Bornreihe. Die Favoritenrolle kann der SV Blau-Weiß Bornreihe nicht von sich weisen. Nach neun Siegen aus neun Spielen und fünf Punkten Vorsprung auf den Rangzweiten verbietet sich das geradezu. Vor dem direkten Aufeinandertreffen mit Verfolger TuS Harsefeld (Sonntag, 15 Uhr) sieht Frank Meyer, der die "Moorteufel" gemeinsam mit Nils Gresens trainiert, den Druck allerdings bei den Gästen. "Die haben vor der Saison gesagt, dass sie aufsteigen wollen", erklärt Meyer.
In Bornreihe hält man sich ob des Aufstiegsthemas bedeckt. Es gilt das Motto, das man in solchen Momenten gerne von Trainern hört: von Spiel zu Spiel denken. "Wir müssen nicht darüber sprechen. Warum auch? Warum sollten wir uns den Druck machen?", fragt Meyer. Bornreihes Coach hält diese Zurückhaltung für vertretbar, auch wenn sie der Mannschaft, die nach einem Drittel der Saison ihren ärgsten Verfolger auf acht Punkte distanzieren kann, eigentlich nicht gerecht wird. "Es können nach dem Spiel aber auch nur noch zwei Punkte Vorsprung sein", erwidert Meyer und fügt an: "Es ist immer noch zu früh, um darüber zu sprechen. Das können andere gerne tun, wir nicht."
So viel Selbstbewusstsein haben die "Moorteufel" indes schon, dass sie sagen, "wir stehen zurecht da oben". Eine Haltung, die sich auch in den Erwartungen zum Top-Spiel widerspiegelt. "Ich erwarte, dass wir gewinnen", bringt es Meyer auf den Punkt. Wie das geht, hat die Mannschaft in der vergangenen Saison bewiesen. Da bezwangen die "Moorteufel" den TuS Harsefeld gleich zwei Mal. "Ich denke, dass wir in den Spielen die bessere Einstellung hatten", erinnert sich Meyer.
Die Gäste um die Ex-Ritterhuder Julian Geils und Tobias Böttcher werden allerdings ebenfalls mit breiter Brust auftreten. Sieben Siege in Folge holten sie zuletzt, darüber hinaus blieben sie in den vergangenen zwei Partien ohne Gegentor. Zugleich wird die Hintermannschaft der Bornreiher bei insgesamt 35 Harsefeld-Toren (so viele Treffer hat kein anderer Landesligist vorzuweisen) gefordert sein. "Wir werden vorbereitet sein", so Meyer, der auf Henner Lohmann, Jascha Stern und Bjarne Schnakenberg weiterhin verzichten muss.