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Sicherer Schulweg Schwanewede: Eine Fahrradzone für die Waldschule

Die Schulwege rund um die Waldschule Schwanewede sollen sicherer werden. Was die Politik zu den vorgeschlagenen Maßnahmen sagt.
04.09.2025, 17:52 Uhr
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Schwanewede: Eine Fahrradzone für die Waldschule
Von Gabriela Keller

Aus dem Waldweg vor der Waldschule in Schwanewede sollen Elterntaxis verbannt werden. Wer seine Kinder mit dem Auto zur Schule bringt und wieder abholt, soll dies künftig in einer ausgewiesenen Zone außerhalb der Straße tun. Fußgänger und Radfahrer sollen im Waldweg Vorrang haben. Diese Vorschläge sieht ein Konzept vor, das die Verkehrsprobleme im Waldweg entschärfen und den Schulweg sicherer machen soll.

Das Besondere daran: In Zusammenarbeit mit dem Fachbüro Bueffee aus Wuppertal haben die Schüler der Kooperativen Gesamtschule daran maßgeblich mitgewirkt. Sie wurden dazu befragt, ob sie den Schulweg zu Fuß, mit Rad, Bus oder Elterntaxi zurücklegen und konnten Gefahrenstellen benennen. Im Rahmen von zwei Projekttagen erarbeiteten die Schüler gemeinsam mit dem Fachbüro mögliche Verbesserungsmaßnahmen. Die Ergebnisse haben sie gemeinsam mit Bueffee-Geschäftsführer Jens Leven am Mittwoch (3. September) im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität vorgestellt.

Weniger Autoverkehr im Waldweg

Ziel ist laut Leven, die Elterntaxis aus dem Waldweg herauszunehmen, um die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu erhöhen. Dazu soll der Waldweg zwischen den Einmündungen Friedländer Weg und Insterburger Straße als Schulstraße mit entsprechender Beschilderung ausgewiesen werden. Zu den Bring- und Abholzeiten dürften Autos und auch Motorräder den Bereich dann nicht befahren. Anlieger hätten laut Leven die Möglichkeit, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Der Vorschlag der Schüler sieht vor, den Bereich zwischen 8 bis 8.15 Uhr und 13 bis 13.15 Uhr für den motorisierten Verkehr zu sperren.

Für die Elterntaxis soll stattdessen eine sichere Hol- und Bringzone an anderer Stelle eingerichtet werden. Die Schüler schlagen einen Bereich an der Hospitalstraße vor. Zwischen dem vorhandenen Bus-Wendehammer vor der Turnhalle und der Kita Wunderwald könnte dafür ein zusätzlicher Wendehammer gebaut werden. Die Überlegung des Fachbüros sieht als Alternative vor, Parkplätze im Bereich der Supermarkt-Parkplätze an der Blumenthaler Straße zu nutzen; dazu müssten die Grundstückseigentümer gefragt werden.

Ein weiterer Vorschlag lautet, als Ergänzung zur Schulstraße eine Fahrradstraße einzurichten: im Waldweg zwischen Hospitalstraße und In den Kiefern sowie im Insterburger Weg. Oder alternativ einen größeren Bereich mit weiteren Nebenstraßen und der Ostlandstraße als Fahrradzone auszuweisen. In beiden Fällen dürfen Autos dort nur fahren, wenn ein Zusatzzeichen das erlaubt. Radfahrer haben in jedem Fall Vorrang.

Positives Echo im Ausschuss

Ein Gefahrenpunkt auf dem Schulweg ist aus Sicht der Schüler der Kreuzungsbereich Ostlandstraße/Hospitalstraße; schlechte Sichtbeziehungen und der mit elf Metern sehr lange Überweg für Fußgänger werden kritisch gesehen. Sie schlagen eine Verkehrsinsel vor, das Fachbüro zudem eine Verkleinerung des Kurvenradius. Verbesserungen wünschen sich die Schüler zudem beim Schulbusverkehr, unter anderem den Einsatz zusätzlicher Busse.

Im Ausschuss sind die Empfehlungen überwiegend positiv aufgenommen worden. Sie begrüße eine Fahrradzone, sagte Dörte Gedat (Bündnis 90/Die Grünen). In dem dafür vorgesehenen Bereich gebe es viel Radverkehr, auch für Anwohner der Straßen bedeute eine Fahrradzone mehr Lebensqualität. Bedenken hatte sie gegen einen Wendehammer als Hol- und Bringzone in der Hospitalstraße. Dafür müssten Bäume abgeholzt werden. "Mit so einem Eingriff sollten wir vorsichtig sein", mahnte Gedat. Die Elterntaxis könnten stattdessen auch eine vorhandene Haltebucht an der Hospitalstraße nutzen, regte sie an.

Für die CDU-Fraktion sagte Rieke Schwanewede: "Eine Hol- und Bringzone an der Hospitalstraße finden wir gut." Die alternative Nutzung der Supermarkt-Parkplätze an der Blumenthaler Straße stößt dort auf Skepsis. "Wir glauben nicht, dass Eltern ihre Kinder dahinfahren und die Schüler dann von dort zur Waldschule gehen." Laut Rieke Schwanewede befürwortet die CDU auch eine Fahrradzone.

Die Verwaltung soll die vorgeschlagenen Maßnahmen prüfen und nach Möglichkeit umsetzen, lautete am Ende die einstimmige Beschlussempfehlung im Ausschuss.

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