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Nach mehreren Unfällen Bordsteinkante in der Worpsweder Bergstraße in der Kritik

Im vergangenen Jahr soll es aufgrund der erhöhten Bordsteinkante auf dem Parkplatz in der Worpsweder Bergstraße zu mehreren Stürzen gekommen sein. Nun wird die Situation an der Gefahrenstelle neu bewertet.
06.02.2024, 19:00 Uhr
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Bordsteinkante in der Worpsweder Bergstraße in der Kritik
Von Dennis Glock

Worpswede. Die Bordsteinkante auf dem großen Parkplatz in der Bergstraße sowie die schräg auslaufenden Stufen auf dem Dorfplatz stellen Ältere und Menschen mit Behinderungen offenbar vor Probleme. Im vergangenen Jahr sei es wiederholt zu Stürzen gekommen, berichtete Hans-Helmut Pein, Vorsitzender des Worpsweder Seniorenbeirats, in der jüngsten Sitzung des Worpsweder Ausschusses für Planung und Infrastruktur. Pein ist daher der Meinung, dass die Gemeindeverwaltung an den besagten Stellen dringend aktiv werden sollte. Während sich die Ratsmitglieder ebenfalls für eine Entschärfung der Gefahrenstellen aussprechen, steht Bürgermeister Stefan Schwenke möglichen Umbaumaßnahmen skeptisch gegenüber. Er zeigt sich aber offen für andere Vorschläge.

2010 gewann der Bonner Landschaftsarchitekt Gunter Fischer die Ausschreibung für die Sanierung und Erneuerung der Bergstraße. Seit der Fertigstellung keimt immer mal wieder Kritik auf. Aus Sicht von Hans-Helmut Pein sind die Bergstraße nach dem Umbau zur Flaniermeile sowie der angrenzende Dorfplatz keineswegs barrierefrei. In vielen Bereichen gäbe es ein Verletzungsrisiko, vor allem am Busparkplatz. „Der Sinn dieses hohen Bordsteins erschließt sich mir nicht. Der Zustand ist keineswegs zufriedenstellend, Barrierefreiheit sieht anders aus“, so der Vorsitzende des Worpsweder Seniorenbeirats und ergänzt: „Anfang Dezember kam es zuletzt an dieser Stelle zu einem schweren Sturz. So kann es nicht weitergehen.“

Stefan Schwenke kann am Busparkplatz keine nennenswerte Gefahrenstelle feststellen. Jeder Unfall, der sich dort ereignete, sei aber als traurige Angelegenheit zu bewerten. Stolperfallen, so der Bürgermeister, seien aus technischer Sicht oft unvermeidbar. „Bushaltestellen werden grundsätzlich in dieser Höhe ausgebaut, damit gerade ältere Menschen oder Menschen mit Gehbeeinträchtigung aus den Bussen aussteigen können. Das zu verändern würde gerade die Barrierefreiheit beeinträchtigen“, sagt Schwenke, der sich klar gegen einen möglichen Umbau positioniert: „Wir können das gerne intern noch mal aufarbeiten, aber einen Umbau sehe ich an dieser Stelle nicht.“

Standortwechsel für Automaten?

Grundsätzlich wird von den Nutzerinnen und Nutzern des Parkplatzes verlangt, den Bordstein am Busparkplatz in Richtung Großer Kunstschau zu betreten, da sich dort die beiden Parkscheinautomaten befinden. Daher schlägt Pein vor, die beiden Parkscheinautomaten einfach umzuplatzieren, damit es erst gar nicht zu Stürzen kommen kann. „Ich kann nicht verstehen, weshalb zwei Parkscheinautomaten, die nur von Pkw-Fahrern benutzt werden, hier an einem Busparkplatz platziert wurden. Eine Umplatzierung der Automaten könnte die Situation entschärfen“, so Pein.

Derzeit sind die beiden Parkscheinautomaten ohnehin außer Betrieb. In der Silvesternacht haben Unbekannte die Automaten mit Böllern gesprengt und immens beschädigt. Seitdem sind sie mit einer Folie umhüllt. „Leider ist es so, dass wir uns um neue Automaten bemühen müssen. Da diese aber relativ teuer sind, sieht es wohl so aus, dass wir nur einen anschaffen werden“, so Schwenke, der sich von der Idee, den neuen Automaten an einer anderen Stelle zu platzieren, nicht abgeneigt zeigt: „Ja, darüber können wir reden.“ Als neuer Standort käme etwa eine Fläche direkt neben dem Toilettenhäuschen infrage. Dort wäre der Automat vor Wind und Wetter geschützt und für alle Menschen leichter zu erreichen, meint Pein.

Verwaltung prüft Möglichkeiten

Die Situation ist auch bei den Fraktionen im Worpsweder Gemeinderat nicht unbemerkt geblieben. So hat die CDU gemeinsam mit der FDP einen Antrag eingereicht, dass die Stellen in der Bergstraße neu zu bewerten seien. "Da die Automaten derzeit nicht funktionieren, ist das wohl jetzt die perfekte Möglichkeit, etwas zu tun", so Heiko Pankoke (CDU) im Planungsausschuss und betonte: „Um dieser Gefahrenquelle entgegenzuwirken, die Bürger und Besucher vor weiteren Unfällen zu schützen, besteht die Pflicht, an dieser Stelle unverzüglich aktiv zu werden.“ Unterstützung erhält er von Bernd Rugen (Linke): „Wenn es sich hier um Stellen handelt, die für die Besucherinnen und Besucher Gefahren darstellen, sollten wir schnellstmöglich handeln.“ Einen neuen Standort für den Parkscheinautomaten sei die einfachste Lösung, sind sich die Kommunalpolitiker sicher. Tim Behrmann (UWG) ist der Meinung, dass außerdem geprüft werden sollte, inwieweit die erhöhten Bordsteine farblich kenntlich gemacht werden können: „Gerade am Abend oder bei Nässe wäre das sicherlich hilfreich.“  

Die Ausschussmitglieder sprachen sich schließlich einstimmig dafür aus, dass die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung des Planungsausschusses im April mehrere Optionen für das weitere Vorgehen prüfen soll.

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