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Fußballpause im Landkreis Osterholz Nur ein kleiner Segen für die Plätze

In einem Punkt sind sich alle einig. Verhältnisse wie auf einem Englischen Rasen werden die Fußballer im Landkreis Osterholz nicht vorfinden, wenn es mit dem Spielbetrieb irgendwann wieder losgehen sollte.
01.04.2020, 09:39 Uhr
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Nur ein kleiner Segen für die Plätze
Von Dennis Schott

Landkreis Osterholz. In einem Punkt sind sich alle einig. Verhältnisse wie auf einem Englischen Rasen werden die Fußballer im Landkreis Osterholz nicht vorfinden, wenn es mit dem Spielbetrieb irgendwann wieder losgehen sollte. Sven Czura, der Platzwart bei der TuSG Ritterhude, kann bei der Vorstellung daran nur schmunzeln. Ebenso ergeht es Dennis Pika vom SV Komet Pennigbüttel. Und auch Wolfgang Stöhr kommt ziemlich schnell zu dem Entschluss, dass etwaige Hoffnungen „wohl eher nicht“ berechtigt sind. Ganz abwegig sind sie indes nicht. Denn wenn es einen Profiteur während dieser tristen Corona-Krise gibt, dann doch wohl die heimischen Fußball-Plätze, die sich in der trainings- und spielfreien Zeit richtig gut erholen können – oder etwa doch nicht?

Grundsätzlich falsch sei diese Annahme nicht, sagt Sven Czura. Aber die Witterungsbedingungen ließen es (noch) nicht zu, dass sich die Plätze in Ritterhude, für die er zuständig ist, richtig erholen können. „Dafür sind die Temperaturschwankungen zu groß. Das Gras kann nicht wachsen“, so Czura. Dennis Pika aus Pennigbüttel pflichtet ihm bei. Die noch „viel zu weichen Plätze“ hätten den nassen Winter noch lange nicht weggesteckt. „Von unseren zwei Plätzen war bis zur Pause ja auch nur einer bespielbar“, erzählt Pika, der selbst in der 2. Herren der „Kometen“ aktiv ist.

Über den Zustand des Gut-Heil-Platzes mag Wolfgang Stöhr fast gar nicht sprechen. „Da ging ja zum Schluss gar nichts mehr, so beansprucht wie der war“, sagt der Greenkeper, der sich bis zu seinem Ruhestand 33 Jahre um den Stadionrasen des VSK Osterholz-Scharmbeck gekümmert hat. Manchmal blicke er etwas neidisch auf die benachbarten Vereine, wie etwa den TSV Neu St. Jürgen. „Da würde man gerne den Rasen untern Arm klemmen und bei uns ausrollen. Aber die haben ja auch viel weniger Mannschaften“, sagt „Wolli“ Stöhr.

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Im Moment liege „wirklich alles brach“, erzählt Wolfgang Stöhr. Er denkt, dass die richtige Platzpflege erst in der Woche vor Ostern beginnen kann. Mit dem „Aussäen“ und „Durchtackern“ der Plätze will auch Dennis Pika bis dahin warten. Genauer gesagt, muss er es, steht er doch bis zum 4. April unter Quarantäne. „Mir geht es aber gut“, gibt er Entwarnung. Er legt seine ganze Hoffnung in die Wochen danach. Wenn es wärmer wird und die Grasdichte zunehmen kann. Dann seien die Plätze in Pennigbüttel, die seiner Meinung nach in den vergangenen Jahren immer empfindlicher geworden sind, wesentlich robuster.

Sven Czura wiederum ist in diesen Tagen schon einige Male gefragt worden, ob er als Platzwart überhaupt etwas zu tun habe. „Ja, habe ich“, lautet dann seine Antwort. Die Platzpflege in Ritterhude ruhe gerade auch bei ihm weitgehend, drumherum gebe es aber genug Wartungsarbeiten zu erledigen. Ganz ungelegen kommt dem Ritterhuder die Zwangspause für die Fußballer indes nicht. Gerade im März, wenn die Rückrunde beginnt und die Plätze zum Teil regelrecht umgepflügt werden, blute ihm schon ein wenig das Herz, gibt er zu. Aber er denkt auch an die Fußballer. „Irgendwo müssen sie ja spielen, wenn es wieder losgeht“, sagt er. Anders herum sollte aber auch ein Schuh daraus werden. Wolfgang Stöhr appelliert dabei an das Verständnis der Fußballer gegenüber den Platzwarten. „Viele heulen rum, weil der Platz uneben ist“, sagt er, „aber einmal mit der Walze drüber – damit ist es nicht getan. Das tut dem Platz auf Dauer auch nicht gut.“ Gerade in den nassen Monaten.

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Die eingeschränkte Bespielbarkeit der Plätze ließ bis zuletzt den Ruf nach einer Verlängerung der Winterpause beziehungsweise einer Verschiebung der Saison bis in die Sommermonate hinein lauter werden. „Wir haben da vor einem Jahr im Vorstand auch schon einmal darüber gesprochen“, erinnert sich Dennis Pika vom SV Komet Pennigbüttel. Er, Platzwart und Spieler in Personalunion, fände dies „gar nicht so verkehrt“. Und auch Wolfgang Stöhr vom VSK Osterholz-Scharmbeck meint, dass manche Spiele aus „falschem sportlichen Ehrgeiz heraus“ ausgetragen werden – zum Schaden der Plätze.

Diese Spielzeit, sofern sie denn irgendwann fortgesetzt werden kann, könnte in diesem Zusammenhang als Probelauf dienen. Und auch wenn die heimischen Plätze nicht mit denen in England konkurrieren können, so versichert „Wolli“ Stöhr zumindest eines: „Wenn es wieder losgeht, werden die Plätze gut in Schuss sein. Die Jungs sollen ja vernünftig kicken können.“

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