt ist getan, "14 weitere müssen folgen", wusste Schneider.

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