Ritterhude. Die TuSG Ritterhude bleibt in der Tischtennis-Verbandsliga der Damen im Moment weiterhin das Maß aller Dinge. Nach dem souveränen 8:2 gegen den TSV Hollen II beziehungsweise dem 8:3-Erfolg beim Hoogsteder SV und nunmehr 10:0 Punkten dürfen die Hammestädterinnen tatsächlich schon von der Herbstmeisterschaft träumen.
TuSG Ritterhude – TSV Hollen II 8:2: Über eine halbe Stunde lang quälte sich das Ritterhuder Doppel Maike Bares/Svenja Schmitt vor allem gegen die unangenehmen Seitschnittbälle von Sylvia Gollin, ehe die Fünfsatzniederlage nicht mehr abzuwenden war. Langsam schaltete sich bei den Gastgeberinnen nun auch der Kopf ein. War es doch ein zu großes Wagnis, die gesundheitlich leicht angeschlagene Nummer eins Elisa Oerding gegen den krassen Außenseiter zu schonen?
Denn beim Stand von 1:1 standen beide Einzel des oberen Paarkreuzes bedrohlich auf der Kippe. Maike Bares hatte nämlich auch im Einzel Probleme mit dem Schnitt von Sylvia Gollin und lag zwischenzeitlich mit 1:2 nach Sätzen zurück. Die langjährige Braunschweigerin entschied sich dann jedoch für eine dynamischere Herangehensweise, griff früher sowie mit einer besseren Platzierung an und drehte das Match noch. Parallel wirkte TuSG-Teenagerin Leni Struß bei ihren Angriffen gegen Sandra Stein zunächst etwas kopflos. Ihr gelang es allerdings, den dritten Durchgang noch mit 13:11 für sich zu entscheiden und war danach nicht mehr aufzuhalten. Das galt auch für das gesamte Team, das sich jetzt einen Vorsprung erarbeitet hatte und fortan befreiter aufspielte.
So reichte Svenja Schmitt beispielsweise ihr Schnittsystem, um zu zwei ungefährdeten 3:0-Siegen zu kommen. Auch die zuverlässige Jokerin Kerstin Schröder holte beide Punkte im unteren Paarkreuz. Nach ursprünglich klarer Führung gegen Jana Hollmann schien Schröder das Duell beim Stand von 1:5 im letzten Satz aber zu entgleiten. Die Halbdistanzspezialistin wurde dann jedoch wieder mutiger, wehrte zudem einen Matchball ab und triumphierte letztlich. Am Ende ließ nur Leni Struß noch einen Gegenzähler zu, weil viele Vorhandschläge gegen Sylvia Gollin im Netz landeten und Konteraufschläge nur vorübergehend zum Erfolg führten.
Hoogsteder SV – TuSG Ritterhude 3:8: Während die TuSG tags darauf nahe der niederländischen Grenze wieder ihr Spitzenduo Elisa Oerding und Katharina Wrieden aufbieten konnte, mussten die Gastgeberinnen wegen eines Mountainbikeunfalls auf ihre Nummer zwei Julia Wojtaszek verzichten. „Der Ausfall hat uns natürlich ein bisschen in die Karten gespielt“, gab Elisa Oerding im Nachhinein zu, deren Mannschaft in der Anfangsphase allerdings noch keinen Vorteil daraus ziehen konnten. Schon die Doppel (1:1) verliefen kurios.
Jeweils gewann die Paarung, die nach zwei Sätzen bereits scheinbar aussichtslos zurückgelegen hatte. In der ausgeglichenen ersten Einzelrunde punktete der Spitzenreiter durch Elisa Oerding und Leni Struß. Letztere fand gegen Katrin Harms-Ensink nach schnell verlorenem ersten Durchgang ein Mittel, indem sie mit viel Spin eröffnete. Eine Führung sprang bis zum 3:3 nicht für die TuSG heraus, weil Maike Bares im Match gegen Hoogstedes Ersatzspielerin Martina Legtenborg beim Rückhandreturn ein zu hohes Risiko wählte und dadurch viele Fehler produzierte. Nun aber gelangen den Gästen Wirkungstreffer. Im Spitzeneinzel war Linkshänderin Lea Maathuis (zuvor 8:1-Saisonbilanz) im Blockspiel nahezu chancenlos gegen Elisa Oerdings Topspins und war darüber hinaus auch überraschend anfällig auf ihrer Vorhandseite. Am Nachbartisch schien es für Katharina Wrieden gegen ihre mit wenig Druck agierende Angstgegnerin Saskia Trüün wie so häufig zu laufen.
Doch diesmal ließ Trüün gleich mehrere Matchbälle liegen, vergab dabei unter anderem einen einfachen Vorhandschuss, und Wrieden schnappte sich den fünften Satz mit 11:9. Anschließend holte sich auch Maike Bares in ansehnlichen, langen Ballwechseln gegen Katrin Harms-Ensink die nötige Sicherheit. Leni Struß und die überragende Elisa Oerding besaßen daraufhin in ihren Partien klare Tempovorteile. „Wir haben bis zum Jahresende noch zwei schwere Spiele, aber es sieht aktuell schon sehr erfreulich aus“, erklärte Elisa Oerding nach dem aus ihrer Sicht perfekten Doppelspieltag.