In Schwanewede gibt es 24 Brücken, für deren Erhalt die Gemeinde zuständig ist. Die Bauwerke werden regelmäßig von der Kommune kontrolliert. Alle sechs Jahre ist eine Hauptprüfung fällig, zuletzt geschah das für alle Brücken in der Zuständigkeit der Gemeinde im Jahr 2023. Nun liegen die Ergebnisse vor. Einige Bauwerke schneiden dabei schlecht ab. Bei zwei Brücken hält die Gemeinde einen Neubau für erforderlich.
"Nach einer Zusammenfassung der letzten Untersuchungsergebnisse wird ein großer Handlungsbedarf sichtbar", stellt die Verwaltung in einer Vorlage für die Sitzung des Bauausschusses am 29. April fest. Dort ist der Zustand der Brücken und möglicher Maßnahmen ein Thema.
Von den 24 untersuchten Brücken sind zehn mit der Note 3 oder schlechter bewertet worden. In der sechsstufigen Notenskala für Brückenbauwerke bedeutet das: Der Zustand ist nicht ausreichend (3,0 bis 3,4) oder ungenügend (3,5 bis 4,0). Am schlechtesten schneiden demnach die Brücke Platjenwerber Weg an der Schönebecker Aue in Leuchtenburg (4,0), Köhlhorst II an der Schwaneweder Beeke in Schwanewede (3,5), Barkhorster Weg an der Blumenthaler Aue in Eggestedt (3,5) und die Inselbrücke am Rechten Nebenarm der Weser auf Harriersand (3,5) ab. Unter den Bauwerken, deren Zustand als nicht ausreichend bewertet wird, befinden sich unter anderem die Brücke Langkampshelme am Hinnebecker Fleth in Rade (3,4) und die Mühlenbrücke in Meyenburg (3,3).
Sanierungen im laufenden Jahr
Im laufenden Jahr steht laut Verwaltung die Sanierung von drei Bauwerken an. An der Brücke Platjenwerber Weg, die schon länger für den Fahrzeugverkehr gesperrt ist, werden der Belag und das Geländer aus Holz erneuert. Das Gleiche gilt für die Mühlenbrücke: Sie erhält einen neuen Eichenbohlen-Belag und ein neues Geländer, das zudem erhöht und mit einer Füllung versehen wird. Im Herbst soll ein Rohrdurchlass an der Brücke Rader Sandweg erneuert werden. Für die Brücke auf Harriersand sind zunächst weitere Untersuchungen geplant.
Ein großes Problem für fast alle gemeindeeigenen Brücken sei die unzureichende Tragfähigkeit für den heutigen landwirtschaftlichen Verkehr, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Sie schlägt für die Brücken Langkampshelme und Barghorster Weg einen Neubau vor. Die Langkampshelme gehöre dem Wasser- und Bodenverband Rade, die Gemeinde sei aber für die Unterhaltung zuständig. Der Zustand der Brücke, die ausschließlich landwirtschaftlich genutzt werde, sei desolat. Details gehen aus dem Prüfbericht hervor.
Als Schäden werden dort unter anderem aufgeführt: Abplatzungen mit freiliegendender Bewehrung unter den Betonplatten; Auswaschungen am Beton im Bereich der Pfahlgründung; Risse an Betonkappen; verbogenes, durchgerostetes und teilweise zerstörtes Stahlgeländer mit abgebrochenem Pfostenfuß. Durch die Mängel beziehungsweise Schäden seien die Standsicherheit, Verkehrssicherheit und die Dauerhaftigkeit des Bauwerkes beeinträchtigt, so die Bewertung der Prüfer. Eine Beseitigung der Schäden sei kurzfristig erforderlich.
Neubau kostet 250.000 Euro
Für eine Sanierung der Brücke stehen laut Verwaltung 30.000 Euro an Haushaltsmitteln bereit. In der Vorlage heißt es dazu: "Die tatsächlichen Sanierungskosten lägen voraussichtlich im sechsstelligen Bereich", wobei anschließend eine Nutzung durch die Landwirtschaft kaum möglich ist. Ein Neubau wäre hier die einzige, sinnvolle Lösung." Mit Kosten von 250.000 Euro sei zu rechnen. Davon müsse die Gemeinde aufgrund der vertraglichen Unterhaltungspflicht die Hälfte, 125.000 Euro, übernehmen. Was zusätzliche Haushaltsmittel von 95.000 Euro erfordern würde.
Bei der Brücke Barghorster Weg haben die Prüfer am Über- und Unterbau Risse und herausgebrochene Stellen im Mauerwerk und im Beton festgestellt, außerdem Schäden am Kolkschutz aus Holz, an Sohl- und Böschungsbefestigungen sowie Ausspülungen im Gelände im Bereich der Widerlager. Geschätzte Neubaukosten: 185.000 Euro.