Am Ende ging alles ganz einfach. Da schaltete Jan Brinkmann auf der linken Seite einmal mehr seinen Turbo an, überlief seinen Gegenspieler locker leicht und passte nach innen, wo Juri Kiekhöfer nur noch seinen Fuß zum 4:0 (1:0)-Endstand für den Fußball-Bezirksligisten VSK Osterholz-Scharmbeck gegen den SV Ippensen hinzuhalten brauchte. Endlich, so schien es, konnten sich die Teamkollegen bei ihrem Stürmer revanchieren, der selbst zuvor sehr mannschaftsdienlich gespielt hatte.
Juri Kiekhöfer war es auch, der entscheidenden Anteil daran hatte, dass der VSK in Führung gegangen war. Sein beherztes Nachsetzen gegen Ippensens Nils Klindworth war der Schlüssel zum 1:0. Nach seiner Balleroberung legte Kiekhöfer quer auf den mitgelaufenen Tim Bormann, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (27.). Allerdings hatten sich die Hausherren bis hierhin sehr schwergetan. Bis auf einen Pfostentreffer von Dilges Bayrak hatten die Kreisstädter kaum etwas Gefährliches vorzuweisen, gleichwohl sie spielerisch überlegen waren. "Die erste Halbzeit war sehr zäh", meinte denn auch VSK-Coach Thorsten Westphal. Gerade im letzten Drittel verrannte sich seine Mannschaft zusehend.
Doch weil die Gastgeber das Tempo weiter hochhielten, ergaben sich in der zweiten Spielhälfte gegen konditionell abbauende Gäste zwangsläufig mehr Räume. Jan Brinkmann nutzte dies zu einem seiner zahlreichen Flankenläufe, passte nach innen, wo Ippensens Marco Klindworth das Leder unglücklich ins eigene Tor lenkte (53.). Dabei wäre Juri Kiekhöfer wohl zur Stelle gewesen. Ohnehin hätte der VSK-Stürmer die Ippenser im Alleingang nach Hause schießen können. Nur drei Minuten nach dem 2:0 wurde sein Schuss nach starkem Dilges-Bayrak-Zuspiel noch soeben geblockt. Dann zog der VSK-Stürmer mehrere Gegenspieler auf sich, steckte zu Jan Brinkmann durch, der am gegnerischen Keeper scheiterte (56.). Dann besaß Kiekhöfer unfassbares Pech, als sein Schuss aus 20 Meter zuerst an den rechten Innenpfosten und von dort aus an den linken Innenpfosten klatschte – und vor der Linie liegen blieb (65.). Zu guter Letzt verpasste Kiekhöfer eine Brinkmann-Flanke nur knapp mit dem Kopf (81.).
Der VSK-Angreifer hatte also ausreichend Möglichkeiten, das Tor zum 3:0 markierte aber der eingewechselte Niklas Schumacher, der sich nach einer Ecke von Dilges Bayrak regelrecht in die Luft schraubte und sehenswert einnickte. Der eingangs umschriebene Schlusspunkt war dann dem auffälligsten VSK-Stürmer vorbehalten: Juri Kiekhöfer.
Der VSK Osterholz-Scharmbeck bleibt damit ungeschlagen und auch bereits zum fünften Mal ohne Gegentor. Coach Thorsten Westphal ließ auch nicht unerwähnt, dass man gegen den SV Ippensen erst einmal vier Tore schießen müsse. In den vorangegangenen acht Spielen hatte der SVH schließlich lediglich sechs Treffer kassiert.