Worpswede. Egal ob Marcusheide, ein Blick in die Museen oder auch Sonnenuntergänge über der Hamme. Auf dem Instagram-Account @MeinWorpswede von der Tourist-Information Worpswede kommen sowohl Einheimische als auch Touristen auf ihre Kosten. Das Gesicht hinter dem Account ist Mira Awad. Wegen ihrer Begeisterung zu Worpswede ist sie außerdem als Gästeführerin tätig.
Dass Mira Awad irgendwann mal in Worpswede landet, hätte sie vor einigen Jahren nicht für möglich gehalten. Doch es gibt einen Grund, weshalb die Berlinerin Hauptstadt gegen Künstlerdorf tauschte: Die Liebe. "Entweder man ist Künstler und kommt deshalb nach Worpswede oder eben, weil man sich verliebt hat. Bei mir trifft Option zwei zu", sagt Awad. Doch die 50-Jährige hat sich nicht nur in einen Worpsweder verliebt. Mittlerweile ist ihr auch das Künstlerdorf mit all seinem Charme ans Herz gewachsen. „Ich finde, Worpswede hat so viel zu erzählen. Zahlreiche spannende Geschichten von kreativen Köpfen und starken Charakteren. Natürlich spielt auch ab und zu die Liebe eine Rolle“, sagt Awad mit einem Schmunzeln und ergänzt mit voller Überzeugung: „Worpswede ist zweifelsohne kein Dorf wie jedes andere.“
Dies möchte Awad den Touristen auch als Gästeführerin vermitteln. So führt sie die Besucher quer durch das Künstlerdorf und vorbei an den geschichtsträchtigen Orten. Angepeilt werden dabei aber auch Ecken, die zu Awads Lieblingsplätzen zählen. Fehlen darf hierbei ihrer Meinung nach auf keinen Fall die Himmelstreppe an der Hamme bei Neu-Helgoland. „Man hat dort einen traumhaft schönen Ausblick, besonders an Silvester“, schwärmt sie.
Seit 2019 ist Mira Awad zudem bei der Worpsweder Touristik Gesellschaft (WTG) angestellt. So hat sie in der Tourist-Information in der Bergstraße weitestgehend mit Touristen zu tun. „Ich berate die Besucherinnen und Besucher, was es im Ort so zu entdecken gibt und gebe Tipps. Das macht Spaß.“ Ebenfalls Spaß bereitet ihr das Kulturmarketing. Denn ein weiterer Teil ihrer Arbeit besteht darin, die Tourist-Information in den Sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram zu vertreten.
Worpswede von A bis Z
Als Mira Awad Teil des Teams der WTG wurde, gab es die Accounts auf Facebook und Instagram zwar schon, doch die Aktivität der Kanäle ebbte ab. Dies wollte Awad nicht akzeptieren und versuchte den Auftritten in den Sozialen Netzwerken wieder langsam Leben einzuhauchen. Dann folgte allerdings die Corona-Pandemie. „Durch die Anfänge der Pandemie hatten wir gezwungenermaßen eine Saisonpause, was total untypisch für Worpswede ist. Eigentlich ist hier ja immer etwas los“, sagt Awad. Um diese Zeit zu überbrücken, hat sich die ehemalige Kunststudentin eine Aktion auf Instagram überlegt: Das Alphabet auf Worpswede übertragen und jedem Buchstaben ein passendes Foto, eine spezielle Eigenschaft, einen Ort oder eine Veranstaltung inklusive kleiner Beschreibung aus dem Künstlerdorf zugeordnet. „An Kreativität mangelte es hier auf keinen Fall“, so Awad.
A wie Altes Rathaus, B wie Buddha vor der Großen Kunstschau oder C wie Clara Rilke-Westhoff. Wie Mira Awad gesteht, hätte jeder Buchstabe doppelt oder dreifach mit interessanten Themen besetzt werden können. Schwierigkeiten bereiteten nur die Buchstaben X und Y. „Das war schon eine Herausforderung.“ Am Ende hat sich Awad bei dem Buchstaben X für x-mal Bergstraße entschieden, was auf die vielen Cafés und Geschäfte in der Bummel-Meile aufmerksam machen soll. Beim Buchstaben Y fiel die Entscheidung auf Yoga, da im Künstlerdorf viele verschiedene Möglichkeiten zur Entspannung in Form von Workshops angeboten werden.
Junges Publikum erreichen
Neben dem bereits abgeschlossenen Alphabet postet Awad in regelmäßigen Abständen. Hierzu gehören etwa Hinweise zu Veranstaltungen oder einfach nur Momentaufnahmen der Natur. Mittlerweile besitzt der Account auf Instagram rund 1800 Follower, auf Facebook sind es mit knapp 2000 Likes etwas mehr. „Ich finde, dass die Sozialen Netzwerke für einen Ort wie Worpswede sehr wichtig sind. Man erreicht hier nämlich hauptsächlich das jüngere Publikum, das sich mit den Themen hier auseinandersetzt und ein Daumen nach oben oder ein Like zurücklässt“, betont Awad. Das nächste große Projekt sei wieder eher für den Winter angedacht. Eines ist aber schon jetzt klar: Auch hier sollen die Emotionen des Künstlerdorfs wieder in den Fokus rücken. „Der Account @MeinWorpswede soll nach wie vor die Persönlichkeit dieses Ortes verdeutlichen.“