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Krankenkassen im Kreis Osterholz erreichen geforderte Verteilungsquote von 70 Prozent der Versicherten Mit der Gesundheitskarte voll im Plan

Bis Ende des Jahres müssen die Gesetzlichen Krankenkassen 70 Prozent ihrer Versicherten mit der neuen elektronischen Gesundheitskarte ausgestattet haben. Die im Landkreis Osterholz ansässigen Kassen haben kein Problem, die vorgegebene Quote zu erreichen.
13.12.2012, 05:00 Uhr
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Von Lutz Rode

Bis Ende des Jahres müssen die Gesetzlichen Krankenkassen 70 Prozent ihrer Versicherten mit der neuen elektronischen Gesundheitskarte ausgestattet haben. Die im Landkreis Osterholz ansässigen Kassen haben kein Problem, die vorgegebene Quote zu erreichen.

Landkreis Osterholz. Bis spätestens Mitte 2014 sollen alle gesetzlichen Versicherten im Besitz der elektronischen Gesundheitskarte sein. Bisher verläuft die Verteilung der neuen Karten ohne nennenswerte Probleme. Ob AOK, hkk, Barmer, DAK oder IKK classic – die im Kreis Osterholz vertretenen Krankenkassen liegen eigenen Angaben zufolge alle im Plan. Das vom Gesetzgeber formulierte Etappenziel, bis Ende des Jahres mindestens 70 Prozent der Versicherten mit der Karte ausgestattet zu haben, haben sie vorzeitig erreicht.

Andre Kerber, Regionaldirektor der AOK Mittelweser und damit auch verantwortlich für den Kreis Osterholz, ist fast schon ein wenig überrascht, wie problemlos die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte bisher verlaufen ist. Die 70-Prozent-Marke sei bereits Anfang November überschritten worden, etwa 17170 AOK-Versicherten im Kreis Osterholz hätten schon zu diesem Zeitpunkt über die Karte verfügt.

Mit der Rücklaufquote der Fotos, die alle Versicherte ab 15 Jahren für die Karte zur Verfügung stellen sollen, ist Kerber mehr als zufrieden. Nur in sehr wenigen Einzelfällen hätten sich Versicherte ausdrücklich geweigert, das vorgesehene Porträtfoto zu übermitteln.

Solange die alte Krankenversichertenkarte noch gilt, macht das nichts. Danach könnte es aber umständlicher für den Versicherten werden: "Wer dann zum Arzt will, muss sich jedes Quartal einen Behandlungsschein von uns ausstellen lassen. Wie vor 40 Jahren", sagt Hinrich Breden, Geschäftstellenleiter der AOK in Osterholz-Scharmbeck.

Die AOK will es soweit aber möglichst gar nicht erst kommen lassen: Die, die die Zusendung des Fotos verweigern, erhalten zunächst ein Aufklärungsschreiben von ihrer Krankenkasse. Falls das nichts nützt, wird der Fall wie ein Widerspruch behandelt, dem die AOK dann offiziell widersprechen wird. Der Versicherte hat dann die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung vor Gericht zu ziehen.

"Sozialgerichte in Bayern und Nordrhein-Westfalen haben bereits entschieden, dass die Bilder abgegeben werden müssen. Wir gehen davon aus, dass das auch in Niedersachsen gilt", sagt AOK-Regionaldirektor Kerber.

Die bisherige Foto-Rücklaufquote von über 80 Prozent der angeschriebenen Versicherten ist für die Verantwortlichen der AOK ein Beleg dafür, dass die große Mehrheit eben kein Problem damit hat, ein Foto für die Gesundheitskarte auszuhändigen. "Viele Versicherten sagen uns in Beratungsgesprächen, dass sie sich so wohler fühlen, weil die neuen Karten im Falle eines Verlustes besser vor Missbrauch geschützt sind", sagt der AOK-Regionaldirektor. Dass es auch Bedenken gegenüber der elektronischen Gesundheitskarte gibt, bestreitet die AOK nicht. Häufig bestehe die Angst, dass Berichte über persönliche ärztliche Befunde auf der Karte gespeichert werden. "Dies ist aber nicht der Fall", sagt Andre Kerber.

Auf dem Chip, den die Gesundheitskarte enthält, werden vorerst Name, Adresse, Geschlecht, Geburtsdatum und Versichertennummer gespeichert. In Zukunft soll mit der elektronischen Gesundheitskarte möglich sein, Notfalldaten für die schnelle ärztliche Hilfe bereit zu halten, zum Beispiel Auskünfte über Allergien, Vorerkrankungen oder Arzneiunverträglichkeiten. Auch das Anlegen einer elektronischen Fallakte mit medizinischen Dokumenten soll möglich werden, auch soll es mit Hilfe der neuen Gesundheitskarte möglich werden, dass sich Ärzte durch eine verschlüsselte Datenübertragung austauschen können. Schließlich ist angedacht, dass auch persönliche Erklärungen auf der Karte hinterlegt werden können, etwa zu einem vorhandenen Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung. AOK-Regionaldirektor Kerner kennt die Bedenken von Versicherten hinsichtlich des Datenschutzes und der Angst vor Datenmissbrauch. Er betont: "Der Versicherte trifft die Entscheidung, welche Funktionen genutzt werden dürfen."

Bei der hkk liegt die Versorgungsquote mit der Gesundheitskarte nach eigenen Angaben aktuell bei 85 Prozent der Versicherten, zum Ende des Jahres soll sie etwa 90 Prozent betragen. Die hkk betreut im Landkreis Osterholz rund 15000 Versicherte. Auch bei der hkk ist die Bereitstellung der Porträtfotos durch die Versicherten bisher weitgehend unproblematisch gelaufen, sagt Pressesprecher Holm Ay. Ein falsches Foto hat die hkk seinen Angaben bisher nur in einem Fall erhalten, die Zahl der aus Qualitätsgründen untauglichen Fotos liegt im gesamten Geschäftsbereich der hkk mit ihren 360000 Versicherten bei etwa 30.

Auch bei der IKK classic ist die Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte im Landkreis Osterholz in vollem Gange. Von den rund 3000 Versicherten im Landkreis verfügten bereits Ende November etwa 70 Prozent über eine neue Gesundheitskarte mit Lichtbild.Vollzug bei der Erfüllung der vorgegebenen Quote haben auch die Barmer GEK und die DAK-Gesundheit gemeldet.

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