Die Radverbindung zwischen Schwanewede und dem Bremer Norden soll verbessert werden. Auf gut ausgebauter Strecke sollen Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde künftig auf die andere Seite der Landesgrenze Richtung Blumenthal fahren können. Mehrere mögliche Routen sind untersucht, eine ist jetzt ausgewählt worden.
Die geplante Radvorrangroute ist Teil eines Projektes des Kommunalverbunds Niedersachsen/Bremen. Der hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Das Ziel: zu prüfen, wie die Zentren Bremen, Delmenhorst und Oldenburg mit dem Rad besser aus dem Umland zu erreichen sind.
Für Schwanewede steht die Anbindung an Bremen-Blumenthal dabei im Mittelpunkt. Untersucht wurden mögliche Routen zwischen der Landesgrenze und dem Kreisel am Koppelsberg am Schwanewede. Für den Teilabschnitt zwischen Landesgrenze und Kreuzungsbereich Molkereiweg/Heidkamp standen drei Streckenvarianten zur Diskussion. Eine verläuft über Waldweg, An der Kaserne, Hannoversche Straße, Breslauer Straße, Ostlandstraße und Molkereiweg. Eine weitere über Waldweg, Hospitalstraße, Ostlandstraße und Molkereiweg. Eine dritte führt über Blumenthaler Straße und Heidkamp (Landesstraße 134).
Ausbauvorschläge der Gutachter
Der letztgenannten Variante wird in der Machbarkeitsstudie als "direkteste Führung" der Vorzug gegeben. Die zwei anderen Alternativen würden Umwege bedeuten, heißt es im Zwischenbericht der Studie. Zu befürchten sei, dass sie deshalb nicht genutzt würden. Die Streckenführung über Blumenthaler Straße und Heidkamp binde zudem Wohnstandorte, aber auch Einzelhandel und kleinere Gewerbestandorte mit an. Die Vorzugsroute führt im weiteren Verlauf vom Kreuzungsbereich Molkereiweg/Heidkamp über den Damm weiter bis zum Koppelsberg.
Für die Blumenthaler Straße wird der Ausbau der Seitenräume für den Radverkehr vorgeschlagen. Dies und/oder eine Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer wird auch für den Heidkamp in Betracht gezogen. An der Blumenthaler Straße könnten nach Angaben der Gutachter öffentliche Flächen für den Ausbau genutzt werden, am Heidkamp sei gegebenenfalls Grunderwerb zu prüfen. Für den Damm, wo die Fahrbahn zwischen zehn und 7,50 Metern variiert, schlagen sie für den Radverkehr vor: Bei mehr Platz soll beidseitig ein zwei Meter breiter Schutzstreifen angelegt werden, bei weniger Platz einseitig ein 1,50 bis zwei Meter breiter Streifen. "Es sollte in jedem Fall eine Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer geprüft werden", heißt es im Zwischenbericht der Machbarkeitsstudie.
Der wird mit den Empfehlungen für Schwanewede am Donnerstag, 11. Mai, ein Thema im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität der Gemeinde sein. Das Thema Radverkehr beschäftigt auch die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Schwanewede. In der Sitzung werden sie einen Antrag vorlegen. Darin fordern sie "zeitnah" einen Schutz- oder einen Radstreifen für die Straße Damm. Zum Schutz von Radfahrerinnen und Radfahrern sollen zudem an Engstellen "geeignete Maßnahmen, zum Beispiel Piktogramme" umgesetzt werden. Laut Gemeindeverwaltung ist ein Radfahrstreifen ein Sonderweg für Radfahrer, der mit einer durchgezogenen Linie von der Fahrbahn abgetrennt und durch das Verkehrszeichen 237 ausgewiesen ist. Er muss mindestens 1,85 Meter breit sein, an stark befahrenen Straße sind zwei Meter erforderlich. Radfahrer müssen den Radfahrstreifen benutzen. Autos dürfen dort weder halten noch parken.
Ein Schutzstreifen hingegen ist Teil der Fahrbahn und mit einer gestrichelten Linie markiert. Radfahrer können den Schutzstreifen benutzen, müssen es aber nicht. Von Autos dürfe der Streifen nur im Bedarfsfall befahren werden, etwa um Begegnungsverkehr auszuweichen, führt die Verwaltung in der Sitzungsvorlage aus. Halten oder Parken sei hier nicht erlaubt. Ein Schutzstreifen müsse mindestens 1,25 Meter breit sein.
Bei weiteren Themen in der Sitzung geht es um ein Konzept zum Umgang mit E-Tretroller-Leihsystemen sowie geplante und bereits umgesetzte Verkehrsmaßnahmen in der Straße Junkernkamp. Außerdem haben die Kommunalpolitiker über Änderungen der Baumschutzsatzung der Gemeinde Schwanewede zu entscheiden.