Das geplante neue Logistikzentrum in Brundorf kann gebaut werden. Der Schwaneweder Gemeinderat hat dafür am Donnerstag (4. September) die letzte Weiche gestellt und den Bebauungsplan "Erweiterung des Industrie- und Gewerbepark Brundorf" als Satzung beschlossen.
Damit ist der Weg frei für den Bau von zwei Lagerhallen, die die Bauwo Grundstücksgesellschaft aus Hannover am Lehrhofsweg errichten will. Das Unternehmen hat sich nach eigener Darstellung auf die Entwicklung von zukunftsfähigen Lager- und Logistikflächen spezialisiert. In Brundorf plant Bauwo auf einer rund 13,8 Hektar großen Fläche eine 35.800 Quadratmeter große Halle und eine weitere mit 31.300 Quadratmetern. Maximal 15 Meter hohe Gebäude sind laut Bebauungsplan zulässig. Für die Erschließung ist eine Wendeanlage im Lehrhofsweg vorgesehen. Zudem soll für den zu erwartenden zusätzlichen Lkw-Verkehr der Kreuzungsbereich an der Landesstraße 149/Lehrhofsweg ausgebaut werden. Der Einmündungsbereich soll verbreitert und die Linksabbiegespur auf der L 149 erweitert werden. Eine vorhandene Bushaltestelle wird versetzt.
Mit der Mehrheit von 21 Stimmen der SPD- und CDU-Fraktion ist der Bebauungsplan als Satzung beschlossen worden, dagegen stimmten die Wählergemeinschaft (WG) und die Grünen. Die Ortschaft Brundorf werde durch den zusätzlichen Lkw-Verkehr des Logistikzentrums noch stärker als bisher belastet, begründete WG-Fraktionschef Bernhard Wendelken die Ablehnung seiner Fraktion. Die Grünen stimmten geschlossen gegen die geplante Erweiterung für ein Logikzentrum. Brundorf sei das letzte große Gewerbe- und Industriegebiet im Landkreis Osterholz, das dürfe nicht zu einem Güterverkehrszentrum verkommen, sagte Fraktionschefin Dörte Gedat. Das geplante Logistikzentrum bringe viel Verkehr und Emissionen mit sich, verbrauche viel Fläche, aber bringe kaum Arbeitsplätze.
Neue Stromtankstellen
Das öffentliche Stromtankstellen-Netz in Schwanewede soll erweitert werden. Die Gemeinde plant auf eigenen Flächen zwei weitere Standorte. Neben dem Rathaus auf dem Parkplatz am Hermann-Löns-Weg soll eine Ladesäule mit zwei Ladepunkten entstehen. Ein weiterer Standort ist an der Breslauer Straße vorgesehen, auf dem Parkplatz-Streifen an der Heideschule in Höhe Königsberger Straße. Zwei Ladesäulen mit insgesamt vier Ladepunkten seien geplant, teilt Bürgermeisterin Christina Jantz-Herrman auf Nachfrage der Redaktion mit. Ihren Angaben zufolge werden dafür vier Parkplätze benötigt. Für die geplante Ladesäule am Rathaus sieht die Gemeindeverwaltung Nutzungspotenzial durch eigene Mitarbeiter, aber auch Kirch- und Friedhofsbesucher. Den Standort an der Breslauer Straße hat die Gemeinde ausgewählt, weil die Leitung der Heideschule den Wunsch einer Lademöglichkeit für E-Autos geäußert hatte. Er sei aber auch für Besucher der Heidesporthalle und des benachbarten Sportplatzes attraktiv. Die Verwaltung hat mehrere Firmen als potenzielle Betreiber angefragt. Zwei Interessenten gibt es, mit einer Firma strebt die Gemeinde nun einen Vertrag an.
Gegen die geplanten Ladepunkte am Rathaus gab es in der Ratssitzung keine Einwände. Wohl aber gegen den Standort in der Breslauer Straße. Die CDU-Fraktion hatte Bedenken. Dort lehnen sie laut Fraktionschef Ronald Grzeschik Ladepunkte im Bereich von Heideschule oder Heidesporthalle nicht grundsätzlich ab. "Aber an der konkreten Stelle sehen wir ein Problem." Die Befürchtung der CDU: Schon heute würden die Parkplätze an der Heidesporthalle bei größeren Veranstaltungen mit vielen Besuchern kaum ausreichen, werde auch in umliegenden Straßen geparkt. Wenn Parkplätze für Ladepunkte wegfallen, werde sich das Problem verschärfen. "Die Parkplätze werden für den Hallenbetrieb gebraucht", meint Grzeschik. Als Alternative schlug er in der Sitzung den Grünstreifen vor der Sporthalle im Einmündungsbereich Ostlandstraße/Breslauer Straße vor, erhob das aber nicht zum Antrag.
Letztlich stimmte der Rat über die geplanten Standorte getrennt ab. Die Fläche auf dem Parkplatz am Rathaus wurde einstimmig beschlossen. Der Standort auf dem Parkplatz an der Heidesporthalle wurde mit 15 Stimmen von SPD und Grünen bei zwölf Gegenstimmen angenommen.