Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Schott the Dohr Achtung: Jubiläumsausgabe

In unserer etwas anderen Rückschau lassen wir diesmal nicht den Dezember Revue passieren und diskutieren über die Dinge, für die im redaktionellen Alltag oftmals kein Platz ist, sondern feiern ein Jubiläum.
31.12.2024, 08:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Dennis Schott Tobias Dohr

Kannst Du mich mal bitte kneifen, Tobi?

Kein Problem, Dennis. Nase, Wange oder Po?

Wenn Du nicht auf falsche Gedanken kommst, dann meinetwegen auch in den Po. Und das nicht nur, weil Du heute Geburtstag hast, sondern auch, weil heute ein ganz besonderer Tag ist.

Einmal Pokneifen bei Herrn Schott ... na, das ist ja mal ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Da konzentriere ich mich lieber auf die Besonderheit dieses Tages, die da wäre, dass Du gewissermaßen ja heute auch Geburtstag feierst ...

Komm, lass uns nicht länger rumdrucksen: Wir feiern fünf Jahre "Schott the Dohr". Heute auf den Tag genau vor fünf Jahren ist unsere allererste Folge gelaufen. Wer hätte gedacht, dass es uns bis heute gibt, oder?

Fünf Jahre, Wahnsinn! Aus der Pubertät sind wir jedenfalls raus, würde ich sagen. Gibt es eigentlich so eine Umrechnungstabelle wie bei Hunden? Ein Menschenjahr gleich sieben Hundejahre? Ein Zeitungsjahr gleich ...?

(lacht) Mit Dir sind es mindestens acht. Nein, Spaß beiseite. Was als loses Experiment begann, ist inzwischen zu einem festen Bestandteil unserer Berichterstattung geworden. Der letzte Sonnabend im Monat ist "Schott the Dohr"-Tag. Nach Adam Riese macht das 60 Folgen. Kannst Du Dich an die erste noch erinnern?

Das erste Mal vergisst man ja bekanntlich nie. Insofern: Natürlich kann ich das. Und auch an die Skepsis, die wir im Vorfeld hatten, wie ein solches Format in der Leserschaft ankommt.

Lesen Sie auch

Die erste Folge sollte ein launiger Jahresabschluss werden. Wir haben es damals Zeitungspodcast genannt, weil zu dieser Zeit Audio-Podcasts wie Pilze aus dem Boden schossen und wir dieses Phänomen in die Zeitung transportieren wollten. Und dann wollten wir mal abwarten, wie es ankommt. Denn es war ja schon ein gewagter Vergleich, den wir seinerzeit angestellt hatten. René Thiel vom SV Komet Pennigbüttel auf der einen Seite und Claudio Pizarro von Werder Bremen auf der anderen.

Und aus heutiger Sicht, so muss man ganz klar festhalten, ist René Thiel für uns immer auch ein Stück weit gleichbedeutend mit unserem Zeitungspodcast. Aber wir sind mittlerweile natürlich noch viel mehr als das. Dennis, was waren denn so Deine Highlights in fünf Jahren Schott the Dohr?

Das erste Highlight war, als wir während der Corona-Pandemie über meine viel zu langen Haare gesprochen haben (Ihre konnten es ja nicht sein, Herr Dohr) und ich einfach meine (inzwischen ehemalige) Friseurin in einem unserer Texte angesprochen habe, dass sie mich bei meinem nächsten Besuch wahrscheinlich gar nicht mehr erkennen wird. Und tatsächlich wurde sie durch eine Kundin darauf angesprochen. Dazu muss man wissen, dass Barbara zu der Zeit im Bremer Steintor, also weit weg vom Landkreis Osterholz, gearbeitet hat.

Lesen Sie auch

Das ist in der Tat faszinierend, welche Kreise unser monatlicher Rückblick offenbar zieht. Hast Du noch was im Angebot?

Ganz klar die Wette mit Fußballer Lars van Bree. Das kam ja auch total unverhofft, weil Lars während eines Heimspiels des SV Komet Pennigbüttel, als er einen Einwurf ausführen wollte und ich zufällig direkt daneben an der Seitenlinie stand, mir seine Hand ausgestreckt hat und meinte: Herr Schott, ich wette mit Ihnen um fünf Euro, dass wir nicht absteigen werden. Hintergrund dazu: Ich hatte in der vorherigen Ausgabe von "Schott the Dohr" gesagt, dass Pennigbüttel absteigen wird.

(lacht) Herrlich. Und zur Wahrheit gehört diesbezüglich leider auch, dass Du die Wette zwar gewonnen hast, den "Kometen" aber dennoch eine Kiste Gerstensaft in die Kabine gestellt hast. Feiner Zug, Herr Kollege.

