Wo und wie kann Schwanewede für Fußgänger komfortabler und sicherer werden. Das war Gegenstand eines sogenannten Fußverkehrs-Checks. Jetzt trafen sich Mitarbeiter des Rathauses, Bürger und Kommunalpolitiker zum Abschlussworkshop in der Begegnungsstätte. Bei der Zusammenkunft stellte Verkehrsplaner Roman Herzog von der Planersocietät Handlungsfelder und Maßnahmenvorschläge vor. Im Blick waren dabei die Barrierefreiheit rund um die Ostlandstraße und rund um den Marktplatz. Querungsstellen wie am Bernhard-Meyer-Weg/Am Markt sei mit Bordsteinabsenkungen zu begegnen, schlug Herzog in seiner Bildpräsentation vor. Bei Lichtsignalanlagen wie in Langenberg/Blumenthaler Straße empfahl er das Zwei-Sinne-Prinzip, beziehungsweise sie mit einem akustischem und einem optischen Signal einzurichten. Sitzgelegenheiten hätten barrierefrei aufgestellt zu werden. Damit Mülltonnen keine Hindernisse bieten, sollten dem Verkehrsplaner zufolge Multiunktionsflächen ausgewiesen werden.
Auch das sichere Queren von Straßen stand auf der Agenda. Diesbezüglich hatte Herzog ausgemacht, dass in der Ostlandstraße die Querungssituation unübersichtlich sei und Autofahrer sich nicht an Parkverbote hielten. Nach seiner Auffassung kann die Sperrfläche mit Pollern versehen und die Sperrfläche als Gehwegnase eingerichtet werden. Im Bereich Ostlandstraße/Hospitalstraße hatte Herzog eine zu lange Querungsdistanz ausgemacht. Bordsteinabsenkung an Querungsstellen sind ihm zufolge eine Lösung. Außerdem sei gegebenfalls auch der Einsatz einer Mittelinsel zu prüfen. „Manchmal reicht aber schon ein bisschen Farbe, um ein Problem zu lösen.“
Mehr Sicherheit durch Tempo 30
Ein weiteres Handlungsfeld war die Verkehrssicherheit. So hatte der Verkehrsplaner festgestellt, dass die Danziger Straße mit Autos zugeparkt sei. Dort empfiehlt er, Parkstände zu markieren und ein Blumenbeet im Kübel im Straßenbereich aufzustellen. Das werde dazu führen, dass die Autos langsamer fahren würden. In der Ostlandstraße sprach sich der Verkehrsplaner für einen verkehrsberuhigten Bereich aus. Zurzeit gebe es dort nur abschnittsbezogen Tempo 30, schmale Seitenräume, zum Teil zu hohe Geschwindigkeiten und ein hohes Aufkommen von Busverkehr. Sein Ansatz, so Herzog, sei hier die Tempo-30-Zone auszuweiten, Parkstände zu markieren und dem Radverkehr dem Vorrang gegenüber motorisierten Verkehr einzuräumen.
Hinsichtlich des Bereiches des Marktes stellte er sich eine Fahrbahnverengung vor. Außerdem seien Pflanzenkübel aufzustellen und Poller einzusetzen, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Am Markt und Zum Marktplatz dachte er an einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich. Zu prüfen sei, dort Tempo 20 einzurichten.
Haltestellen für Elterntaxis
„Mein Impuls bei der Begehung war: Durch weiße und rote Linien wird die Straße hässlich“, kommentierte Benjamin Behrje (SPD) vom Orts- und Gemeinderat die Ideen. „Wenn alle ihre Brötchen mit dem Fahrrad holen würde, hätten wir hier ein Problem weniger“, so Behrje.
Thema waren auch die Schulwegpläne. „Der aktuelle Schulwegplan ist nicht kindgerecht gestaltet“, stand für Verkehrsplaner Herzog fest. Nach seinen Vorstellungen sollten unter anderem Elternhaltestellen angeboten werden. Eben das Wichtigste sind in den Augen von Verkehrsplanerin Ilka Bürlin die Schulwegpläne. In diesem Falle gebe es unterschiedliche Problemstellungen. Einzelne Lösungen halte sie kurzfristig für möglich.
Der Abschlussbericht wird laut Herzog im ersten Quartal 2025 fertig sein. Auf dieser Grundlage könne die Gemeinde aufbauen. „Ich freue mich, dass wir heute zu den angeschauten Stellen erste Lösungsvorschläge erhalten haben“, sagte zum Ende des Treffens Bürgermeisterin Christina Jantz-Herrmann (SPD). Sie hoffe nun, dass man mit dem Abschlussbericht noch mehr konkrete und praktikable Vorschläge bekomme.