Bornreihe. Der SV Blau-Weiß Bornreihe muss zweigleisig planen: für die Landesliga Lüneburg, in der die "Moorteufel" derzeit noch spielen, aber auch für die Oberliga Niedersachsen, in der der aktuelle Spitzenreiter in der kommenden Serie aktiv sein könnte. Mit dem aktuellen Kader und potenziellen Neuzugängen sprechen die Verantwortlichen tatsächlich über beide Ligen, allerdings mit klarer Prämisse: Wer den Bornreihern die Zusage gibt, tut das sowohl für die Landes- als auch für die Oberliga.
Das, so Trainer Nils Gresens, sei ein wichtiger Aspekt. Schließlich könne im Aufstiegskampf immer noch alles passieren. Durch sei seine Mannschaft trotz eines Vorsprungs von acht Zählern (bei einem Spiel mehr) auf Verden noch nicht. Je näher die "Moorteufel" aber der Oberliga kommen, desto klarer ist jedoch die Perspektive – sowohl für den Verein als auch für die Akteure. Ein Sieg beim SV Lindwedel-Hope (Sonntag, 15 Uhr) wäre also auch jenseits der sportlichen Wertigkeit ein wichtiger Schritt. Wobei die Bornreiher auch abseits der Resultate die personelle Zukunft alsbald klären wollen. Das ist in ein paar Fällen bereits gelungen.
Taha bringt Oberliga-Erfahrung mit
Die Zusage der Trainer Nils Gresens und Frank Meyer sowie Co-Trainer André Zachar war der erste Schritt. Es folgten die Neuzugänge Keno Liebschner (FC Hambergen), Dustin Hirsch (VSK Osterholz-Scharmbeck) und Jonas Dieckmann (TSV Eiche Neu St. Jürgen). Und nun haben die Bornreiher offiziell gemacht, was ohnehin bereits als sicher galt: Vom VSK kommt auch noch Hussain "Nuno" Taha zu den "Moorteufeln". Taha bringt mit, was den anderen Neuen und auch einigen aktuellen Akteuren der Blau-Weißen fehlt. "'Nuno' hat in Hagen bereits Oberliga-Erfahrung gesammelt. Er weiß, was möglicherweise in der nächsten Saison auf uns zukommt", macht Gresens deutlich. Doch nicht nur deshalb habe man Taha, der für die Blumenstraßen-Elf 29 Mal in der fünften Liga auflief, ehe er sich im Sommer 2021 dem VSK anschloss, verpflichten wollen.
"Was ich an ihm schätze, ist seine unglaubliche Dynamik", erklärt Gresens und attestiert dem 29-Jährigen zudem eine gute Einstellung und Zweikampfstärke. "'Nuno ist ein positiv Verrückter. Solche Leute brauchst du im Kader, weil sie die Mannschaft mitreißen." Gresens plant mit dem vielseitigen 29-Jährigen erst einmal auf den Außenbahnen. "Aber das kann sich noch ändern", fügt der Trainer an und nennt das Beispiel Fabian Linne. "Ihn haben wir im letzten Sommer als Stürmer geholt, und mittlerweile ist er als Linksverteidiger nicht mehr wegzudenken."
Gespräche mit dem aktuellen Kader
Während mit Taha nun vier Neue feststehen, laufen auch die Gespräche mit dem aktuellen Kader. Jenen Spielern also, die den Neuen überhaupt erst die Oberliga-Perspektive eröffnet haben. "Die Planung schreitet voran. Wir vom Trainerteam sind mit allen Spielern durch, jetzt folgen die Gespräche mit dem Verein", so Gresens. "Wir hoffen, dass wir da jetzt schnell klare Zusagen bekommen." Natürlich ligaunabhängig. Der 33-Jährige zeigt sich überzeugt davon, dass sich der Großteil des Kaders zu den "Moorteufeln" bekennen wird.
Nun aber rückt erst einmal das Spiel in Lindwedel in den Fokus. "Da kommt schon was auf uns zu", ahnt Gresens. Denn der Aufsteiger spielt eine starke Saison, ist als Tabellensechster weit weg von den Abstiegsrängen. Dazu ist er enorm heimstark, holte 26 seiner 34 Zähler auf eigener Anlage. "Das wird ein extrem schweres Spiel, in dem es darum geht, dass wir unsere Grundtugenden abrufen", sagt der Trainer. Hendrik Lütjen und Simon Küstner (beide Zerrung) fallen aus. Auf lange Sicht trifft die "Moorteufel" die schwere Verletzung von Kai Diesing hart, der mit einem Meniskusriss im Aufstiegsrennen wohl nicht mehr helfen kann.