Jetzt musst Du aber noch Dein Highlight verraten!

Gerne, da gibt es eigentlich auch zwei. Und beide haben mit Dir zu tun. Beziehungsweise Deinem losen Mundwerk. Da wäre zum einen Deine großspurige Ankündigung, Du würdest mich im Tennis schlagen. Kurze Zeit später hatte uns Lennart Riemann vom TC Falkenberg angeboten, ein entsprechendes Match auf der schönen Anlage des TCF auszutragen. Kannst Du Dich noch an das Ergebnis erinnern?

Lesen Sie auch

Ja, kann ich. Bevor Du aber jetzt weiter erzählst, muss ich erwähnen, dass ich mit einem fremden Schläger gespielt habe.

(lacht) So kenn ich Dich. Jedenfalls war es toll, dieses direkte Feedback aus der Leserschaft zu bekommen. Ähnlich war es mit meinem zweiten Highlight, das übrigens ebenfalls mit dem Tennissport zu tun hat. Im September bist Du mit den Ballkindern vor dem Damen-Finale der Lilienthaler Volksbank Open eingelaufen. Auch hier ging es quasi um eine Wette. Als Du im Zuge des drohenden Aus der Großveranstaltung angeboten hast, Deine Fertigkeiten als Balljunge zur Verfügung zu stellen (sozusagen als Extra-Anreiz), da dauerte es nicht lange, bis das Orga-Team des TC Lilienthal sich freudestrahlend gemeldet hatte.

Ja, ja. Ich weiß, wie diebisch Sie sich darüber gefreut haben, Herr Dohr. Dabei würde ich es begrüßen, wenn auch Sie mal mit körperlichem Einsatz vorangehen. Nicht immer nur den Schott vorschicken. Über die Option beim "Hobby-Horsing" mitzumachen, haben wir ja letztes Mal schon geredet. Oder wie wäre es, wenn Sie als Nummern-Boy bei einem öffentlichen Boxkampf (sollte es ihn jemals im Landkreis geben) mitmachen? Ich finde, wir behalten das für die Zukunft mal im Hinterkopf.

Gerne. Aber bei all den aufregenden Dingen, die wir mit und durch unseren kleinen Zeitungspodcast schon erlebt haben... eine Sache hat sich da leider noch nicht ergeben. Das Sauna-Date mit Ailton...

Da sagst Du was! Wir hatten ja während der Pandemie über die Vereinsseite des SV Komet Pennigbüttel gesprochen, insbesondere darüber, dass der Verein tatsächlich über eine Sauna-Sparte verfügt. Und weil das so besonders ist und wir in der damaligen Folge auch über Ailton gesprochen haben, haben wir darüber philosophiert, wie es wäre, wenn wir Ailton in die Sauna der "Kometen" einladen würden. Wegen Corona hat sich das aber zerschlagen. Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass das hätte klappen können. Vielleicht klappt es ja zum zehnten Geburtstag, und vielleicht ist Ailton dann ja auch als Glückwunsch-Bote dabei...Tobi, Du musst noch mal eben schnell aufklären, was es mit den nebenstehenden Zitaten auf sich hat.

Lesen Sie auch

Irgendwann kam uns die Idee, dass es doch schön wäre, zum Jubiläum mal Leserinnen und Leser zu Wort kommen zu lassen, was sie über fünf Jahre "Schott the Dohr" so denken. Und da haben wir mal eine Auswahl zusammengestellt. Es sind Zeilen, über die ich mich wirklich sehr freue, sind sie doch reichlich Motivation, auch zukünftig in diesen mitunter ziemlich anstrengenden Dialog mit Ihnen zu gehen, Herr Kollege (lacht).

Es ist ein wirklich illustrer Kreis zusammengekommen. Vom obersten Politiker, dem Landrat Bernd Lütjen, über Verlegerin Frau Saade bis zu unseren Müttern. Ja, richtig: unsere Mütter. Sie waren Fans von der ersten Stunde an.

Das müssen sie doch auch sein...

Aber es ist zumindest in meinem Fall überraschend, weil meine Mama mit meinen Artikeln über Regionalsport (verständlicherweise) nicht so recht etwas anfangen kann. Und weil dich Kerstin Bolduan, die Mama des Fußballers Mario Bolduan, einmal während eines Fußballspiels des FC Worpswede zur Seite genommen hat und meinte, dass sie dieses Format gerne liest, haben wir auch "Mama Bolduan", die uns aus Schweden (!) verfolgt, in die Riege der Gratulanten aufgenommen. Aber spätestens damals wurde uns klar, dass wir mit "Schott the Dohr" eine neue Klientel ansprechen: Frauen, vor allem die über 50! (lacht)

Grüße gehen raus an Mama Dohr und Mama Schott und alle anderen Muttis dieser Welt – es bedeutet uns viel, dass wir Euch zumindest einmal im Monat auf die Regionalsport-Seiten locken können. Ob Manuela Prütz auch eine Mama ist, wissen wir zwar nicht, dafür hat aber die 1. Vorsitzende des TSV Meyenburg zuletzt für eine ganz besondere Anekdote gesorgt. Willst Du kurz berichten, Dennis?

