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Fußball-Landesliga Lüneburg Warum das Trainerduo Gresens/Meyer in Bornreihe verlängert hat

Sie sind es und sie bleiben es: Das Trainerduo Nils Gresens/Frank Meyer hat beim SV Bornreihe seine Zusage für die kommende Saison gegeben. Im Doppelinterview standen sie Rede und Antwort.
17.02.2023, 19:00 Uhr
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Warum das Trainerduo Gresens/Meyer in Bornreihe verlängert hat
Von Dennis Schott

Herr Gresens, Herr Meyer, Sie machen als Trainerduo beim SV Blau-Weiß Bornreihe weiter. Stand es überhaupt zur Debatte, nicht weiterzumachen?

Meyer: Eigentlich war das schon klar, auch wenn man die ein oder andere Sache im Verein gerne anders hätte, damit es noch erfolgreicher laufen kann. Das ist nichts Weltbewegendes, außerdem haben wir da intern auch schon drüber gesprochen. Aber grundsätzlich hat natürlich überhaupt nichts gegen eine Verlängerung gesprochen.

Gresens: Grundsätzlich waren wir uns einig. Aber wie das in jeder Saison so ist, wollten wir mit dem Verein über die weitere Ausrichtung sprechen. Wir als Trainerteam wollen uns mit der Mannschaft immer verbessern, den nächsten Schritt gehen. Uns war es daher wichtig, dass der Verein das mitträgt, auch ligaunabhängig. Es geht darum, den Kader in der nächsten Saison, selbst wenn wir nicht in die Oberliga aufsteigen, was ja auch nicht unser ausgegebenes Ziel war, erweitern können. Dafür haben wir das okay bekommen, und wir haben ja auch mit Keno Liebschner und Dustin Hirsch zwei Verstärkungen geholt.

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Das Trainermodell in Bornreihe ist insofern ungewöhnlich, als dass zwei gleichberechtigte Trainer das Sagen haben. Gab es auch Überlegungen an dieser Konstellation etwas zu ändern?

Meyer: Nein. Der Verein wollte in der Konstellation weitermachen, und auch von unserer Seite sprach nichts dagegen. Es passt einfach super zwischen mir und Nils, und das sind nicht nur wir beide, sondern auch Andre Zachar als Co-Trainer.

Gresens: Wir wollten in der Kombination auch mit Andre Zachar als Co-Trainer weitermachen, weil jeder sich so am besten für die Mannschaft einbringen kann. Jeder ist für unterschiedliche Bereiche zuständig, und das wollen wir auch nicht missen. Jeder ist mit seiner Position zufrieden.

Wenn das Modell mit zwei gleichberechtigten Trainern sinnvoll ist, warum ist es dann eher Ausnahme als Regel?

Meyer: Das weiß ich nicht. Vielleicht, weil es in der Konstellation selbst nicht immer so gut passt. Da will der eine vielleicht den dominanteren Part übernehmen, womit der andere Probleme hat. Bei uns passt es halt gut. Und klar ist auch: Wenn man das zu zweit macht, dann ist es auch einfacher. In Bornreihe Trainer zu sein, das macht man auch nicht nur nebenbei. Da gehört eine Menge dazu. Allein könnten Nils und ich das neben der Arbeit vermutlich gar nicht leisten.

Gresens: Ich glaube, dass es am Ende des Tages auch eine monetäre Frage ist. Denn als alleiniger Coach habe ich die Möglichkeit, mehr zu verdienen. Die Möglichkeit hätten Frank und ich auch gehabt, wenn es einer von uns allein hätte machen wollen. Das ist für uns aber komplett zweitrangig. Frank und ich gemeinsam können viel mehr impact reinbringen als einer von uns alleine. Außerdem kann es sich kein Verein leisten, zwei Trainer voll zu bezahlen.

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Es wird also auch in der kommenden Saison ein gleichberechtigtes Trainerduo an der Seitenlinie stehen. Aber in welcher Liga?

Meyer: Ja, das wissen wir auch noch nicht. Das ist aber auch nicht wichtig. Ausschlaggebend ist, dass die Entwicklung der Mannschaft stimmt. 

