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Kreisbehörde zieht um Jugendamt wird wiedervereinigt

Der Landkreis Osterholz gibt die Außenstelle des Jugendamts an der Bremer Straße auf, um alle Beschäftigten im Kreishaus I zusammenzuziehen. Sie sind wegen des Umzugs bis 24. November eingeschränkt erreichbar.
14.11.2021, 15:00 Uhr
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Jugendamt wird wiedervereinigt
Von Bernhard Komesker

Landkreis Osterholz. An der Bremer Straße 35 haben die Beschäftigten des Osterholzer Jugendamts die Kisten und Kartons gepackt, am Donnerstag begann der Umzug ins Kreishaus I. Dort, in der ersten Etage, ist zwischenzeitlich gründlich renoviert worden. Zwei Wochen hat die Kreisverwaltung nun insgesamt veranschlagt, dann werden zum ersten Mal seit langer Zeit sämtliche Jugendamtsmitarbeiter ihre Postanschrift an der Osterholzer Straße 23 haben.

Während momentan zwei Dutzend Kräfte aus dem sogenannten Kernbereich des Jugendamts im Nebengebäude des Kreishauses I arbeiten, sind dem Standort Bremer Straße insgesamt 59 Beschäftigte zugeordnet. Etliche von ihnen sind überwiegend im Außendienst tätig. Die Familienbegleiter beispielsweise erhalten durch den Wechsel nun lediglich eine neue Basis, erklärt Landkreis-Sprecher Jörn Stelljes.

Notbetrieb in der Umzugswoche

Er bittet um Verständnis dafür, dass die telefonische und persönliche Erreichbarkeit des Jugendamts bis einschließlich Mittwoch, 24. November, eingeschränkt sein werde; die Durchwahl-Rufnummern ändern sich zwar nicht, doch in der Umzugswoche vom 15. bis 19. November herrscht lediglich ein Notbetrieb. So oder so gilt: „Für persönliche Vorsprachen im Jugendamt ist - außer im Notfall - auch weiterhin eine Terminvereinbarung notwendig“, betont Stelljes. Die Verabredung könne telefonisch oder per E-Mail erfolgen. Der Familienservice und verwandte Sachgebiete ziehen in ein vollständig umgebautes erstes Kreishaus-Stockwerk um, das nach den Worten des Verwaltungssprechers „den Anforderungen an moderne Arbeitsplätze und Beratungsräume angepasst“ wurde. Stelljes betont, dies erhöhe die Servicequalität, diene also gleichermaßen Kundschaft und Belegschaft.

Die Zeit der Großraumbüros ist offensichtlich vorbei; der Trend geht zu persönlichen und bei Bedarf diskreten Kontakten - auch hin zu einem digitalen Arbeiten, das oft in Teilzeit oder auch an wechselnden Standorten stattfindet. Hinzu komme: Gerade auch beim Jugendamt sei der gesetzliche Aufgabenumfang über die Jahre stark vergrößert worden, so der Landkreis-Sprecher.

Mit der Modernisierung und Neuordnung der Landkreis-Abteilungen hatte die Behörde infolge zunehmender Raumnot im Jahr 2014 begonnen (wir berichteten). Es folgten mehrere Umsetzungsschritte, bei denen die meisten Verwaltungsbediensteten mindestens einmal den Schreibtisch wechseln mussten. Allein Umbau und energetische Sanierung der Großraumbüros im ersten und im zweiten Stock der Verwaltungszentrale haben laut Haushaltsplan rund 890.000 Euro gekostet.

Wechselvolle Geschichte

Das Jugendamt verlässt an der Bremer Straße ein Gebäude mit Geschichte; es wurde 1951/52 als Landwirtschaftsschule errichtet und rund zwei Jahrzehnte lang als solche genutzt, anschließend beherbergte die Immobilie vorübergehend unter anderem die Kreisbücherei, die Ländliche Erwachsenenbildung und den Verein "Bildungswerk Osterholz".

Nachdem das Bildungswerk den Mietvertrag aufgelöst hatte, breitete sich das Jugendamt im gesamten Gebäude aus, damit parallel zunächst der Umbau im Kreishaus erfolgen konnte. Schon 2009 waren erste Bereiche wie Jugendgerichtshilfe und Adoptionsvermittlung aus Platzgründen an die Bremer Straße umgezogen; seinerzeit investierte der Landkreis mehr als eine Viertelmillion Euro in die Modernisierung der roten Backsteinimmobilie.

Was nun aus dem Gebäude wird, ist unklar. Der Landkreis habe in Zukunft keinen "Nutzungsbedarf", wie Stelljes auf Nachfrage mitteilt. Das Gebäude und das angrenzende unbebaute Grundstück seien daher bereits verkauft worden. "Es steht lediglich die vertragliche Abwicklung aus." Spätestens zum 1. Februar 2022 werde das Gebäude an den neuen Eigentümer übergeben. Um wen es sich dabei handelt und wie viel dafür gezahlt wurde, sagte Stelljes nicht. Die Einnahmeerwartung betrug laut mittelfristiger Finanzplanung vor Jahresfrist rund 415.000 Euro.

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