Ja, gerne. Denn uns erreichte ein Gedicht von ihr zum Spielausfall des TSV Meyenburg gegen den FC Hansa Schwanewede. Und das war garantiert eine Reaktion auf Dein Gedicht, Tobi, mit dem Du wenige Tage vorher die November-Folge unseres Audio-Podcasts eröffnet hast. Komm, ich schreib's mal auf. Es heißt "Frost und Frust in Meyenburg": Der Frost zog übers Spielfeld sacht, doch Meyenburg hat sich warm gemacht. Die Stollen geschnürt, den Ball im Blick, doch Hansa blieb weg – ein taktischer Trick? Der Schiedsrichter prüfte den Boden genau und hob die Pfeife: "Es geht, und zwar rau!" Doch Hansa sprach nein, zog lieber von dannen, der TSV blieb mit Fragen und Bannern. "Unsportlich!" rief man, "wo bleibt der Mut? Der Ball rollt auch, wenn das Gras frieren tut!" Und siehe, ein Trainingsspiel hob dann an, zeigte: Hier hätte man spielen gekonnt – und wie man kann! So bleibt die Moral, im Frost und im Wind: Wer kneift, der verliert, bevor Spiele beginnen. Meyenburg spielt, der Fußball regiert, und Hansa, so scheint’s, hat sich selbst disqualifiziert.

Lesen Sie auch

Da man nicht hört, wie ich Beifall klatsche, rufe ich es einfach mal: Applaus, Applaus, Applaus! Wirklich überragend, Frau Prütz. Dennis, ist es nicht schön, dass wir offenbar unsere Leserinnen und Leser zu derartiger Kreativität animieren können?

In der Tat! Und weil ich mich nicht lumpen lassen will, habe ich ebenfalls einen Vierzeiler geschrieben, einen, den ich schon immer schreiben wollte und bei dem sich der Kreis zum Beginn dieser und der allerersten Folge in gewisser Weise schließt. Es geht nämlich wieder um René Thiel, den inzwischen 47-jährigen Stürmer des SV Komet Pennigbüttel, der – ähnlich wie damals Claudio Pizarro – nicht ans Aufhören denkt, zumal er noch einen gewissen Stellenwert für die Mannschaft besitzt. Streng genommen ist es kein Gedicht, sondern ein umgeschriebenes Gebet. Und ich vermute, dass sein Trainer ausrasten wird. Aber egal. Es ist das "René Thiel Unser": René Thiel, der du stehst auf dem Fußballplatz in Pennigbüttel, geheiligt werde dein Schuss, dein Tor komme, dein Jubel geschehe, wie in Heimspielen so in Auswärtsspielen. Unser wöchentlich „Ey, Schiri, das war kein Foul“ gib uns sonntags und vergib uns unsere Zweifel ob deines Alters, denn auch wir sind nicht mehr die Jüngsten. Und führe deine Gegenspieler nicht in Versuchung, dich aufzuhalten, sondern erlöse sie von diesem Glauben. Denn dein ist der Schuss, das Tor und der Jubel in Herrlichkeit und Ewigkeit.

Amen! Und all unseren Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr.

Lesen Sie auch

Zur Person

Die Sportredaktion

schließt den Dezember und das Jahr 2024 ab. In unserer etwas anderen Rückschau lassen wir jeden letzten Sonnabend im Monat die vergangenen vier Wochen Revue passieren und diskutieren dabei auch über die Dinge, für die im redaktionellen Alltag oftmals kein Platz in der Zeitung ist. Nicht immer einer Meinung, aber meinungsstark. Nicht immer bierernst, aber mit voller Überzeugung für den hiesigen Amateursport. „Schott the Dohr“ – die Redakteure Dennis Schott und Tobias Dohr schließen die Tür und feiern diesmal ein besonderes Jubiläum.

Info

Ab sofort gibt es „Schott the Dohr“ auch als Audio-Podcast. Zu hören entweder direkt über die Homepage www.weser-kurier.de oder auf allen bekannten Streaming-Plattformen. Zur aktuellen Folge gelangen Sie auch über den abgebildeten QR-Code.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)