Die Mitglieder des Ritterhuder Rats sind sich treu geblieben. Wie bereits in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses durchklang, hatten die Fraktionen in nicht-öffentlichen Gesprächen unverbindlich beschlossen, die Hebesätze im Zusammenhang mit der neuen Grundsteuer-Berechnung nicht anzuheben. Die Politiker nehmen dafür in Kauf, dass das finanzielle Einbußen für Ritterhude bedeutet.
Hohe Einbußen möglich
Tatsächlich ging die Kämmerei zum Zeitpunkt jener Vereinbarung davon aus, dass Ritterhude ohne Anhebung der Hebesätze mehr als 320.000 Euro weniger im Jahr an Grundsteuern einnehmen würde. Dieser Betrag hat sich zwischenzeitlich geändert, da mehr Daten vorliegen. So ging die Kämmerei bereits während der Finanzausschusssitzung am 10. Dezember nur noch von 220.000 Euro Mindereinnahmen aus. Bei der Sitzung des Rats nannte Kämmerin Maria Müller nun einen Betrag von etwa 200.000 Euro. Aber es müssten noch 300 Daten berechnet und eingepflegt werden.
Wolfgang Goltsche (Grüne) setzt daher darauf, dass die Mindereinnahmen am Ende deutlich niedriger als erwartet ausfallen könnten. Und Wilfried Guttmann (FDP) zeigte sich noch optimistischer. Er äußerte die Hoffnung, dass Ritterhude mit dem unveränderten Hebesatz eine Punktlandung machen werde. Allerdings wollte er von der Verwaltung auch wissen, ob diese Hebesätze mit dem Doppelhaushalt für zwei Jahre zementiert seien, oder – falls nötig – zwischenzeitlich angepasst werden könnten. Die Kämmerin bestätigte ihm, dass der Rat gegensteuern könne.
Am Ende folgte der Rat der Empfehlung des Finanzausschusses. Damit bleiben die Hebesätze – 640 Prozent für die Grundsteuer B und 490 Prozent für die Grundsteuer A – unverändert.