Pennigbüttel. Da, wo der SV Komet Pennigbüttel in der Fußball-Bezirksliga aufgehört hat, will er in der neuen Saison weitermachen: Die Elf von Malte Jaskosch will das Hochgefühl aus der starken Rückserie in die Spielzeit 2022/23 transportieren, um in einer – mit wenigen Ausnahmen – ausgeglichenen Liga so schnell wie möglich den Klassenerhalt einzufahren. Jaskosch kann dabei auf ein in vielen Mannschaftsteilen eingespieltes Team bauen. Nur im Mittelfeld wird sich einiges verändern.
Es war ohne Frage ein ganz starkes Halbjahr, das die "Kometen" gespielt haben. Im Rekordtempo entledigten sie sich aller Abstiegssorgen, weil sie einen enormen Fokus entwickelten, sehr konstant und darüber hinaus auch spielfreudig auftraten. Und vor allem in ihren Heimspielen auf ganzer Linie überzeugten. Diese "Top-Rückrunde", wie Jaskosch selbst sagt, ist natürlich noch präsent bei den Lila-Weißen, die auch in ihren Testspielen noch ungeschlagen sind. "Grundsätzlich wird diese gute Stimmung von allen transportiert", spürt Jaskosch ein gesundes Selbstvertrauen innerhalb seiner Elf. Er fordert: "Genau diese Leidenschaft wie in der Rückserie müssen die Jungs weiter einbringen." Denn einfacher werde es in der neuen Saison nicht. Der Trainer erwartet wie in der vergangenen Serie viele Mannschaften im Abstiegskampf, einzig den VSK Osterholz-Scharmbeck, den TSV Ottersberg und den FC Worpswede klammert er aus. Und das erklärt dann auch die Zielsetzung der "Kometen": so schnell wie möglich den Ligaverbleib eintüten – und dabei die fußballerische Weiterentwicklung nicht vernachlässigen.
Das Fundament steht größtenteils
Pennigbüttel kann bei diesem Unterfangen auf ein gutes Fundament bauen. Viele Basisspieler der vergangenen Saison tragen weiterhin das lila-weiße Trikot. Die Viererkette rund um den routinierten und kopfballstarken Eike Pupat soll weiter ein Stabilitätsfaktor sein. Ohnehin mangelt es den "Kometen" nicht an Erfahrung. Die bringen unter anderem auch Andreas Lühr, der nach seinem Schlüsselbeinbruch den Saisonstart verpassen wird, oder auch Außenverteidiger Oleg Zelesov, Angreifer Konstantinos Katsanos, Mittelfeldspieler Joshua Zurek und der polyvalente Rafael Monsees ein. Und dann ist da ja immer noch René Thiel, der seine Qualitäten als Mittvierziger auch in der vergangenen Serie mehrfach eindrucksvoll untermauert hat.
Von einem Umbruch will Jaskosch deshalb nicht sprechen. Wenn überhaupt, dann findet der im Mittelfeld statt. Dort haben die "Kometen" den größten Aderlass zu verzeichnen. René Hinrichs, Jonas Krebs und Magnus Siewert stehen nicht mehr zur Verfügung – wobei Jaskosch wert auf die Feststellung legt, dass lediglich Hinrichs und Kamal Hosseini Pennigbüttel komplett verlassen hat. Krebs und Siewert legen wie Ole Pasbrig, Marcel Murken und Daniel Busch eine Fußballpause ein. Ihre Pässe seien noch in Pennigbüttel, sagt Jaskosch. Planen muss er dennoch ohne sie. Vor allem Krebs und Siewert waren zuletzt prägende Figuren. Auch Murken, der immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, deutete mehrfach sein Talent an. Allein das Trio zeichnete für 22 Treffer verantwortlich. Diese Spieler zu ersetzen wird keine einfache Aufgabe sein. "Es ist sehr schade, dass wir diese Leistungsträger verloren haben", hätte Jaskosch den Kader gern zusammengehalten. Als langjähriger Trainer weiß er allerdings auch, dass solche Wünsche nur allzu selten Realität werden.
Tim Weinmann als Soforthilfe
Umso mehr konzentriert er sich daher auf die Neuzugänge und deren Integration ins lila-weiße Spiel. "Das Schwierige ist, dass wir viele Abläufe neu trainieren müssen. Die Automatismen, die im letzten halben Jahr gegriffen haben, müssen wir jetzt neu erlernen", weiß er. Das werde seine Zeit brauchen und womöglich auch noch in der ersten Saisonphase andauern, aber Jaskosch ist zuversichtlich, dass sein Team dann eingespielt sein wird. Schließlich brächten die Neuen auch Qualität mit. Tim Weinmann hat bereits das Pennigbütteler Trikot getragen. "Er kann uns mit seiner Erfahrung sofort helfen. Von ihm kann man sicherlich am meisten erwarten", freut sich Jaskosch über den Rückkehrer, der seinen Bruder Malte gleich mitbringt. Doch auch von Nelson Mawi und Parsa Ghaderi, die beide vom Bremer Landesligisten VfL 07 kamen, erhofft sich der Trainer einiges. Ghaderi darf nach einer Nasen-Operation noch keinen Kontaktsport betreiben, ist aber bei jeder Übung im Training bereits mit dabei. "Es wird nicht lange dauern, bis er aktiv werden kann", so Jaskosch.
Mit Florian Plog (zuletzt beim VSK Osterholz-Scharmbeck II aktiv) sei zudem ein sehr talentierter Spieler gekommen, der im körperlichen Bereich noch dazulernen müsse. Wundertüte Simon Mawi, zuletzt bei der VSK-Dritten, habe einen sehr guten Eindruck hinterlassen, so Jaskosch. Und Timo Flathmann, im Kreis bereits für Hambergen und Schwanewede aktiv, liefert sich im Tor einen Dreikampf mit Marven Jaskosch und Alexander Krenz. Letzterem bescheinigt Malte Jaskosch "eine tolle Entwicklung" in der vergangenen Rückserie.
Ganz stark war im ersten Halbjahr 2022 auch Luca Boschen. Er zählt zur Riege der Spieler, die den nächsten Schritt machen können und auch sollen. Dazu gehört zum Beispiel auch Mittelfeldmann Sönke Ahlers, der nach seiner Rückkehr ebenfalls immer besser in Tritt gekommen ist. Für ihn, Boschen und auch Krenz gilt vor dem Saisonstart dasselbe wie für die gesamte Mannschaft: die Form bestätigen und an das gute vergangene Halbjahr anknüpfen.