Osterholz-Scharmbeck. Zwei deutliche Siege, viele Zuschauer und eine Atmosphäre wie bei einem Klassentreffen – viel schöner hätte der letzte Heimspieltag für die Landesliga-Volleyballer des VSK Osterholz-Scharmbeck wirklich nicht laufen können. Am Ende gab es nur strahlende Gesichter aufseiten der Kreisstädter, auf die am letzten Spieltag nun sogar noch ein kleines "Endspiel" wartet.
VSK Osterholz-Scharmbeck - BTS Neustadt 3:0 (25:23, 25:15, 25:12): "Das war wie zu früheren Regionalligazeiten", zeigte sich VSK-Spielertrainer Jens Gerken gleichermaßen überrascht und begeistert von der großen Zuschauerkulisse. Offenbar hatte sich herumgesprochen, dass an diesem letzten Heimspieltag eine ganz besondere Personalkonstellation beim VSK herrschte, frei nach dem Motto: Jeder wollte dabei sein. Der Spielberichtsbogen war am Ende komplett voll. Sascha Tietjen kam nach einem dienstlichen Termin direkt aus Wilhelmshaven in die Halle, Jens Ahlers reiste sogar aus Frankfurt an. Die weiteste Anfahrt hatte allerdings "Gaststar" Michael "Lump" Lokenberg, der extra aus Bayern gekommen war, um noch einmal in seiner früheren Heimat und mit seinen früheren Weggefährten aufzulaufen.
"Lump" kann es immer noch
"Eigentlich wollte Lump nur Libero spielen, aber ich habe ihn dann dazu verdonnert, wie früher als Mittelblocker aufzulaufen", berichtete Jens Gerken. Und Lokenberg zeigte gleich im ersten Spiel, dass er immer noch ein herausragendes Timing im Block besitzt. Die Hausherren erwischten einen perfekten Start (6:1), hatten danach aber vor allem mit den Neustädter Aufschlägen so ihre kleineren Probleme. Über 7:6 und 18:16 reichte es unter den Augen der Osterholz-Scharmbecker Volleyball-Legende Heiko Oetjen, der viele der Spieler früher selbst trainiert hat, letztlich zu einem knappen 25:23. Damit erlahmte der Widerstand der Gäste dann aber auch weitestgehend.
Vor allem der richtig stark aufspielende Libero Jan Gensigk gab der Annahme nun eine große Stabilität, Jens Gerken konnte im Zuspiel konstant und variabel agieren, was besonders Außenangreifer Dirk Meyer zu vielen direkten Punkten nutzte. Auch der ukrainische Gastspieler Sergej Frolov wusste über die Diagonalposition zu überzeugen. Satz zwei und drei verliefen früh in deutlichen Bahnen, am Ende hatten die Bremer der Routine des VSK-Teams nichts mehr entgegenzusetzen – und Michael "Lump" Lokenberg spielte sogar alle drei Sätze komplett durch.
VSK Osterholz-Scharmbeck - SV Grün-Weiß Beckedorf 3:1 (25:12, 25:15, 22:25, 25:14): So wie die erste Partie zu Ende gegangen war, so begann auch das zweite Spiel des Tages. Auch gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Beckedorfer dominierten die Hausherren zunächst nach Belieben. Nils Burgdorf übernahm in dieser Partie das Zuspiel, Jens Gerken konzentrierte sich aufs Coaching. Sascha Tietjen ersetzte Frolov auf der Diagonalen, was ebenfalls ohne Substanzverlust funktionierte. Doch im Gefühl des sicheren Sieges ging dann im dritten Satz kurzzeitig der Faden verloren.

Da muss man erst mal den Überblick behalten: Jens Gerken (Dritter von links) hatte am vergangenen Wochenende die Qual der Wahl.
"Das ist aber auch gar nicht so einfach, die Konzentration dauerhaft hochzuhalten, außerdem hat Beckedorf wirklich um jeden Punkt gekämpft", berichtete Jens Gerken. Doch auch im fortgeschrittenen Alter waren die Kreisstädter ihrem Gegner in Sachen Grundtechnik und Fehlerminimierung auf Dauer einfach deutlich überlegen. Über 10:5 und 17:9 war der VSK im vierten Durchgang wieder klar Herr im eigenen Hause.
Dank des Doppelsieges schoben sich die Osterholz-Scharmbecker auf den dritten Tabellenplatz vor und können nun am letzten Spieltag sogar noch Spitzenreiter TV Eiche Horn die Meisterschaft versauen. Dann wird der Spielberichtsbogen aber sicherlich nicht mehr ganz so üppig befüllt sein. "Es war ein ganz wunderbarere Nachmittag mit alten Weggefährten. Und am Ende hat es sogar sportlich noch gut geklappt", zog Jens Gerken ein zufriedenes Fazit.
VSK Osterholz-Scharmbeck: Gensigk, Burgdorf, Knappe, Gerken, Meyer, Herrmann, Borsing, Lokenberg, Frolov, Heitmann, Ahlers, Tietjen