Das 1973 erbaute Feuerwehrhaus in Hinnebeck erfüllt nicht mehr die heutigen Anforderungen. Die Räumlichkeiten sind zu eng, es fehlen getrennte Umkleiden und Sanitäranlagen für Frauen und Männer, Duschen sowie Möglichkeiten, verunreinigte Einsatz- von sauberer Privatkleidung zu trennen. Ein Um- und Neubau soll mehr Platz schaffen. Ein Vorentwurf mit einem Raumkonzept liegt nun vor.
Die jetzt im Ausschuss für Bau, Feuerschutz und Gefahrenabwehr der Gemeinde Schwanewede präsentierte Planung sieht laut Bauamtsmitarbeiter Jürgen Schneider vor, den vorhandenen Baukörper "weitestgehend zu erhalten und zu erweitern". In einem Anbau soll eine neue Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen und einer Nettogrundfläche von rund 90,6 Quadratmetern entstehen. Die bisherige Halle, in der derzeit ein 27 Jahre altes Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) steht, soll zu einem rund 40 Quadratmeter großen Schulungsraum umgebaut werden. In der neuen wird künftig ein größeres Feuerwehrauto, ein sogenanntes Mittleres Löschfahrzeug (MLF), als Ersatz für das TSF stehen. Neben der Fahrzeughalle sind im Erweiterungsbau nach Geschlechtern getrennte Umkleiden und Sanitäranlagen für die Brandschützer sowie zwei Lagerräume geplant. Im Übergangsbereich zum benachbarten Dorfgemeinschaftshaus ist laut Jürgen Schneider ein Sanitärtrakt vorgesehen, der von der Feuerwehr und Besuchern des Dorfgemeinschaftshauses gemeinsam genutzt werden kann.
Politik hat Änderungswünsche
Die CDU-Fraktion hatte eine Reihe von Änderungswünschen. "Wir finden den Plan teilweise etwas unglücklich", sagte Karsten Kroog. Ein Kritikpunkt, der auch von der SPD-Fraktion bemängelt wurde: Nach der vorliegenden Planung würde der Eingangsbereich durch die Herren-Umkleide führen. Die CDU schlug vor, den Eingang zu verlegen. Zwischen der Herren-Umkleide und einem geplanten Büro soll dafür ein neuer Flurbereich entstehen. Weitere Anregungen sehen eine Küchenzeile im Schulungsraum, sowie die Schließung eines Zugangs vom Dorfgemeinschaftshaus zu den Damen-Umkleiden und eines weiteren zwischen den Herren-Toiletten für die Brandschützer und der Fahrzeughalle vor. Der Sanitärtrakt für die weiblichen Brandschützer sowie die Lagerräume sollen anders angeordnet werden.
Der Fachausschuss empfahl, die Planung mit diesen Änderungen fortzuführen. Die Verwaltung kalkuliert mit Baukosten von rund 1,7 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten für den erforderlichen Grunderwerb. Der Entwurf sieht neben der neuen Fahrzeughalle eine Erweiterungsmöglichkeit vor. Die Gemeindeverwaltung geht von einem Grundstücksbedarf von 1800 Quadratmetern mit Ausbaureserve und 1450 Quadratmetern ohne aus.
Auf jeden Fall wird das neue Feuerwehrhaus teurer als geplant. 600.000 Euro stehen im Haushalt bereit. Kalkuliert sind für das Projekt jetzt Kosten von rund zwei Millionen Euro; davon etwa 1,7 Millionen für die Baumaßnahme, der Rest für Grunderwerb und Planung. "Das ist nach außen hin nicht einfach zu verkaufen", kommentierte Karsten Kroog den Preissprung. Auch Bernhard Wendelken (Wählergemeinschaft) fand kritische Worte: "Ich bin verwundert über den hohen Preis von zwei Millionen Euro für diesen kleinen Umbau." Im Vergleich dazu seien die vielleicht vier Millionen Euro für das geplante neue Feuerwehrhaus in Meyenburg ein Schnäppchen.
"Die große Kostensteigerung hat mehrere Gründe", teilt die Gemeindeverwaltung auf Nachfrage mit. "Zum einen liegt die ursprüngliche Schätzung schon einige Zeit zurück, sodass mittlerweile eingetretene Baukostensteigerungen nicht berücksichtigt werden konnten. Des Weiteren ist zwischenzeitlich der Feuerwehrbedarfsplan beschlossen worden." Dadurch seien die Bedarfe für die Feuerwehr in Hinnebeck klarer definiert und in der neuen Kostenschätzung berücksichtigt worden.