Gresens: Gute Frage. Wir werden von unserem Plan, dass wir uns gegenüber der Vorsaison verbessern wollen, nicht abrücken. Von daher wäre Platz zwei schon eine Verbesserung. Das wäre auch keine Enttäuschung. Natürlich haben wir aktuell einen gewissen Vorsprung, aber das muss man auch relativieren aufgrund der Nachholspiele der Konkurrenz. Dann können es nur noch fünf Punkte Vorsprung sein, und die sind schnell verspielt. Der Verein unterstützt uns dahingehend, dass wir das Abenteuer Oberliga mitnehmen können, und so ist auch die Kaderplanung ausgerichtet, dass wir eine Mannschaft haben, die nächste Saison um den Oberliga-Klassenerhalt oder den Landesliga-Aufstieg spielt.

Die Mannschaft spielt eine super Saison und führt die Landesliga an. Der Aufstieg ist nach außen aber weiterhin kein Thema. Wann könnte er denn zum Thema werden?

Meyer: Das kann ich wirklich nicht sagen. Ich könnte nicht einmal sagen, wann die Meisterschaft entschieden sein könnte. Ich gucke nicht so weit in die Zukunft. Ich weiß, was alles passieren kann. Was macht es für uns für einen Unterschied, wenn ich sage: Wir wollen aufsteigen, oder: Wir gucken von Spiel zu Spiel? Ich falle doch nur auf die Nase, wenn ich vom Aufstieg spreche, ihn aber verpasse. Dann werden alle denken: Hat sich der SV Bornreihe zu weit aus dem Fenster gelehnt. Da kann ich gerne drauf verzichten.

Gresens: Bei uns ist es auch nicht so, dass wir alle denken, wir müssen aufsteigen. Wir wissen, dass es passieren kann, dafür werden wir auch alles tun, aber es wäre keine Enttäuschung, wenn es nicht klappen würde. Ich denke, wir fahren damit ganz gut. Das Wort Meisterschaft werden wir vermutlich erst dann in den Mund nehmen, wenn wir einen Matchball haben.

Abschließende Frage: Was macht den Trainerjob für Sie beim SV Bornreihe so reizvoll?

Meyer: Das Lustige ist ja, als ich als Co-Trainer angefangen habe, dass ich mir nie vorstellen konnte, Trainer zu werden. Ich hatte mir das allein nicht zugetraut. Aber das zeichnet den Verein eben aus, dass er dir Möglichkeiten aufzeigt, wie jetzt in dieser Zweierkonstellation. Generell herrscht eine große Identifikation mit dem Verein, die Fans, die vielen ehrenamtlichen Helfer, die Nähe untereinander, das macht den Verein aus.

Gresens: Ich habe den Verein als Spieler vor 13 Jahren schon ins Herz geschlossen. Ich fühle mich dem Verein einfach extrem verbunden. Dann ist natürlich die Zusammenarbeit mit Frank und Andre reizvoll. Und dass vom Verein die Möglichkeit geschaffen wurde, den nächsten Schritt zu machen.

Das Gespräch führte Dennis Schott.

Zur Person

Frank Meyer (48)

Nils Gresens (33)

bilden beim Fußball-Landesligisten SV Blau-Weiß Bornreihe ein gleichberechtigtes Trainerduo. Seit der Saison 2019/2020 stehen sie in der Verantwortung und gaben nun ihre Zusage für die kommende Saison. Aktuell ist die Mannschaft mit acht Punkten Vorsprung (bei einem ausgetragenen Spiel mehr) Tabellenführer.

Zur Sache

"Dickes Brett" in Neetze

Das Hinspiel war ein 2:0-Arbeitssieg. "Manchmal muss das auch reichen", hatte Nils Gresens seinerzeit gesagt, ohne den Erfolg als unverdient zu betrachten. Gleichwohl rechnet im Lager des SV Blau-Weiß Bornreihe niemand damit, dass das Rückspiel gegen den TuS Neetze (Sonntag, 14 Uhr) entspannter verlaufen könnte. Frank Meyer spricht von einer "großen Qualität", die im Tabellensiebten stecke, gespickt mit ehemaligen Regionalliga-Spielern, so Bornreihes Coach. Für die Gastgeber aus Neetze ist es das erste Pflichspiel des neuen Jahres, während die "Moorteufel" bereits am vergangenen Wochenende antreten mussten. Die fehlende Spielpraxis holte der TuS Neetze mit einem Testspiel gegen den TSV Adendorf (Endstand 5:1) unter der Woche nach. "Wir werden ein dickes Brett bohren müssen", ist sich Meyer sicher, der berufsbedingt auf Simon Küstner verzichten muss. Dafür ist Vinzenz van Koll wieder zurück, und auch der Langzeitverletzte Bjarne Schnakenberg nahm wieder das Training auf.

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