Landkreis Osterholz. Neues Jahr, neue "11 der Woche": In der ersten Auswahl des Jahres finden sich ausschließlich Sieger des vergangenen Wochenendes wieder. Der SV Blau-Weiß Bornreihe und die TuSG Ritterhude stellen jeweils vier Spieler, der FC Worpswede drei. Ein Akteur hat es sogar bei seinem ersten Auftritt für sein neues Team in die Top-Mannschaft geschafft.
TOR
Henner Lohmann (SV Bornreihe): Es deutete in der ersten Hälfte der Partie seiner "Moorteufel" gegen den MTV Treubund Lüneburg nicht viel darauf hin, dass er noch viele Möglichkeiten erhalten würde, um sich auszuzeichnen. Doch dann kam es anders. Als seine Vorderleute zu Beginn der zweiten Halbzeit vorübergehend komplett den Faden verloren, da war es Lohmann, der den Tabellenführer mit zwei sagenhaften Reflexen im Eins-gegen-eins die Führung rettete. Strahlte auch sonst viel Ruhe und eine große Präsenz aus.
ABWEHR
Dimitri Khoroshun (FC Worpswede): An ihm führt an der linken Außenverteidiger-Position kein Weg vorbei. Auch gegen den TV Oyten ließ er auf seiner Seite nichts anbrennen, arbeitete gut gegen den Ball und bestach durch seine abgeklärte Spielweise. Antizipierte viele Situationen oft schneller als der Gegner und kam so eher an den Ball. Auch lief das Aufbauspiel oft über seine Seite.
Inouss Bourai Touré (FC Worpswede): Er ist in der Innenverteidigung die Beständigkeit in Person und spulte einmal mehr sein gewohntes Pensum ab. Bestach durch eine hohe Zweikampfquote und einer guten Arbeit gegen den Ball. Ausdruck seiner guten Leistung war denn auch, dass der Bezirksligist ohne Gegentor geblieben ist. Mehr noch: Die Worpsweder Abwehr ließ kaum eine Chance des TV Oyten zu.
Fabian Linne (SV Bornreihe): Besonders in den ersten 45 Minuten war er mit seiner beeindruckenden Geschwindigkeit nicht von den Lüneburgern zu bremsen. Überrannte seine Gegenspieler ein ums andere Mal, seine Hereingaben wurden aber in der Mitte zu selten von den Mitspielern verwertet. In der zweiten Hälfte, als die Partie kurzzeitig zu kippen drohte, spulte der linke Außenverteidiger in der Defensive viele Wege ab und half immer wieder auf anderen Positionen aus.
MITTELFELD
Ricardo Marafona da Costa (SV Bornreihe): Knüpfte nahtlos da an, wo er im vergangenen Herbst aufgehört hatte. Spulte im Bornreiher Mittelfeld ein großes Laufpensum ab und kam am Ende auf eine gefühlte Zweikampfquote von 99 Prozent. Auch seine Passgenauigkeit dürfte nicht viel niedriger ausgefallen sein. Fand zudem immer das richtige Maß zwischen risikofreudigem Spiel und den sicheren Kurzpässen.
Patrick Brouwer (TuSG Ritterhude): Der Kapitän spielte in neuer, offensiver Rolle – und sein Trainer Timo Schneider bewies mit dieser Umstellung ein gutes Händchen. Brouwer fühlte sich sichtlich wohl, auch wenn noch nicht alles klappte. Doch seine Wucht sowohl in den Offensiv- als auch in den Defensiv-Zweikämpfen tat seiner Mannschaft gut. So bildete er mit Calvin Vrampe und Kevin Zilke ein äußerst präsentes Zentrum. Dass er sich mit seinem ersten Saisontor belohnte, rundete den starken Auftritt ab.
Janluca Grove (TuSG Ritterhude): Spielte nur eine Hälfte, machte in dieser Zeit aber nachdrücklich auf sich aufmerksam. Mit seinen Treffern zum 1:0 und zum 2:0 hatte er schließlich entscheidenden Anteil am Ritterhuder Sieg über Visselhövede. Janluca Grove behielt bei der Führung vom Elfmeterpunkt die Nerven und zeigte seine ganze technische Klasse beim Traumtor zum 2:0, das die Partie endgültig in die Bahnen der Hammestädter lenkte.
Mirco Dressler (TuSG Ritterhude): Sein Vorstoß ebnete den Weg zur TuSG-Führung. Genau diesen Mirco Dressler, der sein Tempo einsetzt, der mutig in eine Eins-gegen-Eins-Situation geht und mit Zug zum Tor agiert, benötigen die Hammestädter im Kampf um den Klassenerhalt. Dressler agierte sehr konzentriert, ließ sich auch von weniger gelungenen Aktionen nicht aus dem Spiel bringen und haderte nicht zu viel. Seine Ecke führte zum 3:0 durch Eugen Zilke.

Ritterhudes Mirco Dressler machte ein starkes Spiel gegen Fischerhude.
STURM
Leandro Almeida (FC Worpswede): Kam in seinem ersten Spiel auf dem rechten Flügel zum Einsatz, wo er mit seinem Tempo für viel Unruhe beim TV Oyten sorgte. Hatte beim Siegtor hatte er insofern seine Füße mit im Spiel, als dass er den Elfmeter herausholte. "Für sein erstes Spiel war das richtig gut", lobte Trainer Oliver Schilling.
Eugen Zilke (TuSG Ritterhude): Markierte nach einer Ecke das 3:0, war aber nicht nur aufgrund seines Tores ein wichtiger Bestandteil des TuSG-Spiels: Zilke bot sich immer wieder an, beteiligte sich an den Kombinationen und machte als Wandspieler einige Male eine gute Figur, als er Zuspiele clever verarbeitete und auf seine Mitspieler abtropfen ließ. Hatte Pech, dass die Latte einem zweiten Treffer im Weg stand.
Justin Dähnenkamp (SV Bornreihe): Der Toptorjäger der "Moorteufel" hat sicherlich schon deutlich bessere Spiele absolviert. Doch auch beim 2:0-Heimsieg der Blau-Weißen über Treubund Lüneburg wurde der Stellenwert von "Dähne97" deutlich. Er behielt beim Strafstoß zum 1:0 die Nerven und verwandelte sicher, später dann servierte er Vorlagengeber Philip Bähr das Leder per butterweicher Flanke maßgenau in den Fuß. Auch wenn er noch zwei, drei gute Chancen vergab, muss man festhalten: Mit dieser Quote durfte er sich auch nach jenem Spiel als Matchwinner fühlen.