Scharmbeckstotel. Das Ergebnis gefiel ihnen nicht. "Aber der Rest", sagte Frank Reichhart, "stimmte. Wir sind voll bei der Musik." Was er damit meinte: Die von ihm und Nils Menzel trainierten Oberliga-Fußballerinnen des ATSV Scharmbeckstotel verloren ihr Auftaktspiel bei der SV Ahlerstedt/Ottendorf zwar mit 2:3 (1:2), aber dabei hinterließ der Aufsteiger einen richtig guten Eindruck. Mit etwas mehr Glück hätte er sogar einen Zähler mitgenommen.
Es liefen die letzten Sekunden der Partie, als der ATSV dem 3:3 noch einmal richtig nahekam. "Wir hatten den Torschrei schon auf den Lippen, einige von uns haben sogar schon gejubelt", berichtete Reichhart über die Szene, in der die Gäste den Ball nur noch über die Linie drücken mussten. Doch irgendwie bekam SV-Torhüterin Alicia Cordes noch ihr Knie dazwischen. Kurzzeitig entstand eine pingpongartige Situation, am Ende aber verpuffte die Chance und "Schasto" stand mit leeren Händen da. "Trotzdem: Wir haben uns sehr gut verkauft", fand Reichhart.
Er hatte ein insgesamt sehr gutes Oberligaspiel gesehen. Mit dem besseren Start für die Gastgeberinnen, die mit hohem Tempo loslegten, Scharmbeckstotel unter Druck setzten und nach 29 Minuten bereits mit 2:0 führten. "Es waren vermeidbare Gegentore", ärgerte sich Reichhart. Über die Reaktion seiner Mannschaft aber freute er sich: Sie arbeitete sich ins Spiel hinein und erspielte sich ihrerseits einige gute Möglichkeiten. Fabienne Stelljes und Sophia Reiß vergaben noch, ehe Magdalena Wein kurz vor der Pause verkürzte und das Spiel wieder spannend machte (42.).
Danach war "Schasto" endgültig am Drücker und nahm den Schwung auch mit in die zweite Hälfte. Die Gäste machten das Spiel, Ahlerstedt hatte Probleme. Eine Standardsituation warf den ATSV jedoch zurück. Nach einer Ecke konnte er mehrfach nicht klären, Emma Scheil nutzte das zum 3:1 (63.). Doch auch diesen Rückschlag steckten Scharmbeckstotel weg, lief weiter an und erzielte ein tolles Tor durch Wiebke Denker (80.). Die Schlussoffensive war jedoch nicht von Erfolg gekrönt, auch weil in letzter Sekunde den Gästen das Glück nicht hold war. "Auf der Leistung können wir aufbauen", zog Reichhart dennoch ein versöhnliches Fazit.