"Ein schönes Stückchen Erde" – mit diesem Slogan wirbt die Gemeinde Schwanewede gerne für ihre landschaftlichen Reize und Sehenswürdigkeiten. Damit möglichst viele Menschen aus nah und fern sie entdecken, will Schwanewede den Tourismus stärker ankurbeln. Einen ersten Schritt hat die Gemeinde bereits getan. Seit vergangenem Jahr ist Schwanewede wieder Mitglied in der Touristikagentur Teufelsmoor-Worpsweder-Unterweser, aus der die Kommune 2002 ausgetreten war. Die Gemeinde sah sich seinerzeit mit ihren Interessen in der Vereinigung nicht genügend berücksichtigt. Vom neuerlichen Beitritt verspricht sie sich unter anderem Unterstützung bei der Vermarktung ihrer touristischen Angebote.
Auf der Homepage der Touristikagentur präsentiert sich Schwanewede inzwischen mit Informationen zur Geschichte der Gemeinde, ausgewählten Rad- und Wanderwegen sowie Sehenswürdigkeiten wie der Windmühle in Aschwarden und der Wassermühle in Meyenburg. Der Ortschaft Meyenburg mit ihrem Rittergut und der Flussinsel Harriersand sind eigene Kapital auf der Homepage der Touristikagentur gewidmet.
Radtourismus im Blick
In der Gemeinde wollen sie auch selbst einiges dafür tun, ihr schönes Stückchen Erde vor allem für Tages-, aber auch für andere Touristen attraktiver zu machen. Tatsächlich gibt es Handlungsbedarf. Beispielsweise beim Radtourismus. Zwar besteht seit 2001 ein Netz von Radwanderwegen. Auf neun Routen über insgesamt rund 140 Kilometer lassen sich Marsch- und Geestlandschaft, die Leuchtenburger Schweiz und die Weserinsel Harriersand erfahren. In die Strecken ist in den vergangenen Jahren aber wenig investiert worden. Das soll sich ändern.
Wie berichtet, will die Gemeinde den Zustand ihrer Radwanderwege überprüfen, um festzustellen, wo gegebenenfalls saniert werden muss. Zu profitieren hofft Schwanewede von der Bewerbung des Landkreises Osterholz, der sich als Radreiseregion des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs zertifizieren lassen will und dafür zehn Premium-Radrundwege durch das Kreisgebiet plant. Drei der Routen würden über Schwaneweder Gebiet führen. Im Blick haben sie im Rathaus außerdem Stellplätze für Reisemobilisten, die mit Versorgungsanschlüssen und Entsorgungsmöglichkeiten besser ausgestattet werden sollen.
Kooperation mit Touristikverein
Bei der Tourismusförderung will die Verwaltung verstärkt mit dem Touristikverein Schwanewede zusammenarbeiten. Der Verein war seit Jahren kaum noch in Erscheinung getreten, stand auch schon mal kurz vor der Auflösung. Nun will er wieder stärker aktiv werden. Käte Baumann ist stellvertretende Vorsitzende und hat zugleich die kommissarische Leitung. Aus ihrer Sicht gibt es einiges, was verbesserungswürdig ist, um Schwanewede touristisch voranzubringen.
Das Herbergs- und Gastronomieverzeichnis müsste aktualisiert werden, sagt sie. Ein Thema, dass die Verwaltung im Rathaus schon auf der Agenda hat. "Wir müssen auch über das Gastronomie-Angebot in der Gemeinde reden", meint Käte Baumann und weist darauf hin, dass in der Vergangenheit einige Traditionsgasthäuser wie das Neuenkirchener und das Schwaneweder Landhaus schlossen. Hier sei zu überlegen, wie sich diese Lücke durch neue gastronomische Angebote füllen lasse.
Laut Käte Baumann soll es im März ein Gespräch zwischen den Mitgliedern des Touristikvereins und Vertretern der Gemeindeverwaltung geben. Dort sollen erste Vorstellungen und Ideen ausgetauscht werden, wie der Tourismus in Schwanewede vorangebracht werden kann.