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20 Männer sortieren Steine für das Pflaster des neuen Marktplatzes Ritterhuder Flüchtlinge entfliehen der Langeweile

Ritterhude. Einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung des in der Ortsmitte geplanten Marktplatzes leisten freiwillig 20 geflüchtete Männer, die in Ritterhude Zuflucht gefunden haben. Gemeinsam buddeln sie mit der Spitzhacke die Steine aus, die vom ehemaligen Bauamtsleiter Günter Schotge schon vor Jahren an der alten Kläranlage deponiert wurden, um sie später einmal verwenden zu können.
12.08.2016, 00:00 Uhr
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Von Ilse Okken

Ritterhude. Einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung des in der Ortsmitte geplanten Marktplatzes leisten freiwillig 20 geflüchtete Männer, die in Ritterhude Zuflucht gefunden haben. Gemeinsam buddeln sie mit der Spitzhacke die Steine aus, die vom ehemaligen Bauamtsleiter Günter Schotge schon vor Jahren an der alten Kläranlage deponiert wurden, um sie später einmal verwenden zu können. Die Steine, die einst bei der Asphaltierung örtlicher Straßen aufgenommen wurden, sind schon fast komplett unter einer Grasnarbe verschwunden. Die für den Marktplatz vorgesehenen Klinker stapeln die Männer sorgfältig auf Paletten, die Kopfsteine legen sie beiseite. Denn bei der Pflasterung des Strahlenmotivs, das prägnante ortstypische Punkte hervorheben wird, sollen nur die violettfarbenen Klinker Verwendung finden. „Pro Palette kommen Steine für etwa acht Quadratmeter zusammen“ schätzt Oliver da Silva Sobral, der im Sachgebiet Bau, Planung und Umwelt für den Tiefbau zuständig ist und ebenfalls kräftig mit anpackt.

„Wir haben das Projekt in den Integrationskursen erklärt und gefragt, wer bereit ist, dabei zu mitzumachen“, erzählt Claudia Guttmann vom Sachgebiet Soziale Sicherung. Sofort hätten sich viele Männer gemeldet. „Ich helfe gern. Immer nur zuhause zu sitzen, ist langweilig“ sagt Mohammad Mohammad, ein Student aus Afghanistan und wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Alles gut“ sagt auch Wadi Yaqubi aus Syrien, der in seiner Heimat Handys reparierte. Die beiden packen nicht nur hier mit an, sondern helfen auch beim Dolmetschen in der Verwaltung der Gemeinde. Sie sprechen arabisch, kurdisch, persisch, englisch und auch schon recht gut deutsch. Bürgermeisterin Susanne Geils und Bauamtsleiter Michael Kessler sind begeistert vom unentgeltlichen Engagement der Geflüchteten. „Wir haben uns spontan überlegt, dass wir den Männern für diese schwere Arbeit eine Anerkennung zukommen lassen wollen“ sagte Susanne Geils.

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